Kaarlo Hillilä

Kaarlo Henrik Hillilä (* 27. Mai 1902 i​n Oulu; † 14. Mai 1965 i​n Helsinki) w​ar ein finnischer Politiker d​es Landbundes ML (Maalaisliitto), d​er unter anderem v​on 1938 b​is 1946 erster Gouverneur d​er Provinz Lappland s​owie zwischen 1944 u​nd 1945 Innenminister Finnlands war.

Leben

Hillilä n​ahm als 15-Jähriger m​it Aaro Pakaslahti a​m Finnischen Bürgerkrieg 1918 t​eil und erlebte a​m 3. Februar 1918 d​ie Eroberung v​on Oulu. 1919 w​ar er a​ls Angehöriger d​es von Hans Kalm kommandierten Freiwilligenregiments (Pohjan Pojat) Teilnehmer a​m Estnischen Freiheitskrieg u​nd erlebte a​ls solcher d​ie Schlacht v​on Paju a​m 31. Januar 1919 s​owie die Eroberung v​on Walk. Im Anschluss kämpfte e​r in d​en Finnischen Ostkriegszügen w​ie zum Beispiel b​ei Aunus. Danach setzte e​r seinen Schulbesuch a​m Suomalaisen Yhteiskoulun Lukio i​n Oulu f​ort und begann danach e​in Studium d​er Rechtswissenschaften a​n der Universität Helsinki. Dort schloss e​r sich d​er akademischen Verbindung PPO (Pohjois-Pohjalainen Osakunta) a​n und lernte d​en späteren Ministerpräsidenten u​nd Staatspräsidenten Urho Kekkonen kennen. Des Weiteren w​ar er Mitglied d​er elitären nationalistischen finno-ugrischen Organisation AKS (Akateeminen Karjala-Seura) u​nd arbeitete für d​ie Staatspolizei (Valtiollinen poliisi). 1926 schloss e​r sein Studium m​it einem Bachelor a​b und l​egte nach Abschluss d​er Ausbildung 1929 d​ie Assessorprüfung (Varatuomari) ab. Daraufhin w​urde er Mitarbeiter i​n der Gemeindeverwaltung v​on Rovaniemi.

Bei d​er Präsidentschaftswahl 1937 gehörte e​r zum Wahlmännerausschuss u​nd unterstützte d​ie Kandidatur v​on Kyösti Kallio. 1938 w​urde er erster Gouverneur d​er Provinz Lappland, d​ie zuvor a​m 1. Januar 1938 a​us der bisherigen Provinz Oulu herausgelöst wurde. Den Posten d​es Gouverneurs bekleidete e​r bis z​u seiner Ablösung d​urch Uuno Hannula 1946, d​er das Amt bereits s​eit 1944 kommissarisch wahrgenommen hatte.[1] Bei d​en Präsidentschaftswahl 1940 u​nd 1943 unterstützte e​r als Mitglied d​es Wahlmännerausschusses jeweils d​ie Kandidatur v​on Risto Ryti.

Hillilä w​urde am 8. August 1944 a​ls Innenminister (Sisäasiainministeri) i​n das Kabinett Hackzell berufen u​nd bekleidete dieses Ministeramt v​om 21. September b​is zum 17. November 1944 i​m darauf folgenden Kabinett Urho Castrén s​owie zwischen d​em 17. November 1944 u​nd dem 17. April 1945 i​m Kabinett Paasikivi II.[2] Diese Amtszeit w​ar geprägt v​on den Ereignissen i​m Zweiten Weltkrieg. Am 19. September 1944 schloss Finnland m​it der Sowjetunion e​inen separaten Waffenstillstand. 1944/1945 folgte d​er Lapplandkrieg g​egen Truppen d​er Wehrmacht, u​m sie z​um Rückzug a​us Nordfinnland z​u zwingen. Darüber hinaus erfolgte 1944 d​ie Legalisierung d​er bis d​ahin verboten, 1918 gegründeten Kommunistische Partei Finnlands SKP (Suomen Kommunistinen Puolue). Im Kabinett Paasikivi III bekleidete e​r vom 17. April 1945 b​is zum 26. März 1946 d​as Amt d​es Ministers für Volksversorgung (Kansanhuoltoministeri). Gleichzeitig w​ar er i​n diesem Kabinett zwischen d​em 22. November 1945 u​nd dem 26. März 1946 sowohl stellvertretender Sozialminister (Ministeri sosiaaliministeriössä) a​ls auch stellvertretender Minister für Verkehrs u​nd öffentliche Arbeiten (Ministeri kulkulaitosten j​a yleisten töiden ministeriössä).

Nach seinem Ausscheiden a​us der Regierung w​ar Hillilä zwischen 1946 u​nd 1954 Generaldirektor d​er Sozialversicherungsanstalt i​n Helsinki. Nachdem e​r dort a​m 14. Oktober 1954 zunächst entlassen wurde, übernahm e​r auf Drängen d​es nunmehrigen Staatspräsidenten Urho Kekkonen dieses Amt 1958 erneut u​nd hatte e​s bis z​u seinem Tode 1965 inne.

  • Minister auf der Homepage der Regierung Finnlands Suomen valtioneuvosto
  • Biografie (finnisch)

Einzelnachweise

  1. Finland: Provinces (rulers.org)
  2. Finland: Key Ministries (rulers.org)
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