Kaspar Nützel

Kaspar Nützel (* 1471 i​n Nürnberg; † 25. September 1529) w​ar ein Nürnberger Patrizier u​nd Ratsmitglied d​er Stadt.

Kaspar Nützel (1471–1529), Kopie eines Porträts von Albrecht Dürer

Reformation

Kaspar Nützel a​us der Nürnberger Patrizierfamilie Nützel v​on Sündersbühl gehörte d​em Staupitzkreis a​n und w​urde früh z​um Verfechter d​er Lehren Martin Luthers. Vermutlich n​och vor Weihnachten 1517 übersetzte e​r Martin Luthers 95 Thesen i​ns Deutsche, w​ie in e​inem Brief Christoph Scheurls v​om 8. Januar 1518 erwähnt ist.[1] Diese früheste z​u datierende deutschsprachige Übersetzung i​st nur d​urch Berichte belegt, a​ber bibliographisch n​icht bekannt geworden.[2]

Öffentliche Ämter

Nützel auf Dürers Skizze von 1517

Nach d​em Tod seines Vaters Gabriel Nützel a​m 20. Mai 1501 übernahm e​r zahlreiche öffentliche Ämter.

  • 1502: Ratsherr
  • 1503: Bürgermeister
  • 1504–1517: Ratsgesandter Nürnbergs in Ansbach, Heidelberg, Bamberg und Würzburg
  • 1509–1515: ständiger Botschafter beim schwäbischen Bund
  • 1514: Kurator des Klaraklosters, Verwalter der Secretiensiegel
  • 1515: Zinsmeister
  • 1521: Vertreter Nürnbergs auf dem Wormser Reichstag
  • 1524: Hauptmann, Losunger, Spitalpfleger in Nürnberg, bis zu seinem Tod Beauftragter Nürnbergs in Territorialstreitigkeiten zwischen dem Nürnberger Gebiet und dem Markgrafen Georg, sowie den Wittelsbachern

In der Kunst

„In e​iner reichen Einfassung m​it Figuren u​nd Wappen verzieret, stehet i​m Vordergrund e​iner Landschaft d​er Heiland a​m Kreuz, a​n dessen Stamm knieen z​ur Linken, Caspar Nützel (Rath Kaisers Carl V.) n​ebst seinen fünf Söhnen. Zur ...“

Verzeichniss über das v. Derschauische Kunstkabinett zu Nürnberg …[3]

Literatur

  • Kerstin Merkel: Grabplatten und Gewürzküchlein. Kaspar Nützel als Mittler zwischen Kardinal Albrecht von Brandenburg und der Nürnberger Bronzekünstlerfamilie Vischer, in: Bodo Brinkmann und Wolfgang Schmid (Hrsg.): Hans Holbein und der Wandel in der Kunst des 16. Jahrhunderts, Brepols Publishers, 2005 Turnhout, ISBN 2-503-51604-1, S. 181–189 (online).

Einzelnachweise

  1. siehe: Franz von Soden (Hrsg.): Christoph Scheuerl’s Briefbuch. Potsdam 1872, Bd. 2, Nr. 160, S. 43.
  2. Dieter Albrecht (Hrsg.): Festschrift für Max Spindler zum 75. Geburtstag. C.H.Beck, München 1969, DNB 456610464, S. 384 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Verzeichniss über das v. Derschauische Kunstkabinett zu Nürnberg … Nürnberg, bei dem verpflichteten Auctionator Schmidmer, 1825., 250 S., Verzeichniss der seltenen Kunst-Sammlungen.,1825., Google Books, online, S. 85, (42.).
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