Katamfe
Katamfe (Thaumatococcus daniellii) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Thaumatococcus in der Familie der Pfeilwurzgewächse (Marantaceae).
Katamfe | ||||||||||||
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Katamfe (Thaumatococcus daniellii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thaumatococcus daniellii | ||||||||||||
(Benn.) Benth. ex Eichler |
Merkmale
Katamfe ist eine Staude mit kräftigem Rhizom. Die großen papierigen, ganzrandigen Laubblätter entspringen an langen Stielen aus dem Rhizom. Den Blütenstand bilden kurze Ähren die nahe dem Boden entspringen. Die dreizähligen und zwittrigen Blüten mit doppelter Blütenhülle sind weiß-rosa bis violett, die beerenartigen, ledrigen Früchte sind dreikantig und weinrot. Sie enthalten bis zu drei mit einem transparenten, klebrigen Gel umhüllte (Endokarp) schwarze Samen mit einem, kleinen gelblichen und weichen Samenmantel.
Vorkommen
Katamfe kommt in der Regenwaldzone des tropischen Afrika vor. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Länder vom westafrikanischen Guinea bis zur Region am Kongo.[1]
Nutzung
Genutzt wird das aus dem Samenmantel der Früchte durch Extraktion mit Wasser gewonnene Thaumatin. Hierbei ergeben ein Kilogramm Früchte ungefähr sechs Gramm Thaumatin.
Wirkstoffe sind Proteine aus über 200 Aminosäuren wie Thaumatin I und II.
Thaumatin ist ein natürlicher Süßstoff, dessen Süßkraft mehr als 2000-mal höher ist als die von Haushaltszucker; die Süßkraft von Saccharin ist nur 300-mal höher als die von Haushaltszucker. Zusätzlich hat die Substanz geschmacksverstärkende Eigenschaften. Die Süße wird verzögert wahrgenommen, bleibt aber länger, mit lakritzartigem Nachgeschmack, erhalten. Beim Erhitzen in saurer Lösung geht der süße Geschmack verloren. Seit 1998 auch in Deutschland als E 957 zugelassen und von der WHO als unbedenklich eingestuft, findet Thaumatin als Lebensmittelzusatz, vor allem in Kombination mit anderen Süßstoffen, in Diätetika für Diabetiker und Übergewichtige sowie in Vitaminpräparaten Verwendung.
Katamfe-Früchte werden in den Herkunftsländern traditionell als Süßungsmittel verwendet. Der Anbau und die Nutzung der Pflanze hätten dazu beitragen können, den Lebensunterhalt der dortigen Bevölkerung zu sichern, aber inzwischen kann der Süßstoff kostengünstiger gentechnisch hergestellt werden.
Systematik
Das Basionym Phrynium danielli (mit einem „i“ am Ende) wurde von John Joseph Bennett 1855 erstbeschrieben.[2] Die Umteilung in die neu aufgestellte und damals monotypische Gattung Thaumatococcus geschah 1883 durch George Bentham, auch hier als danielli mit einem „i“, allerdings wurde die Kombination des Gattungsnamens und des Epithetons nicht ordnungsgemäß, klar vollzogen.[3][4] August Wilhelm Eichler verwendete dann etwas später 1883 (1884) in Beiträge zur Morphologie und Systematik der Marantaceen Thaumatococcus danielli auch mit einem „i“ am Ende, allerdings in ordnungsgemäßer Kombination.[5] Im Index Kewensis 1895 erscheint der Artname als Thaumatococcus danielli ebenfalls mit einem „i“ am Ende.[6] Der korrekte Artname müsste aber Thaumatococcus daniellii lauten, mit doppeltem „ii“ am Ende. Dies ist gemäß den Regeln der International Association for Plant Taxonomy: IAPT so. Weil das lateinische Genitiv von Daniel(l), Daniel(l)is ist und dann ein „i“ dem Stamm angehängt wird.[7] Also lautet der korrekte Artename Thaumatococcus daniellii (Benn.) Benth. ex Eichler.
Man kann zwei Varietäten unterscheiden:[1]
Literatur
- Susanne Bickel-Sandkötter: Nutzpflanzen und ihre Inhaltsstoffe. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2001, ISBN 3-494-02252-6.
- Ingrid und Peter Schönfelder: Das neue Handbuch der Heilpflanzen. Franckh-Kosmos Verlagsgesellschaft, 2011, ISBN 978-3-440-09387-0.
- S. O. Yeboah, T. H. Hilger, J. Kroschel: Thaumatococcus daniellii (Benn.) Benth. – a Natural Sweetener from the Rain Forest Zone in West Africa with Potential for Income Generation in Small Scale Farming. Institute of Plant Production and Agroecology of the Tropics and Subtropics, Hohenheim University, Stuttgart (Germany), 2003, online auf researchgate.net.
Weblinks
- Thaumatococcus daniellii bei Useful Tropical Plants.
- Thaumatococcus daniellii. In: S. Dressler, M. Schmidt, G. Zizka (Hrsg.): African plants – A Photo Guide. Senckenberg, Frankfurt/Main 2014.
Einzelnachweise
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Thaumatococcus daniellii. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 11. August 2018.
- online auf babel.hathitrust.org.
- online Art. 35.2.
- online auf biodiversitylibrary.org.
- archive.org.
- online auf biodiversitylibrary.org.
- online Art. 60.8 (b).