Karl Friederichs (Archäologe)
Karl Friederichs (* 7. April 1831 in Delmenhorst; † 18. Oktober 1871 in Berlin) war ein deutscher Klassischer Archäologe.
Leben
Karl Friederichs studierte Philologie an der Universität Göttingen unter Karl Friedrich Hermann und an der Universität Erlangen unter Hofmann und Karl Friedrich Nägelsbach, widmete sich später noch ein Jahr unter Eduard Gerhards Leitung in Berlin archäologischen Studien und wollte sich in Erlangen als Dozent habilitieren, kehrte aber auf Gerhards Wunsch zur Herstellung des Museumskatalogs nach Berlin zurück. Dort wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Im Jahr 1868 wurde er Direktor des Berliner Antiquariums. 1860 und 1867 bereiste er Italien, ging dann, obwohl schon seit 1864 lungenkrank, im Auftrag des Museums nach Zypern, um wichtige Ankäufe abzuschließen, und besuchte auch Ägypten, Athen und Sizilien.
Karl Friederichs starb mit vierzig Jahren am 18. Oktober 1871 in Berlin und fand auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Schöneberg seine letzte Ruhestätte. Die schlichte Familiengrabstätte mit den marmornen Kissensteinen befindet sich unweit der Gedenkstele für die ermordeten Offiziere vom 20. Juli 1944.
Schriften (Auswahl)
- Praxiteles und die Niobegruppe. Nebst Erklärung einiger Vasenbilder. Teubner, Leipzig 1855.
- Berlins antike Bildwerke: Bausteine zur Geschichte der griechisch-römischen Plastik. Buddäus, Düsseldorf 1868/71.
- I. Die Gypsabgüsse im Neuen Museum. 1868 (Digitalisat).[1]
- II. Geräthe und Broncen im Alten Museum. 1871 (Digitalisat)
- Kunst und Leben. Reisebriefe aus Griechenland, dem Orient und Italien. Buddeus Verlag, Düsseldorf 1872.
Literatur
- Conrad Bursian: Friederichs, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 391 f.
Einzelnachweise
- später auch: Paul Wolters (Bearb.): Die Gipsabdrücke antiker Bildwerke in historischer Folge erklärt. Bausteine und Geschichte der griechisch-römischen Plastik. Spemann, Berlin 1885.