KZ Fürstengrube
Das Konzentrationslager Fürstengrube, auch Lager Ostland war eines der größeren Außenlager des KZ Auschwitz.[1] Es befand sich in Fürstengrube (polnisch Wesoła), 5 km südwestlich von Myslowitz in Oberschlesien, von dem Wesoła heute ein Stadtteil ist.
Die Errichtung erfolgte im September 1943 als Arbeitslager für das Steinkohlenbergwerk Fürstengrube. Die Leitung des Lagers übernahm von September 1943 bis März 1944 der SS-Hauptscharführer Otto Moll und danach, bis zur Evakuierung des Lagers am 19. Januar 1945, Max Schmidt.
Am 19. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager wegen der herannahenden Roten Armee geräumt. Unter SS-Oberscharführer Max Schmidt wurden die 1283 Gefangenen auf einen Todesmarsch geschickt, der in Fürstengrube mit einer Erschießungsaktion begann und zunächst in das schleswig-holsteinische Ahrensbök, den Heimatort des Lagerleiters, führte. Die überlebenden 400 Häftlinge wurden auf die Cap Arcona gebracht, die am 3. Mai 1945 in der Lübecker Bucht von Flugzeugen der Alliierten versenkt wurde.
Ein bekannter Lagerinsasse war der Musiker Gideon Klein. Der Autor Sam Pivnik gibt in seinen Memoiren[2] einen detaillierten Einblick in den Lageralltag des KZ Fürstengrube, den Todesmarsch und den Untergang der Cap Arcona.
Weblinks
- Jörg Wollenberg: Heimatliches aus Ostholstein. Von Ahrensbök nach Auschwitz – von Auschwitz nach Ahrensbök: Die Erinnerungsmale einer norddeutschen Kleinstadt. In: Der Freitag. 25. Januar 2002 .
- Stanislawa Iwaszko: Auschwitz/Fürstengrube. In: Encyclopedia of Camps and Ghettos, 1933–1945, Band 1. Hrsg. vom United States Holocaust Memorial Museum, 2009 (englisch).
Einzelnachweise
- Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG Nr. 433, Fürstengrube = Kopalnia Fürsten, Gemeinde Wesola/Schlesien, 2. September 1943 bis 29. Januar 1945.
- Website von Sam Pivnik, abgerufen 27. Februar 2013.