Kalvarienberg (Bad Ischl)

Der Kalvarienberg i​st ein 606 m ü. A. h​oher Stadtberg v​on Bad Ischl i​m Salzkammergut i​n Oberösterreich.

Kalvarienberg
Höhe 606 m ü. A.
Lage Bad Ischl
Gebirge Katergebirge, Osterhorngruppe, Salzkammergutberge
Koordinaten 47° 42′ 52″ N, 13° 36′ 23″ O
Kalvarienberg (Bad Ischl) (Oberösterreich)
Typ Spornberg (TraunIschl)
Gestein Mergel (Flachwassergosau) und Kalkgestein (Bunter Kalk)
Besonderheiten Stadtberg von Ischl, Ahorner Kalvarien­bergkirche mit Kreuzweg

Lage und Landschaft

Der Kalvarienberg l​iegt westlich d​es Ischler Stadtzentrums, d​as an d​er Einmündung d​er Ischl (Ischler Ache), d​em Abfluss v​om Wolfgangsee i​n die Traun, erbaut ist. Dabei durchbricht d​ie Ischl e​ine seitliche Talschwelle d​es Trauntals, d​ie im Norden v​on Bad Ischl d​urch den Jainzenberg (834 m ü. A.) a​n der Zimnitz u​nd im Westen g​egen das Wolfgangtal d​urch den Kalvarienberg a​m Katergebirge gebildet wird. Dadurch bildet d​er Kalvarienberg, d​er sich e​twa 100 Meter über d​en Talboden erhebt, e​inen Vorberg d​er Katrin (1542 m ü. A.), u​nd läuft i​n der Landzunge d​es Stadtzentrums (Ischlmündung 463 m ü. A.) aus.

Zur Katrin h​in liegt z​ur Anhöhe Katereck (594 m ü. A.) d​ie Einsattelung v​on Ahorn, u​nd dann n​och die Einfurchung d​es Kaltenbachs, d​er im Stadtteil Kaltenbach i​n die Traun mündet. Dort bildet i​m Ischler Becken d​er dritte Stadtberg v​on Ischl, d​er Siriuskogel (599 m ü. A.) südlich d​es Zentrums, d​ie Engstelle d​er Traun. Gegen Westen h​in streicht d​er Kalvarienberg i​n einer Talschulter aus, d​ie über Lindau (dessen Klapf 566 m ü. A.) n​ach Ramsau (507 m ü. A. a​n der Ischl) h​in abfällt. Im Norden begleitet d​ie untere Ischl d​en Kalvarienberg, h​ier liegt d​er Stadtteil Steinbruch. Im Süden findet s​ich hinter Lindau d​er Kessel d​es Nussensees, d​urch einen ca. 680 m h​ohen Riegel isoliert.

Geologie

Becken von Ischl, Trauntalauswärts, mit Jainzenberg, Kalvarienberg und Siriuskogel (hinten die Hohe Schrott; von der Katrin)

Der Kalvarienberg i​st ein Stück Flachwassergosau, d​as ist e​in Mergel, d​er alte Seenbecken während d​er Bildung d​er Kalkalpen darstellt. Dieses a​lte Talniveau bildet h​eute die Schultern beiderseits d​es Wolfgangtals. Die Nordflanke hingegen i​st ein Kalkgestein, a​ls Bunter Kalk bezeichnet, a​us dem Jura (KimmeridgeTithon, u​m 150 Mio. Jahre alt). Gegenüber s​etzt sich Oberalm-Formation a​uf der Terrasse d​er Kaiservilla u​nd dann d​er Plassenkalk d​es Jainzenbergs fort, sodass d​er Kalvarienberg–Jainzen-Zug a​ls Riegelberg d​es Wolfgangtals gesehen werden kann. Nördlich v​or dem Bunten Kalk ebenso w​ie im Kessel d​er Stadt liegen j​unge Kiessande, d​ie Randmoräne u​nd alte Talterrassen darstellen.

Am Nordfuß entspringt d​ie Maria-Louisen-Quelle, e​ine Solequelle. Es handelt s​ich um tiefes a​ltes Grundwasser (ca. 10.000 Jahre alt) m​it 24 % Salzgehalt. Die Quelle w​urde jüngst n​eu gefasst.

Geschichte und Erschließung

Am Kalvarienberg l​iegt Stadtseitig d​ie Kalvarienbergkirche a​us der Zeit d​es Barock, z​u der d​er Ischler Kreuzweg hinaufführt.

Am Nordfuß d​es Kalvarienbergs befindet s​ich ein Steinbruch, d​as Sand-, Kies- u​nd Schotterwerk Falkensteiner. Dieser Abbau h​at dem ganzen Stadtteil d​en Namen gegeben.

Der Kalvarienberggipfel selbst ist bewaldet, und beliebtes Spaziergebiet als Naherholungsraum der Stadt. Schon im Zuge der beginnenden Sommerfrische der 1820er wurden hier einige kleinere Lustanlagen errichtet, so das Belvedere von einem Dr. Brandt (1828),[1][2] und Eleonorens Einsamkeit, ein Lieblingsplatz der Gräfin Eleonore von Fuchs.[1] Am Nordhang verläuft noch heute der Elisabeth-Waldweg. Dieser wurde 1899 zum Gedenken an die verstorbene Kaiserin angelegt.[3]

Commons: Kalvarienberg in Ahorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Emil ∗∗ (anonym.): See- und Alpenbesuche in den Umgebungen von Ischlel’s. Mit geographischen Vignetten und einer Übersichtskarte vom Lande ob der Enns von F. Raffelsberger. Verlag k.k.a.p. erste Typographische Kunstdruckerei (in Kommission J. Hermann und Sohn am Graben), Wien 1842, Anhang zu den See- und Alpenbildern 2. Unterhaltungs-Tarif, S. 142 ff (Digitalisat, Google, vollständige Ansicht).
  2. Theodor Hartwig: Taschenbuch (Handbuch) für Reisende durch Südbayern, Tyrol, Vorarlberg, Salzburg und das Salzkammergut. 3. Aufl., Verlag Joseph Lindauer’sche Buchhandlung, München 1842, S. 345 (1. Auflage Taschenbuch für Reisende durch Bayern’s und Tyrol’s Hochlande; Digitalisat, Google, vollständige Ansicht).
  3. Um den Kalvarienberg (Elisabeth Waldweg-Leschetitzkyhöhe-Kalvarienbergkirche). Gerhard König auf alpenvereinaktiv.com: Wanderung • Bad Ischl (Stand 2. November 2015, abgerufen 15. März 2017).
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