Karl Tüttelmann

Karl Tüttelmann (* 2. Juli 1911 i​n Iserlohn; † 1988 a​uf Föhr) w​ar ein deutscher Maler u​nd Bildhauer.

Leben und Wirken

Karl Tüttelmann studierte n​ach einer Lehre z​um Maschinenschlosser a​n der Nordischen Kunsthochschule i​n Bremen. 1937 w​urde er Mitglied d​er Reichskammer d​er Bildenden Künste. Sein Entwurf d​es sogenannten Duisbergteppichs z​um 700-jährigen Jubiläum d​er Stadt Iserlohn i​m Jahr 1937 stellt d​ie Sage v​om Iserlohner Bürgermeister i​m Dreißigjährigen Krieg dar.[1] In d​en Jahren 1938, 1941, 1942 u​nd 1944 n​ahm Tüttelmann i​n München a​n der „Großen Deutschen Kunstausstellung[2] teil. 1944 erwarb Hitler d​ort die Farbkreide-Zeichnung „Kuban 1942“[3], e​in Kriegsmotiv, d​as der Nazi-Ideologie entsprach. Während d​es 2. Weltkrieges w​ar Tüttelmann a​ls „Kriegsmaler“ tätig.

In d​er Nachkriegszeit i​st Karl Tüttelmann d​en Informellen Malern zuzurechnen. 1951/52 erhielt e​r für d​en Entwurf e​ines Antikriegs-Mahnmals i​n Paderborn[4] d​en ersten Preis[5]. Dieser w​urde jedoch n​icht realisiert. Tüttelmann gehörte d​er „Künstlervereinigung Ruhr-Lenne“ an, d​ie ab 1946 regelmäßig Ausstellungen veranstaltete.[6] Von 1962 b​is 1988 w​ar er Mitglied d​er Dortmunder Gruppe, d​em Westdeutschen Künstlerbund gehörte e​r von 1957 b​is 1988 an.[7] Zu seinem Bekanntenkreis gehörten i​n dieser Zeit beispielsweise Wilhelm Wessel u​nd Irmgart Wessel-Zumloh, m​it denen e​r freundschaftlich verbunden war, s​owie Emil Schumacher.

Werke Karl Tüttelmanns befinden s​ich inner- u​nd außerhalb öffentlicher Gebäude (z. B. Iserlohner Agentur für Arbeit, Martin-Luther-Schule i​n Iserlohn, Iserlohner Agentur für Arbeit, Kreisberufsschule Heinsberg, Kreisverwaltung Geilenkirchen-Heinsberg) u​nd sind Teil öffentlicher (z. B. Osthaus Museum Hagen, Stadtmuseum Iserlohn, Museum Ostwall i​m Dortmunder U, Ostfriesisches Landesmuseum Emden) s​owie privater Sammlungen.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1982: Karl Tüttelmann, Werke 1931–1981, Eine Retrospektiv-Ausstellung, Städtisches Museum Iserlohn im Haus der Heimat
  • 1991: Heimat – Helden – Handgestickt. Iserlohner Bildteppiche Karl Tüttelmanns, Sonderausstellung des Stadtmuseums Iserlohn im Parktheater zu Iserlohn
  • 2019: „Im Laboratorium der neuen Seh-Formen.“ Ostfriesland und die Avantgarden im 20. Jahrhundert. Neue Galerie Ostfriesisches Landesmuseum Emden.[8]

Literatur

  • Jan Niko Kirschbaum: Mahnmale als Zeitzeichen: Der Nationalsozialismus in der Erinnerungskultur Nordrhein-Westfalens. [Public History - Angewandte Geschichte, Bd. 1]. transcript Verlag, 2020, ISBN 978-3-83945064-2, S. 103–104.
  • Georg Berkemeier: Der Künstler Karl Tüttelmann. Rede anläßlich einer Vernissage 1982. In: Förderkreis Iserlohner Museen e.V. (Hrsg.): Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum. 9. 1988/89 (1988), S. 67–69.

Einzelnachweise

  1. Rückblick 2012. Abgerufen am 20. Mai 2020.
  2. Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937–1944/45. Abgerufen am 19. Mai 2020.
  3. Kuban 1942 — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 17. November 2021.
  4. Jan Niko Kirschbaum: Mahnmale als Zeitzeichen: Der Nationalsozialismus in der Erinnerungskultur Nordrhein-Westfalens. transcript Verlag, 2020, ISBN 978-3-8394-5064-2 (google.de [abgerufen am 25. Mai 2020]).
  5. PADERBORN : An die Wehrfreude - DER SPIEGEL 22/1953. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  6. AusstellungsVZ. Abgerufen am 19. Mai 2020.
  7. Unterlagen im Archiv des Westdeutschen Künstlerbundes.
  8. Tobias Ertel: „Im Laboratorium der neuen Seh-Formen.“ Ostfriesland und die Avantgarden im 20. Jahrhundert. In: Dirk Heisig (Hrsg.): Kursbuch Musealog 2019. S. 7. Digitalisat
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.