Königin-Victoria-Denkmal (Hochheim am Main)
Das Königin-Victoria-Denkmal in den Weinbergen von Hochheim am Main wurde 1854 als Gedenken an den Besuch der britischen Königin Victoria im Rahmen ihrer Rheinreise 1845 errichtet.
Geographische Lage
Das Königin-Victoria-Denkmal liegt etwa zwei Kilometer südöstlich des Stadtkerns in der Hochheimer Gemarkung inmitten der Rheingauer Weinlage Königin-Viktoria-Berg, mit nur fünf Hektar Rebfläche einer zwar nur kleinen, aber wegen herausragender Qualität weithin namhaften Einzellage. Das Denkmal steht zehn Meter über dem Main in einer Höhe von etwa 95 Meter an einem nach Süden zum Mainufer abfallenden Hangabschnitt und unterhalb einer gefassten Quelle, deren Wasser einer Brunnenschale auf der Südseite des Denkmals zugeleitet wird. Direkt unterhalb des Denkmals führt die Taunus-Eisenbahn von Wiesbaden nach Frankfurt am Main vorbei, sodass es für Zugreisende gut zu sehen ist.
Beschreibung
Das Denkmal hat einen rechteckigen Grundriss von zwei Meter auf neunzig Zentimeter bei einer Höhe von etwa fünf Metern. Die Spitze wird von vier Ecktürmchen geziert. Ein neugotischer Aufsatz sitzt einem bossiertem Sockel auf. Das Denkmal wird dabei dem Tudorstil zugeordnet.[1] Die Vorderseite zeigt die Inschrift „KOENIGIN VICTORIA BERG“. Darunter angeordnet sind das königliche Wappen mit Löwe und Einhorn und das Spruchband „DIEU ET MON DROIT“ sowie eine Inschrifttafel angeordnet. Die Inschrift lautet: „Ihre Majestät Victoria Königin von Großbritannien und Irland hatte die Gnade diesem Weinberg ihren hohen Namen zu verleihen. Der erhabenen Monarchin zu Ehren und als dankbare Erinnerung an eine so huldvolle Auszeichnung, wurde dieser Denkstein errichtet von G. M. Pabstmann, Hochheim, 24. Mai 1854“. Die Rückseite zeigt das Relief einer Weinpresse mit Reben, darüber die englische Krone und die Inschrift: „WINDSOR CASTLE V. DEC./ MDCCCL“.
Geschichte
Im Jahre 1845 befand sich Königin Victoria auf einer Rheinreise. Gemeinsam mit ihrem deutschen Ehemann Prinz Albert besuchte sie am 15. August 1845 Hochheim am Main. Am Weinberg Dechantenruhe informierten sie sich über den Hochheimer Wein und dessen Anbauweise. Der Hochheimer Wein war in England schon länger bekannt und wurde als Hock verkostet. Der damalige Besitzer des Weingutes Georg Michael Papstmann benannte darauf hin den Weinberg nach Viktoria um. Am 24. Mai 1854, dem 35. Geburtstag von Viktoria, wurde das Denkmal eingeweiht. Noch heute heißt der Spitzenwein des Weingutes Hupfeld Hochheimer Königin Victoriaberg. Gerüchte besagen, dass auf Königin Victoria und ihren Besuch in Hochheim auch der Spruch „Good Hock keeps off the doc“ (Guter Hochheimer macht den Arzt entbehrlich) zurückgeführt werden kann.[2]
Das Denkmal wird in absehbarer Zeit umfassend saniert. Zum 200. Geburtstag von Königin Victoria soll das restaurierte Denkmal eingeweiht werden.[3]
Weblinks
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Königin-Victoria-Denkmal In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Einzelnachweise
- Königin-Victoria-Denkmal – Eine huldvolle Auszeichnung für einen Weinberg. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, abgerufen am 7. Dezember 2020.
- Königin-Victoria-Denkmal. Hochheim am Main Marketing, abgerufen am 7. Dezember 2020.
- Andrea Rost: Baudenkmal in Hochheim – Victoria-Denkmal wird bald restauriert. In: Frankfurter Rundschau. 8. Februar 2018, abgerufen am 7. Dezember 2020.