Katharina Raabe

Katharina Raabe (* 28. November 1957 i​n Hamburg) i​st eine deutsche Verlagslektorin.

Leben

Sie w​uchs als älteste Tochter d​es Literaturwissenschaftlers u​nd Bibliothekars Paul Raabe i​n Marbach a​m Neckar u​nd Wolfenbüttel auf. Zunächst studierte s​ie Violine u​nd Instrumentalpädagogik a​n der Staatlichen Hochschule für Musik u​nd Theater i​n Hannover (Diplom 1981), arbeitete a​ls Geigenlehrerin u​nd schloss 1988 e​in Magisterstudium d​er Philosophie u​nd Musikwissenschaft a​n der FU u​nd der TU Berlin ab.

Seit 1983 ist sie bei verschiedenen Verlagen tätig, unter anderem beim Arche Verlag in Zürich. Von 1993 bis 2000 war sie Lektorin beim Verlag Rowohlt Berlin. Im Jahr 2000 wechselte sie zum Suhrkamp Verlag und kümmerte sich in Berlin um den Ausbau des osteuropäischen Programms. Sie betreut u. a. Juri Andruchowytsch, László Darvasi, Dževad Karahasan, Andrzej Stasiuk, Jáchym Topol, Tomas Venclova, aber auch jüngere Autoren wie Joanna Bator, György Dragomán, Alissa Ganijewa, Wojciech Kuczok, Julia Kissina, Serhij Zhadan und Katja Petrowskaja, die Preisträgerin des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs 2013. Darüber hinaus initiierte sie Publikationen zum Zeitgeschehen in Osteuropa (siehe Publikationsliste).

Seit 2001 i​st sie Mitglied i​m Advisory Board d​es Fund f​or Central a​nd East European Book Projects, Amsterdam.

Publikationen

Herausgabe

  • Das große Berlinbuch, hrsg. mit Ingke Brodersen, Rowohlt Verlag, Berlin 1998.
  • Last & Lost. Ein Atlas des verschwindenden Europas, hrsg. mit Monika Sznajderman, Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2006.
  • In Ketten tanzen. Übersetzen als interpretierende Kunst, hrsg. mit Gabriele Leupold, Wallstein Verlag, Göttingen 2008. ISBN 978-3-8353-0276-1
  • Odessa Transfer. Nachrichten vom Schwarzen Meer, hrsg. mit Monika Sznajderman, Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2009. ISBN 978-3-518-42117-8
  • Der erlesene Raum. Literatur im östlichen Mitteleuropa seit 1989. In: OSTEUROPA/2-3/2009.[1]
  • Das wilde Leben. East Side Stories, Suhrkamp Verlag, Berlin 2012. ISBN 978-3-518-46317-8
  • Testfall Ukraine. Europa und seine Werte, hrsg. von Katharina Raabe und Manfred Sapper. Mit einem Fotoessay von Yevgenia Belorusets. Suhrkamp Verlag, Berlin 2015. ISBN 978-3-518-07123-6
  • Gefährdete Nachbarschaften – Ukraine, Russland, Europäische Union, hrsg. von Katharina Raabe. Wallstein-Verlag, Göttingen 2015 (Valerio. Das Magazin der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung; Bd. 17/2015). ISBN 978-3-8353-1323-1
  • Warum Lesen. Mindestens 24 Gründe, hrsg. von Katharina Raabe und Frank Wegner, Suhrkamp Verlag, Berlin 2020. ISBN 978-3-518-07399-5[2]

Redaktion (Auswahl)

  • Srebrenica. Ein Prozeß, Julija Bogoeva/Caroline Fetscher (Hg.), Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2002. ISBN 978-3-518-12275-4
  • Der Krieg im Schatten. Russland und Tschetschenien, Florian Hassel (Hg.), Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003. ISBN 978-3-518-12326-3
  • Die reale und die imaginierte Ukraine, Mykola Rjabtschuk, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005. ISBN 978-3-518-12418-5
  • Minsk. Sonnenstadt der Träume, Artur Klinau, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006. ISBN 978-3-518-12491-8
  • Alphabet der polnischen Wunder. Ein Wörterbuch, Stefanie Peter (Hg.), Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-518-41933-5
  • Kosovo. Geschichte eines Konflikts, Erich Rathfelder, Suhrkamp Verlag 2010. ISBN 978-3-518-12574-8
  • Totalniy Futbol. Eine polnisch-ukrainische Fußballreise, Serhij Zhadan (Hg.), Suhrkamp Verlag, Berlin 2012.
  • Putin kaputt?! Russlands neue Protestkultur, Mischa Gabowitsch, Suhrkamp Verlag, Berlin 2013. ISBN 978-3-518-12661-5
  • Euromaidan. Was in der Ukraine auf dem Spiel steht, Juri Andruchowytsch (Hg.), Suhrkamp Verlag, Berlin 2014. ISBN 978-3-518-06072-8
  • Testfall Ukraine, Katharina Raabe, Manfred Sapper (Hg.), Suhrkamp Verlag, Berlin 2015. ISBN 978-3-518-07123-6

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Der erlesene Raum. Literatur im östlichen Mitteleuropa seit 1989, eurozine.com vom 16. April 2009
  2. Jens Bisky: Wenn alle Autoren werden. Abgerufen am 8. August 2020.
  3. Henning Kaufmann Stiftung, abgerufen am 5. Juni 2015
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