Karlheinz Ritter von Traitteur
Karlheinz Ritter von Traitteur (* 27. März 1925 in Waldsassen; † 12. Dezember 2000 in Forchheim) war ein deutscher Kommunalpolitiker (CSU).
Leben
Die Traitteurs entstammen einem Lothringischen Adelsgeschlecht[1] und sind seit dem 17. Jahrhundert in Deutschland ansässig. Karlheinz Ritter von Traitteur wurde als zweiter Sohn 1925 in Waldsassen geboren, der Vater Karl Wilhelm von Traitteur war Notar, die Mutter Bertha Keusch Hauswirtschaftslehrerin. Die Eltern ließen ihn auf die Vornamen Karl Heinrich Horst taufen. Nachdem die Familie 1933 nach Bamberg umzog, absolvierte er dort auch seine Schulzeit. Er besuchte das humanistische Gymnasium in Bamberg. Der Kriegsdienst von 1942 bis 1945 blieb ihm nicht erspart. Mit 18 Jahren war er Leutnant. Das Kriegsende erlebte er in amerikanischer Gefangenschaft. Traitteurs 5 Jahre älterer Bruder fiel im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg begann er mit dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Bamberg und Erlangen. Nach dem Bestehen des 1. und 2. Staatsexamens war Traitteur von 1952 bis 1953 Referendar beim Amtsgericht Bamberg und der Regierung von Oberfranken in Bayreuth. 1953 kam Karlheinz von Traitteur als juristischer Staatsbeamter und Vertreter des Landrates nach Forchheim.
Traitteur war nach dem Zweiten Weltkrieg Mitbegründer der CSU Bamberg. Seit 1953 dienstlich in Forchheim tätig, nominierte 1961 der CSU-Kreisverband Forchheim Stadt ihn als Kandidat zur Wahl des Oberbürgermeisters. Von 63 Stimmen erhielt Traitteur 56, bei 6 Enthaltungen und nur einer Gegenstimme. Am 28. April 1961 wählten die Forchheimer dann Karlheinz Ritter von Traitteur zum Oberbürgermeister. Am 9. Juni 1961 heiratete Karlheinz Ritter von Traitteur Irmgard geborene Klein, aus Nürnberg. Die kirchliche Trauung fand zehn Tage später auf der Fraueninsel im Chiemsee statt. Durch seine Wiederwahl in den darauffolgenden Wahljahren kam er als Oberbürgermeister Forchheims bis 1990 auf eine Amtszeit von fast 30 Jahren.
Außerdem war Traitteur ein begeisterter Philatelist. Hieraus ergab sich die zweite große Leidenschaft Traitteurs, das Reisen nach Haiti. Karlheinz von Traitteur verstarb am 12. Dezember 2000.
Er war seit 1948 Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Markomannia Würzburg.
Politisches Wirken
In seiner Zeit als Oberbürgermeister von Forchheim war er von 1961 bis 1990 für Projekte und Entscheidungen verantwortlich, die die Entwicklung der Stadt positiv beeinflussten, wie z. B.:
- Weiterentwicklung des Städtischen Krankenhauses
- Ausbau der Kläranlage
- Einstieg in die Altstadtsanierung
- Bau der Tiefgarage Paradeplatz
Maßgeblich ist es ihm zu verdanken, dass Firma Siemens nach Forchheim kam.
Er war außerdem Vorsitzender eines Sparkassenbezirksverbandes und des Bayerischen Städtetages. Von 1980 bis 2000 war er Präsident der Philatelistischen Akademie Bayern und von 1984 bis 1990 1. Vorsitzender des Malteser Hilfsdienstes der Erzdiözese Bamberg. Weiterhin war er Gründungspräsident des Rotaryclubs Forchheim.
Die Stadt ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger. Im Jahr 2002 wurde die Zentral-Volksschule Forchheim auf Beschluss des Stadtrates in Ritter-von-Traitteur-Volksschule umbenannt.
Auszeichnungen
- Bundesverdienstkreuz am Bande
- Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- Goldener Ehrenring der Stadt Forchheim
- Dr.–Eberle-Medaille in Gold
- Bayerischer Verdienstorden
- Ehrenbürger und Titel Altoberbürgermeister der Stadt Forchheim
Quellen
- Festschrift Altoberbürgermeister und Ehrenbürger Karlheinz Ritter von Traitteur zum 75. Geburtstag
- Interview mit Irmgard Edle von Traitteur vom 16. Dezember 2011
Literatur
- Karlheinz von Traitteur: Festschrift, Stadt Forchheim, erschienen 2000
Weblinks
- Gedenken an Karlheinz Ritter von Traitteur bei der Ritter-von-Traitteur-Mittelschule