Karl Mathias Rott
Karl Mathias Rott, getauft als Carl Matthias Roth, (* 23. Februar 1807 in Wien; † 10. Februar 1876 ebenda) war ein österreichischer Sänger, Cellist, Komponist, Theaterschauspieler und Gesangskomödiant.
Leben
Rott wurde mit zehn Jahren Organist in der Kirche Maria Geburt und kam zwei Jahre später als Sängerknabe und Kinderdarsteller an das Hofoperntheater, dem er bis 1824 angehörte. In diesem Jahr nahm er eine Stelle als Cellist im Orchester des Pressburger Theaters an. 1827 ging er mit Direktor Stöger nach Graz, wo er die Musik zu Nestroys ersten dramatischen Versuch Die Verbannung aus dem Kaiserreiche schrieb. Nestroy ermunterte zur Schauspielerei, und so begann er am 1832 am Josephstädter Theater seine schauspielerische Laufbahn. 1836 ging er nach Pest, wo er sich in den Raimundschen Rollen Ruf erwarb. 1847 nahm Rott ein Engagement am Theater an der Wien an, dem er fortan, mit einer kleinen Unterbrechung, treu blieb.
Von 1831 bis 1860 war Rott mit der Grazer Schauspielerin Christine Hoffmann verheiratet. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er im Jahr 1862 die Sängerin und Schauspielerin Maria Rosalia Lutz, mit der er zu diesem Zeitpunkt schon zwei uneheliche Söhne, Hans Rott und den späteren Kapellmeister Karl Rott, hatte. Aufgrund eines Bühnenunfalls im Jahr 1874 musste er seine Karriere schließlich aufgeben. Er starb am 10. Februar 1876 in Wien.
Die große Zahl von Rollen (unter anderem Anzengrubersche), welche Rott typisch zu gestalten wusste, sein Humor und die Vielseitigkeit seiner Darstellung machten ihn zum Liebling des Wiener Publikums.
Im Jahr 1899 wurde in Wien-Penzing (14. Bezirk) die Rottstraße nach ihm benannt.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Rott, Karl Mathias. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 27. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1874, S. 145–149 (Digitalisat).
- Alexander von Weilen: Rott, Karl Mathias. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 382.
- Karl Mathias Rott. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 13, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 1002–1003.
- Ludwig Eisenberg: Karl Mathias Rott. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 850–851 (daten.digitale-sammlungen.de).
- Elisabeth Pablé: Koch Carl Matthias. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 13 f. (Direktlinks auf S. 13, S. 14).
- Uwe Harten: Rott (eig. Roth), Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.