Kabinett David Ben-Gurion VI
Das Kabinett David Ben-Gurion VI (hebräisch מֶמְשֶׁלֶת יִשְׂרָאֵל הַשְׁמִינִית, Memschelet Jisra'el haSchminit) war die achte Regierung von Israel, die sechste mit David Ben-Gurion als Ministerpräsidenten und die zweite während der Legislaturperiode der Dritten Knesset. Die Regierung wurde am 7. Januar 1958 ins Amt eingeführt und bestand bis zum 5. Juli 1959.
Die Regierung wurde wieder von den Knessetfraktionen Mifleget Poalei Erez Jisrael, Nationalreligiösen Partei, Achdut haAwoda, Mapam und den drei die arabischen Israelis vertretenden Parteien: Reshima Demokratit LeAravei Yisrael, Kidma Ve-Awoda und Hakla'ut Ve-Pituah getragen. Gegenüber der Vorgängerregierung veränderten sich die Ministeriumszuschnitte und Minister nicht.[1] Hinzu kam als Stellvertretender Wohlfahrtsminister Schlomo Jisra’el Ben Me’ir.[2]
Am 1. Juli 1958 verließen alle Minister der Nationalreligiösen Partei nach einem Disput über „Wer ist ein Jude?“ (Original: Who is a Jew?) die Regierung.[3] Dadurch wurden die Ministerposten neu vergeben. Für Josef Burg als Postminister übernahm Jisrael Barsilai (Mapam) das Amt. Für Chaim-Mosche Schapira als Minister für Religion übernahm am 3. Dezember 1958 Ja’akov Mosche Toledano (kein Mitglied der Knesset), bis dahin wurde das Ministerium kommissarisch durch den Ministerpräsidenten geleitet. Minister für Wohlfahrt wurde Fritz Naphtali (Mifleget Poalei Erez Jisrael), der zudem noch bis zum 25. Januar 1959 Minister ohne Geschäftsbereich war. Die drei stellvertretenden Minister Mosche Unna (Bildung), Serach Wahrhaftig (Religion) und Schlomo Jisra’el Ben Me’ir (Wohlfahrt) wurden nicht ersetzt.
Der Spiegel berichtete am 26. Juni 1959 über Waffengeschäfte israelischer Unternehmen mit der Bundesrepublik Deutschland, dabei ging es um Mörser und die dafür benötigten Granaten.[4] Dies führte zu einer Regierungskrise, in deren Verlauf sich diese am 5. Juli 1959 auflöste, nachdem die Minister der Achdut haAwoda und Mapam gegen David Ben-Gurion stimmten.[5] David Ben-Gurion bezeichnete diese Waffenverkäufe in einem später geführten Interview mit der Zeitung Haaretz als „Rache an den Nazis“.[6]
Da sich David Ben-Gurion nicht in der Lage sah, eine neue Regierung zu bilden, legte Staatspräsident Jizchak Ben Zwi für den 3. November 1959 die Neuwahlen fest.[7]
Kabinett
Weblinks
- Government 8. In: Governments of Israel. Knesset, abgerufen am 3. März 2014 (englisch).
- Geschichte der 3. Knesset (Webseite der Knesset)
Einzelnachweise
- Government 7. In: Governments of Israel. Knesset, abgerufen am 3. März 2014 (englisch).
- Government 8. In: Governments of Israel. Knesset, abgerufen am 3. März 2014 (englisch).
- Timeline 1958. (Nicht mehr online verfügbar.) Jewish Agency for Israel, archiviert vom Original am 3. Dezember 2008; abgerufen am 3. März 2014.
- Granaten aus Haifa. In: Der Spiegel. Heft 26, 24. Juni 1959, S. 18 f. (HTML [abgerufen am 3. März 2014]).
- Schaudernde Seelen. In: Der Spiegel. Heft 28, 8. Juli 1959, S. 34 f. (HTML [abgerufen am 3. März 2014]).
- David Ben-Gurion. In: Der Spiegel. Heft 42, 14. Oktober 1959, S. 66 (HTML [abgerufen am 3. März 2014]).
- Timeline 1959. (Nicht mehr online verfügbar.) Jewish Agency for Israel, archiviert vom Original am 3. Dezember 2008; abgerufen am 3. März 2014.