Katō Shūichi
Katō Shūichi (jap. 加藤 周一; * 19. September 1919 in Kaneō-machi, Shibuya-machi, Toyotama-gun (heute: Shibuya, Shibuya-ku), Präfektur Tokio; † 5. Dezember 2008 in Tokio) war ein japanischer Mediziner, Kultur- und Literaturwissenschaftler, Kritiker und Autor.
Leben
Katō studierte an der renommierten Universität Tokio Medizin und wurde 1950 zum Dr. med. promoviert. Er forschte an mehreren internationalen Instituten und wandte sich schließlich der japanischen Kultur- und Literaturwissenschaft zu. Bis 1985 war er Professor dieses Faches an der Tokyoter Sophia-Universität und außerdem Gastdozent an der Berliner Freien Universität und der LMU München. Seine Schriften fanden weltweit Verbreitung.
Er besitzt Ehrendoktorwürden der Universitäten Bukarest, Venedig, Grenoble und seit 2001 der FU Berlin.[1]
Nachdem er 1988 bereits eine Gastprofessur an der Ritsumeikan-Universität innehielt,[2] wurde er 1992 Direktor des Museums für Weltfrieden (国際平和ミュージアム, Kokusai Heiwa Myūjiamu) der Universität.[3]
1980 erhielt er für Nihon bungakushi josetsu (日本文学史序説, dt. Geschichte der japanischen Literatur ISBN 3-502-16481-9) den Osaragi-Jirō-Preis und 1994 den Asahi-Preis[3]
Werke (Auswahl)
- Geschichte der japanischen Literatur. Scherz 1990. ISBN 9783502164814
- Das klassische Japan (mit Hans W. Silvester und Detlef Foljanty). Ellert & Richter 1996. ISBN 9783892340744
- Schafsgesänge. Begegnungen mit Europa. Insel 1997. ISBN 9783458168423
- Närrische Gedanken am Abend: Essays zu japanischer Kultur, Politik und Zeitgeschichte. Iudicium 2001. ISBN 9783891290866
Weblinks
- Literatur von und über Katō Shūichi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzporträt der FU Berlin
- Biografischer Text auf persimmon-mag.com (englisch)
- Ausführliche Biografie (japanisch)
Einzelnachweise
- Ehrendoktorwürde für Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Shuichi Kato. Abgerufen am 19. Juli 2012.
- 第4期:1977―2003. Abgerufen am 19. Juli 2012 (japanisch).
- 加藤周一. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 19. Juli 2012 (japanisch).