Karin Rehnqvist
Karin Rehnqvist (* 21. August 1957 in Stockholm) ist eine international bekannte schwedische Komponistin und Dirigentin klassischer Musik. Sie wurde 2009 als erste Frau auf einen Lehrstuhl für Komposition an der Königlichen Musikhochschule Stockholm berufen. Sie komponiert Kammermusik, Orchesterwerke, Bühnenwerke und vor allem Vokalmusik, wobei sie Elemente der Volksmusik einbezieht, darunter die Vokaltechnik Kulning.
Leben
Rehnqvist wurde in Stockholm geboren und wuchs in Nybro auf.[1] Sie studierte Musikerziehung von 1976 bis 1980 an der Königlichen Musikhochschule Stockholm und schloss ein Kompositionsstudium bis 1984 an, unter anderem bei Gunnar Bucht, Pär Lindgren und Brian Ferneyhough.[2] Von 1976 bis 1991 leitete sie den Chor Stans Kör. Von 2000 bis 2003 war sie Composer in Residence beim Scottish Chamber Orchestra und beim Svenska Kammarorkestern.[2] Sie komponierte für sie unter anderem ein Klarinettenkonzert für Martin Fröst und das Orchesterwerk Arktis Arktis!, das von einer Polarexpedition im Summer 1999 inspiriert wurde. Beide Werke wurden 2005 eingespielt. Die Chorsinfonie Light of Light für Kinderchor und Orchester wurde 2004 in Paris uraufgeführt. 2009 war Rehnqvist die erste Frau, die auf einen Lehrstuhl für Komposition der Königlichen Musikhochschule Stockholm berufen wurde.[3]
Komposition
Die Komponistin bezieht Elemente der Volksmusik in ihre Werke ein, zum Beispiel Kulning (Kuhlocken), eine Vokaltechnik, die Hirtinnen benutzten, um ihre Tiere zu rufen. Viele ihrer Kompositionen wurden für die Stimmen von Lena Willemark und Susanne Rosenberg geschrieben, die als Folk-Sängerinnen bekannt sind, zum Beispiel Davids nimm und Puksånger-lockrop (1989).
Rehnqvist komponierte 1994 Solsången (Sonnengesang) für Kammerorchester mit einer Sängerin und zwei Erzählerinnen. Der Text basiert teilweise auf dem altisländischen Sólarljóð.
Auszeichnungen
1996 erhielt Rehnqvist den Läkerol Arts Award „for her renewal of the relationship between folk music and art music“ (für ihre Erneuerung der Beziehung zwischen Folk Musik und Kunstmusik) und den Spelmannen Prize der Zeitung Expressen. 1997 erhielt sie den Christ Johnson Prize for Solsången.[2] 2001 erhielt sie den Kurt Atterberg Prize und 2005/06 den Rosenberg Award. Im März 2006 wurde sie durch eine Retrospektive ihrer Werke durch das Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, geleitet von Niklas Willén,[1] ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Hugo Alfvén Prize.[4] 2014 erhielt sie einen Grammis in der Kategorie Klassik für die CD Live.[5][6]
Weblinks
- Karin Rehnqvist Offizielle Website
- Karin Rehnqvist chor.com
- Music of Today: Karin Rehnqvist Philharmonia Orchestra 27 February 2014
- Karin Rehnqvist bei AllMusic (englisch)
- Karin Rehnqvist Föreningen svenska tonsättare
- Karin Rehnqvist Furore-Verlag
- Barbara Klaus-Cosca: Artikel „Karin Rehnqvist“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff. Stand vom 11. Oktober 2007
Einzelnachweise
- Karin Rehnqvist. Hochschule für Musik Hamburg. Abgerufen am 17. Februar 2014.
- Karin Rehnqvist. Edition Reimers. (Memento vom 9. Januar 2010 im Internet Archive)
- Karin Rehnqvist / Swedish Composer (World Leaders Forum) (englisch) Columbia University. Archiviert vom Original am 9. Mai 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 3. März 2014.
- Karin Rehnqvist får Alfvénpriset (schwedisch) Sveriges Radio. 28. März 2007. Archiviert vom Original am 29. März 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 14. Februar 2014.
- KMH gratulerar Karin Rehnqvist till Grammis för årets klassiska album (schwedisch) Königliche Musikhochschule Stockholm. 21. Februar 2014. Abgerufen am 3. März 2014.
- 2014 (schwedisch) Grammis. Abgerufen am 3. März 2014.