Karl Friedrich Stroheker

Karl Friedrich Stroheker (* 23. August 1914 in Ulm; † 12. Dezember 1988 in Tübingen) war ein deutscher Althistoriker. Der Sohn eines Pädagogen machte am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium Stuttgart das Abitur. In Tübingen, Königsberg und Berlin studierte er Geschichte, Klassische Philologie, Archäologie und Philosophie. Seine akademischen Lehrer waren vor allem Woldemar Graf Uxkull-Gyllenband, Heinrich Dannenbauer, Otto Weinreich und Wilhelm Weber. Stroheker wurde 1937 an der Universität Tübingen bei Uxkull-Gyllenband promoviert und habilitierte sich nach Militärdienst im Zweiten Weltkrieg 1943 bei Joseph Vogt. Anschließend war er in Tübingen seit 1944 Universitätsdozent, seit 1950 außerplanmäßiger Professor. Zwischenzeitlich war er 1947/48 für drei Semester an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i.Br. als Vertretungsprofessor tätig. 1959 wurde er in Tübingen außerordentlicher Professor. Seit 1963 war er dort ordentlicher Professor und wurde 1979 emeritiert. 1963/64 war er Gastprofessor an der Princeton University. Berufungen auf Lehrstühle in Saarbrücken, Münster und Salzburg lehnte er ab. Stroheker war Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und dessen Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik sowie der Römisch-Germanischen Kommission.

Grab von Karl Stroheker auf dem Pragfriedhof Stuttgart, Abteilung 7.

Ein Forschungsschwerpunkt Strohekers w​ar die Geschichte d​er Spätantike, insbesondere i​m Westen d​es römischen Reiches. Zur Geschichte d​es spätantiken Galliens u​nd Spaniens s​owie der Germanen d​er Völkerwanderungszeit h​at er zahlreiche Schriften verfasst. Zum Thema d​er gallorömischen Adelsfamilien l​egte er e​in Standardwerk vor.[1] Weitere Themengebiete w​aren die Geschichte Siziliens u​nd die jüngere griechische Tyrannis. Stroheker w​ar zusammen m​it Gerold Walser Mitbegründer u​nd langjähriger Herausgeber d​er Zeitschrift Historia s​owie Mitherausgeber d​es Lexikons d​er Alten Welt. Sein vielleicht bedeutendster Schüler w​ar der Althistoriker Alexander Demandt.

Schriften

Vgl. Wolfgang Haase: Verzeichnis d​er Schriften v​on Karl Friedrich Stroheker (1914–1988). In: Historia. Band 39, 1990, S. 257–260.

Monographien

  • Eurich, König der Westgoten. Kohlhammer, Stuttgart 1937 (Zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 1937).
  • Der senatorische Adel im spätantiken Gallien. Alma Mater-Verlag, Tübingen 1948; Nachdruck Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1970.
  • Dionysios I. Gestalt und Geschichte des Tyrannen von Syrakus. Steiner, Wiesbaden 1958.

Aufsatzsammlungen

  • Germanentum und Spätantike. Artemis-Verlag, Zürich 1965.

Herausgeberschaften

  • Polis und Imperium. Beiträge zur alten Geschichte. Artemis-Verlag, Zürich 1965, ISBN 3-7608-0042-4.

Literatur

  • Wolfgang Haase: Spätantike und Germanentum. Karl Friedrich Stroheker 65. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte. Band 37, 1978, S. 15–26.
  • Jörg A. Schlumberger: Karl Friedrich Stroheker †. In: Gnomon. Band 63, 1991, S. 187–190.
  • Gerold Walser: Zum Gedenken an Karl Friedrich Stroheker (1914–1988). In: Historia. Band 38, 1989, S. I–II.
  • Kürschners deutscher Gelehrten-Kalender 1980. Band S–Z, De Gruyter, Berlin 1980, S. 3879.

Anmerkungen

  1. Karl Friedrich Stroheker: Der senatorische Adel im spätantiken Gallien. Tübingen 1948.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.