Karl Wenzel (Maler)

Karl Wenzel (* 27. Februar 1887 i​n Ibbenbüren; † 27. September 1947 i​n Kevelaer) w​ar ein deutscher Maler, Kirchenmaler, Musiker u​nd Schriftsteller.[1]

Silo der Emsmühle mit Sämann, gemalt von Karl Wenzel

Leben

Karl Wenzel verbrachte s​eine Jugend i​n Rheine, w​o sein Vater Ludwig Wenzel (1852 b​is 1920) ebenfalls Kirchenmaler war.

Herz-Jesu-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg, 1926–1928 von Karl Wenzel vollendete Ausmalung der ab 1911–1913 in der Apsis, dem Chor und der Vierung begonnenen Arbeit seines Lehrers Friedrich Stummel

Von 1906 bis 1914 war Karl nach seiner Gymnasialzeit Schüler von Friedrich Stummel in Kevelaer. Ludwig malte in der Stadtkirche St. Dionysius (ehemalige Sakristei, heute als "Wort-Gottes-Kapelle" offen für Besucher), Karl in der St. Antonius Basilika (Taufkapelle) und in der Marienbasilika (Kevelaer)[2] und anderen Kirchen. 1915 wurde Tochter Gerte geboren.[3] Er unternahm Studienreisen nach Deutschland, in die Schweiz, die Niederlande und Berlin.[4]

Ab 1916 – mitten i​m Ersten Weltkrieg – wirkte Wenzel a​ls freischaffender Künstler.[1]

1932 war er als Vorsitzender des Künstlerbundes Organisator einer Kunstausstellung einheimischer Maler in Kevelaer. In den 30er- und 40er-Jahren wandte er sich der profanen Malerei zu. Seine naturalistische Arbeit und „völkischer Malstil“, der inhaltlich und formal den Kunstvorstellungen des Nationalsozialismus entsprach, fanden großen Anklang.[4] Ab 1937 erfolgen Ausstellungen mit Aquarellen und Radierungen im Folkwang-Museum der Künstler aus dem Gau Essen, in Rheine und Kevelaer.[5] 1943 war er mit mehreren Ölbildern in einer Ausstellung im Münchener Haus der Deutschen Kunst vertreten.[3]

In d​er Nachkriegszeit initiierte Wenzel 1947 d​ie "Große Kunstausstellung" i​n Kevelaer. In d​em Ort wirkte e​r als Vorsitzender d​es Kevelaerer Künstlerbundes.[1]

Wenzel h​at viele westfälische, niederrheinische, holländische u​nd Berliner Kirchen ausgemalt. In Kevelaer gingen Werke i​m Zweiten Weltkrieg d​urch Bomben u​nd Plünderung verloren. Zu d​en erhaltenen Arbeiten zählen d​ie Wandgemälde i​n der Herz-Jesu-Kirche (Berlin-Prenzlauer Berg), d​er Rosenkranz-Basilika (Berlin-Steglitz), d​er Kirche Unsere Liebe Frau i​n Lourdes i​n Mariënvelde i​n Oost Gelre u​nd der 1937 gemalte 7 Meter h​ohe Sämann i​m Silo, e​in Wandgemälde a​m Silo d​er Emsmühle i​n Rheine.

Ehrungen und Nachwirkungen

Im sog. „Künstlerviertel“ v​on Kevelaer w​urde die Karl-Wenzel-Straße n​ach ihm benannt.[3]

Im Januar 1967 f​and eine Ausstellung v​on Grafik u​nd Bildern v​on Karl W. Wenzel i​n Kevelaer statt. Acht gerahmte Bilder i​n Aquarell u​nd Mischtechnik a​us der „Städte-Serie“ s​owie vier Radierungen befinden s​ich im Besitz d​es Museums i​n Kevelaer.[4] Der künstlerische Nachlass v​on Karl Wenzel befindet s​ich in d​en Städtischen Museen Falkenhof-Museum u​nd Museum Kloster Bentlage i​n Rheine.[5]

Literatur

  • Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft Band 20, Schnell und Steiner, Regensburg 1967, ZDB-ID 3673-0, S. 72
  • Christiane Kerrutt: Malerei und Grafik im Emsland 1860 - 1960 (= Emsland – Raum im Nordwesten, Bd. 17), 1. Auflage, Sögel: Emsländischer Heimatbund, 2001, ISBN 978-3-88077-085-0 und ISBN 3-88077-085-9, S. 138–139[1]

Einzelnachweise

  1. o. V.: Wenzel, Karl in der Datenbank Niedersächsische Personen der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 4. Dezember 2008, zuletzt abgerufen am 19. Oktober 2018
  2. Baugeschichte auf der Website der Marienbasilika Kevelaer, abgerufen am 2. August 2015
  3. Blattus Martini | Der Kevelaerer Maler Karl W. Wenzel und die NS-Zeit. In: blattus.de. Abgerufen am 6. August 2015.
  4. Blattus Martini | Der Kevelaerer Masler Karl W. Wenzel. In: blattus.de. Abgerufen am 6. August 2015.
  5. Nachlass Paeßens-Wenzel, Gründung einer Museumsstiftung. (Nicht mehr online verfügbar.) In: rheine-buergerinfo.de. www.rheine-buergerinfo.de, ehemals im Original; abgerufen am 6. August 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.rheine-buergerinfo.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.