KHD DG 2000 BBM
Die DG 2000 BBM ist eine Diesellokomotive des Herstellers Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) aus dem Typenprogramm von 1954.[1] Die Lokomotive wurde später leistungsmäßig der KHD DG 1600 BBM angepasst und mehrfach umgebaut. Sie war bis 2007 in Betrieb und wurde 2011 verschrottet.[2]
KHD DG 2000 BBM | |
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Anzahl: | 1 |
Hersteller: | KHD |
Baujahr(e): | 1956 |
Achsformel: | B'B' |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 17.200 mm |
Höhe: | 4.050 mm |
Breite: | 3.100 mm |
Drehzapfenabstand: | 10.400 mm |
Drehgestellachsstand: | 3.100 mm |
Gesamtradstand: | 13.500 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 100 m |
Leermasse: | 74.000 kg |
Dienstmasse: | 78.000 kg |
Radsatzfahrmasse: | 19.500 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h nach Umbau 70 km/h |
Installierte Leistung: | 2 × 1000 PS nach Umbau 2 × 800 PS |
Treibraddurchmesser: | 1.050 mm |
Motorentyp: | KHD BT 12 M 625 |
Motorbauart: | Zwölfzylinder-Zweitakt-Dieselmotor |
Nenndrehzahl: | 695 /min |
Leistungsübertragung: | hydraulisch |
Tankinhalt: | 2.160 l |
Geschichte
Die Lokomotive entstanden als Folge der Verdieselung des Rangier- und leichten Streckendienstes durch die Stangenlokomotiven vornehmlich von MaK in den 1950er Jahren. Um die Leistung einer Lokomotive zu vergrößern, waren zwei Motoren erforderlich. Stärkere Motoren waren jedoch noch nicht verfügbar. Die Antriebsanlage der Stangenlokomotiven ließ den Einsatz von zwei Motoren nicht zu. Da eine Lokomotive in Drehgestellbauweise bessere Laufeigenschaften vorweisen kann, entstand bei KHD 1956 diese Lokomotive mit zwei Motoren, die je auf ein Drehgestell wirkten.
1956 wurde mit dieser Lokomotive die erste Drehgestelllokomotive des neuen Typenprogrammes ausgeliefert. Sie wurde von KHD auf eigene Rechnung gefertigt und zunächst zur Probe bei mehreren Bahnen eingesetzt. Um 1960 wurde die Lokomotive an eine Werkbahn in Heerlen verkauft. Vorher wurde die Motorleistung auf 2 × 800 PS und die Geschwindigkeit auf 70 km/h gedrosselt.[3] Dort verkehrte die Lokomotive bis 1967.
WLE VL 0634
Als die Werkbahn geschlossen wurde, kam die Lokomotive nach Deutschland zurück und wurde bei der Westfälischen Landes-Eisenbahn mit der Bezeichnung VL 0634 versehen.[2] Für den Rangierdienst wurde sie mit neuen Rangiertritten wie die KHD DG 1600 BBM ausgerüstet. Damit war ein besseres Aufsteigen auf den Umlauf möglich. 1970, 1974 und 1978 war die Lokomotive jeweils in Unfälle verwickelt, wurde jedoch immer wieder aufgebaut. Ihr Aussehen veränderte sich ständig.[3] So erhielt sie abgeschrägte Vorbauten und die Scheinwerfer wurden verkleinert.
1986/87 wurde die Lokomotive mit dreiachsigen Drehgestellen ausgerüstet.[4] Die Motorleistung wurde 1982 wieder auf die ursprünglichen 2 x 1000 PS erhöht.[3] Damit war sie mit der KHD DG 2000 CCM identisch. 1990 wurde sie in Nr. 34 umbezeichnet und erhielt den Namen Erwitte.[2] Durch zwei Motortausche 1990 und 1999 wurde die Lokomotive zur stärksten Lokomotive der KHD-Typenreihe.[3] In ihrem 50. Dienstjahr wurde die Lok 2007 erneut in einen schweren Unfall verwickelt, nicht mehr instand gesetzt und 2011 verschrottet. Die Maschine hat vor ihrem Unfall noch die NVR-Nummer 98 80 0421 004-9 D-WLE im deutschen Fahrzeugeinstellungsregister getragen.[2]
Technische Beschreibung
Die Lokomotive entstand 1956 und war seinerzeit die größte Vorbautenlokomotive mit Mittelführerstand in Deutschland. In den beiden Vorbauten war je eine Maschinenanlage untergebracht, die das jeweilige Drehgestell antrieben. Je nach Bedarf konnte mit zwei oder mit einem Motor gefahren werden. Nach ihrem Umbau um 1970 war sie der KHD DG 1600 BBM angeglichen. Unterscheidungsmerkmal war anfangs die geänderte Frontpartie[5] mit den integrierten Scheinwerfern.
Sie waren mit je einem Zwölfzylinder-Zweitakt-Dieselmotor ausgerüstet, der seine Kraft an ein Strömungsgetriebe von Voith abgab. Der Dieselmotor war im Vorbau vorne angeordnet, das Strömungsgetriebe war in der Nähe des Führerhauses untergebracht. Von dort erfolgte die Kraftübertragung zur Drehgestellmitte. Nach einem Zwischengetriebe wurden die beiden Antriebsräder über Gelenkwellen angetrieben. Die Leistung war ursprünglich 2 × 1000 PS. Vor ihrem Verkauf in die Niederlande wurde sie auf 2 × 800 PS gedrosselt, nach 1982 wurde sie wieder auf 2 × 1000 PS eingestellt.[3]
1990 wurden bei der Lokomotive Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotoren von KHD eingebaut, die eine Leistung von je 1100 PS abgaben. Diese Motoren waren Schnellläufer. 1999 hat sie dann verstärkte Motoren von Caterpillar erhalten, die maximal 1319 PS abgaben.[3] Das Getriebe wurde ebenfalls mehrfach geändert. Ursprünglich besaß die Lokomotive ein Läutewerk, welches 1978 ausgebaut wurde.[3]
Literatur
- Friedrich Risse: Die Diesellokomotiven und Triebwagen der WLE. DGEG Medien, Hövelhof 2011, S. 79–83 (Westfälische Landesbahn AG).
Weblinks
Einzelnachweise
- Lieferliste der KHD DG 2000 BBM auf www.rangierdiesel
- Datenblatt der KHD DG 2000 BBM auf www.rangierdiesel
- Friedrich Risse: Die Diesellokomotiven und Triebwagen der WLE. DGEG Medien, Hövelhof 2011, S. 79 (Westfälische Landesbahn AG).
- Foto der Lok aus dem Jahr 2005 auf rangierdiesel.de
- Foto der KHD DG 2000 BBM 1970 auf www.rangierdiesel