Kathedrale von Barcelona

La Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia ist eine gotische Kathedrale in Barcelona und Metropolitankirche des Erzbistums Barcelona. Sie befindet sich am Platz Pla de la Seu im Stadtviertel Barri Gòtic und ist der Heiligen Eulalia geweiht.

La Catedral
Kathedrale; im Hintergrund die Sagrada Familia
Altar der Kathedrale

Baugeschichte

An der Stelle der Kathedrale befand sich bereits ein römischer Tempel. Die erste Vorgängerkirche an dieser Stelle entstammte dem 6. Jahrhundert, sie überstand die Zerstörung Barcelonas durch den maurischen Herrscher Almansor im Jahr 985. Die Basilika im Stil der Romanik wurde 1058 eingeweiht.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 5. Mai 1298, die Fertigstellung 1448. Der Glockenturm wurde um das Jahr 1500 hinzugefügt. Die Fassade wurde in den Jahren 1887 bis 1898 nach dem Entwurf der Architekten August Font und Josep Oriol Mestres angefügt; sie nutzten ältere Entwürfe von Charles Galters aus dem Jahr 1408.

Der mittlere Turm wurde 1906 bis 1913 errichtet.

Portale

Das Hauptportal wurde von Bartolomé Ordóñez und Pedro Villar erschaffen.

Das Portal de San Ivo befindet sich in der nordöstlichen Fassade der Kirche. Die Bauarbeiten an ihm fingen 1298 an, einige Bauteile stammen noch von dem romanischen Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert.

Das Portal de Santa Eulalia befindet sich im Westen des Kreuzgangs. Hier steht eine Kopie der Figur der Heiligen, deren Original im 15. Jahrhundert geschaffen wurde.

Das Portal de la Pietat führt zum Klostergeviert und befindet sich im Süden des Ensembles. Einige Figuren werden dem Bildhauer Michael Lochner († 1490) zugeschrieben.

Teile des Portals zwischen der Kirche und dem Kreuzgang entstanden schon im 11. Jahrhundert.

Das Innere der Kirche

Chorgestühl

Chor der Kathedrale

Das Chorgestühl entstand im Jahr 1399 und ist ein Werk des aus Flandern stammenden Pere Ça Anglada. Es wurde nachträglich mit den Wappen der Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies ausgeschmückt. In der Kathedrale fand 1519 die einzige Versammlung des Ordens außerhalb von Flandern statt.

Krypta

Krypta

In der im Jahr 1329 errichteten Krypta befindet sich das Grab der seit 405 als Märtyrerin verehrten Heiligen Eulalia. Sie soll im Stadtteil Sarrià gelebt haben und als Christin im Alter von 13 Jahren um 290 unter Kaiser Diocletian gefoltert und ermordet worden sein. Ihre Märtyrerakten sind allerdings gefälscht und haben Ähnlichkeit mit denen der Heiligen Eulalia von Mérida († 10. Dezember 304 in Mérida).[2] Die Reliquien befanden sich bis zum 14. Jahrhundert in der Kirche Santa Maria del Mar.

Der Sarkophag aus Alabaster entstammt dem Jahr 1339.

Orgel

Blick auf den Orgelprospekt

Die Orgel wurde 1994 von der Orgelbaufirma Orgues Blancafort (Montserrat) errichtet. Das Instrument befindet sich in einem historischen Orgelgehäuse mit historischen Orgelprospekt aus dem Jahre 1538. Das Orgelwerk hat 58 Register (4.013 Pfeifen) auf vier Manualen (Cadireta = Rückpositiv, Organo Mayor = Hauptwerk, Expressiu = Schwellwerk, Eco = Echowerk, Batalla = Trompeteria) und Pedal.[3]

I Cadireta C–g3
1.Bordó8′
2.Octava4′
3.Tapadet4′
4.Quinzena2′
5.Dinovena113
6.Cimbalet III 023
7.Regalies8′
II Orgue Mayor C–g3
8.Flautat Major16′
9.Flautat 18′
10.Flautat 2on8′
11.Espigueta8′
12.Octava4′
13.Dotzena223
14.Quinzena2′
15.Fornitura IV2′
16.Alemanya IV1′
17.Címbala III23
18.Corneta Magna V8′
19.Flauta Travessera08′
20.Trompeta Real8′
21.Cromorn8′
III Expressiu C–g3
22.Bordó major16′
23.Flautat8′
24.Bordó8′
25.Octava4′
26.Quinzena2′
27.Vint-i-dosena1′
28.Corona IV-V113
29.Flauta Cònica 04′
30.Nasard 10a315
31.Nasard 12a223
32.Flabiolets2′
33.Nasard 17a135
34.Dolcaina16′
35.Trompeta8′
36.Xeremies4′
Trémol
IV Ecos C–g3
37.Flautat d’Eco8′
38.Veu Ondulant000000008′
39.Bordonet4′
40.Tolosana III223
41.Fagot-Oboè8′
42.Violins8′
Trèmol

IV Batalla C–c1/cis1-g3
43.Trompeta Real (B)8′
43b.Trompeta Real (D)8′
44.Baixons (B)4′
44b.Clarins Alts (D)4′
45.Violetes (B)2′
45b.Trompeta Magna (D) 016′
46.Clarin Clars (D)8′
Pedal C–f1
47.Contrabaix16′
48.Subbaix16′
49.Contres8′
50.Baix8′
51.Coral Baix4′
52.Flauti2′
53.Fornitura III 02′
54.Plens IV-V113
55.Bombarda16′
56.Trompeta8′
57.Clarí4′
58.Tiorba16′
  • Anmerkungen:
(B) = Bass-Seite
(D) = Diskant-Seite

Dachfirst

Begehbarer Dachfirst

Das Dach ist begehbar und über einen Aufzug bei der Porta de Sant Iu bequem zu erreichen. Es bietet eine Aussicht auf Stadt, Hinterland und Meer.

Literatur

  • Barcelona und Katalonien, Dorling Kindersley Verlag GmbH, München 2000, ISBN 3-928044-09-5, S. 56–57
  • Fritz René Allemann, Xenia von Bahder, Katalonien und Andorra, DuMont Verlag, Köln 1986, ISBN 3-7701-1102-8, S. 166–168
Commons: Kathedrale von Barcelona – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Die Catedral de Barcelona als 3D-Modell im 3D Warehouse von SketchUp

Einzelnachweise

  1. Peter Koblank: Staufergräber auf stauferstelen.net. Abgerufen am 19. Dezember 2015.
  2. Stadler, Heim, Ginal: Vollständiges Heiligen-Lexikon, Bd. 2, S. 108, Augsburg 1858–1882
  3. Informationen zur Orgel (spanisch)

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