Kashar
Kashar (albanisch auch Kashari) ist ein Ort und eine ehemalige Gemeinde in Mittelalbanien nordwestlich der Hauptstadt Tirana.
Kashar Kashari | |||
Basisdaten | |||
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Qark: | Tirana | ||
Gemeinde: | Tirana | ||
Höhe: | 100 m ü. A. | ||
Fläche: | 35,6 km² | ||
Einwohner: | 43.353 (2011) | ||
Bevölkerungsdichte : | 1218 Einw./km² | ||
Telefonvorwahl: | (+355) 042 | ||
Postleitzahl: | 2995 | ||
Politik und Verwaltung | |||
Gliederung: | 10 Ortschaften |
Kashar gehört zur Bashkia Tirana. Die bis 2015 eigenständige Gemeinde, die Teil des Kreises Tirana war, umfasste zehn Dörfer und hatte ihren Verwaltungssitz in Yzberish, das heute mit dem angrenzenden Tirana zusammengewachsen ist. Die Gemeinde Kashar hatte über 43.000 Einwohner (2011)[1] und war somit – gemessen an der Bevölkerung – die neuntgrößte Gemeinde Albaniens.
Geographie
Lage und Infrastruktur
Kashar liegt rund sechs Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Tirana südlich der Autobahn SH2. Die von Hügeln durchzogenen Gebiete südlich des Dorfes sind noch sehr ländlich geprägt. Vor allem entlang der Autobahn, eine der wichtigsten Straßenverbindungen des Landes, sind in den letzten 20 Jahren große Wohnsiedlungen, Gewerbe- und Industriegebiete entstanden. Das gut erschlossene, ungenutzte Land ehemaliger staatlicher Landwirtschaftsgenossenschaften in der Ebene eignete sich für erste Projekte und zog später dank der guten Anbindung weitere Betriebe an. Heute zieht sich die bebaute Fläche ohne Unterbruch von Tirana entlang der Autobahn bis über Kashar hinaus. Bedeutende Projekte rund um Kashar sind zum Beispiel die Einkaufszentren Qendra Tregtare Univers und Citypark. Mit der Bejtyl-Evel-Moschee der Ahmadijja findet sich in Yzberish seit 1995 auch eine der größten Moscheen des Landes.
Die Lana durchzieht das ehemalige Gemeindegebiet im Nordosten. Des Weiteren gibt es vier kleinere Seen, die als Wasserreservoire dienen.
Der östliche Teil der ehemaligen Gemeinde mit Yzberish war von mehreren Stadtteilen Tiranas umgeben. Neben der Autobahn im Norden verlief im Süden die Nationalstraße SH56, die ebenfalls Tirana mit der 30 Kilometer weiter westlich liegenden Hafenstadt Durrës verbindet. Seit dem Abbruch des Bahnhofs von Tirana endet die von Durrës kommende Linie der albanischen Eisenbahn an der Haltestelle von Kashar. Ein neuer Bahnhof für Tirana etwas östlich von Kashar ist geplant.
Bevölkerung
Die ehemalige Komuna Kashar hatte 43.353 Einwohner (Volkszählung 2011)[1] und 21.238 Haushalte. Dies macht rund 2,15 Personen pro Haushalt. Die Menschen zählen sich traditionell zum Islam, jedoch gibt es durch Einwanderung aus anderen Landesteilen auch Angehörige der orthodoxen und katholischen Kirche.[3]
Geschichte
Das Dorf Kashar wird erstmals um das Jahr 1456 erwähnt, als in der angrenzenden Ebene die Armee der Liga von Lezha auf diejenige der Osmanen traf. Die Schlacht ereignete sich nahe einer alten, Limuth genannten Brücke über die Lana.
Während der osmanischen Herrschaft, die vom 15. bis ins frühe 20. Jahrhundert dauerte, entstand im Dorf ein Derwisch-Kloster der Bektaschi.
Die Komuna von Kashar wurde 1992 eingerichtet; damals befand sich der Verwaltungssitz noch in Lapraka, einem Stadtbezirk im Nordwesten Tiranas. 1994 eröffnete man den neuen Amtssitz im Dorf Yzberish.[4] Seit der Gründung der Gemeinde hat die Bevölkerung stark zugenommen, vor allem im Zeitabschnitt von 2001 bis 2011. In Kashar haben sich vor allem Binnenmigranten aus Südalbanien angesiedelt.[5]
Einzelnachweise
- Ines Nurja: Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Tiranë 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.: INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (instat.gov.al [PDF; abgerufen am 14. April 2019]).
- Guide zur Komuna Kashar. Issuu.com, abgerufen am 28. Januar 2013 (albanisch).
- Të dhëna demografike (Demographische Angaben). Offizielle Homepage der Komuna Kashar, archiviert vom Original am 7. April 2015; abgerufen am 28. Januar 2013 (albanisch).
- Historiku (Geschichte). Offizielle Homepage der Komuna Kashar, archiviert vom Original am 9. Oktober 2010; abgerufen am 28. Januar 2013 (albanisch).
- Gjergji Filipi, Emira Galanxhi, Majlinda Nesturi, Ledia Thomo: Migracioni në Shqipëri. Hrsg.: Instat. Tirana Mai 2014 (gov.al [PDF; abgerufen am 13. April 2019]).