Kasimir Christoph Schmidel
Kasimir Christoph Schmidel, auch Casimir und Schmiedel[1] (* 21. November 1718 in Bayreuth; † 18. Dezember 1792 in Erlangen) war ein deutscher Arzt und Botaniker. Sein offizieller botanischer Autorenname lautet „Schmidel“.
Leben
Schmidel studierte in Gera, Halle und Jena Arzneikunde und Naturwissenschaften. 1742 wurde er promoviert und arbeitete zunächst als praktischer Arzt. Später wurde er als Professor für Arzneikunde an die neu gegründete Universität Bayreuth berufen, nach deren Verlegung nach Erlangen siedelte er mit dieser über. Am 18. Januar 1750 wurde er mit dem akademischen Beinamen Oribasius II. zum Mitglied (Matrikel-Nr. 561) der Leopoldina gewählt.
1763 wurde Schmidel zum Leibarzt des Markgrafen von Ansbach berufen; aus dieser Stellung schied er jedoch bald wieder aus. Als Naturforscher veröffentlichte er dann den botanischen Nachlass von Gesner.
Als besondere Leistung gilt die Entdeckung der Antheridien und deren Funktion bei den Lebermoosen.
Schmidel gab den Nachlass des schweizerischen Naturforschers Conrad Gessner (1516–1565) unter dem Titel Conradi Gesneri Opera botanica heraus (1751 bis 1771).
Ehrungen
Nach ihm ist die Pflanzengattung Schmidelia Boehm. aus der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) benannt.[2]
Werke
- Icones plantarum et analyses partium … (1747–1751, weitere Auflagen 1763–1775 und 1781–1783).
Literatur
- Wilhelm Heß: Schmidel, Kasimir Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 700.
- Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 220 Digitalisat
- Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilhelm Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Nachträge und Ergänzungen zur Geschichte Neigebaur’s, S. 160 (archive.org).
- Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
Weblinks
- Mitgliedseintrag von Casimir Christoph Schmidel bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 2. Dezember 2017.
- Werke von und über Kasimir Christoph Schmidel in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Kasimir Christoph Schmidel beim IPNI
Einzelnachweise
- Karl Mägdefrau: Geschichte der Botanik. 2. Auflage, Springer, 1992, 2013, ISBN 978-3-642-39399-0 (Reprint), S. 42.
- Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.