KSU Gazal-1
Der KSU Gazal-1 ist ein auf Basis der Mercedes-Benz G-Klasse von Studenten der König-Saud-Universität entwickelter Geländewagen. Das Fahrzeug wurde erstmals im März 2010 auf dem Genfer Auto-Salon der Weltöffentlichkeit präsentiert. Unterstützung bei der Entwicklung des Fahrzeuges erhielten die angehenden Ingenieure vom österreichischen Automobilhersteller Magna Steyr und dem italienischen Designstudio Studiotorino. Das Modell wurde für eine Massenproduktion von 20.000 Einheiten pro Jahr angesetzt. Vorwiegender Absatzmarkt sollen die Länder des Nahen Ostens sein. Der Gazal-1 gilt zudem als erstes in Saudi-Arabien entwickeltes und produziertes Automobil.
Gazal | |
---|---|
Nicht fahrtüchtiges Konzeptfahrzeug des Gazal-1 auf dem Genfer Auto-Salon. | |
Gazal-1 غزال ١ | |
Präsentationsjahr: | 2010 |
Fahrzeugmesse: | Genfer Auto-Salon |
Klasse: | Geländewagen |
Karosseriebauform: | Kombi |
Motor: | Ottomotoren: 5,5 Liter (285 kW) |
Länge: | 4811 mm |
Breite: | 1896 mm |
Höhe: | 1919 mm |
Radstand: | 2850 mm |
Leergewicht: | 2380–3200 kg |
Serienmodell: | keines |
Das erste Serienfahrzeug des Modells rollte am 15. Juni 2010 vom Band. An den Feierlichkeiten zum Produktionsstart im Montagewerk der MAN Nutzfahrzeuge in Dschidda nahm unter anderem auch der König Abdullah ibn Abd al-Aziz teil, welcher einen Teil der Präsentation führte. Die öffentliche Präsentation erfolgte schließlich einige Stunden darauf im Dschidda-Palast sowie eine weitere folgend in der Universität.
Der Gazal-1 wurde speziell für den Einsatz im Straßenverkehr wie auch für die Nutzung in Dünen und Wüstenregionen entwickelt. Als Basis wählte man den Mercedes-Benz G 500, da die G-Klasse im Nahen Osten sehr beliebt ist. Als Antrieb wird bislang nur ein Ottomotor mit einem Hubraum von 5461 cm³ und einer Leistung von 285 kW (388 PS) mit einem Drehmoment von 530 Nm angeboten. Der Verbrauch des 2,4 t schweren Fahrzeuges wird vom Werk für eine Strecke von 100 km mit 14,7 l des Super-Kraftstoffes angegeben. Die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit soll bei 210 km/h liegen. Technisch entspricht das Modell vollständig dem Original, lediglich die Karosserie wurde neu gestaltet.
Der verwendete Modellname „Gazal“ (غزال) kommt aus der arabischen Sprache und bedeutet Gazelle. Laut Hersteller wurde der Name von der Wüstengazelle abgeleitet, einer der schnellsten und widerstandsfähigsten Lebewesen in diesem Gebiet. Zurzeit ist diese Art jedoch vom Aussterben bedroht.
Quellen
- Artikel "Saudi Arabien baut eigenes Wüstenauto" vom 19. Juni 2010 auf auto-motor-und-sport.de (Autor: Uli Baumann)
- Artikel "Aus Saudi Arabien: Gazal-1" vom 17. März 2010 auf auto.de.msn.com
- Artikel "Gazal-1: Saudi-Arabische G-Klasse der KSU geht in Serie" auf autozeitung.de
- Artikel "König Abdullah enthüllt Saudi-SUV" vom 17. Juni 2010 auf autobild.de
- Artikel "Arabische G-Klasse" vom 15. März 2010 auf N24.de
- Artikel "Saudi Arabia’s Gazal1 Goes Into Production" vom 16. Juni 2010 auf motorward.com (Autor: Arman Barari)
- Artikel: Saudis steigen mit Magna-Hilfe in Autoproduktion ein" vom 21. Juni 2010 auf wirtschaftsblatt.at (Autor: Manfred Mader) (Memento vom 29. November 2015 im Internet Archive)
- Artikel "Studenten konzipieren ein Wüstenauto" vom 16. Juni 2010 auf 4wheelfun.de (Autor: Uli Baumann)
- Artikel "King Abdullah unveils King Saud University’s Gazal-1, the first Saudi Car" vom 15. Juni 2010 auf enews.ksu.edu.sa