Kärntner Berg-Hahnenfuß
Der Kärntner Berg-Hahnenfuß (Ranunculus carinthiacus) ist eine Pflanzenart in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist in Europa verbreitet.
Kärntner Berg-Hahnenfuß | ||||||||||||
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Kärntner Berg-Hahnenfuß (Ranunculus carinthiacus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ranunculus carinthiacus | ||||||||||||
Hoppe |
Beschreibung
Der Kärntner Berg-Hahnenfuß wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 4 bis 20 cm, selten bis 40 cm. Sie bildet ein kurzes und kahles Rhizom als Überdauerungsorgan. Der stielrunde Stängel ist meist unverzweigt und unten meist anliegend, selten abstehend behaart.
Die Laubblätter sind grundständig und wechselständig am Stängel verteilt angeordnet. Die grundständigen Blätter besitzen eine glänzende, kahle oder nur am Rand etwas bewimperte Blattspreite, die nierenförmig bis fünf- bis siebeneckig und fast bis zum Grund in drei oder fünf Abschnitte geteilt, sowie im gefalteten Zustand aufrecht ist; ihre seitlichen Abschnitte sind zweiteilig. Die Stängelblätter sind klein und fast bis zum Grund in drei, fünf oder sieben schmal lanzettliche Abschnitte geteilt. Diese Stängelblattabschnitte sind sechs- bis fünfzehnmal so lang wie breit und schmal lanzettlich bis linealisch.
Die Blütezeit reicht von April bis Juli. Auf einem Stängel befinden sich über runden, angedrückt seidig behaarten Blütenstielen nur eine, seltener zwei bis drei Blüten. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Der Blütenboden trägt an der Spitze Haarbüschel oder ist sehr zerstreut behaart. Die kronblattähnlichen Nektarblätter sind goldgelb und 5 bis 15 mm lang. Die Ansatzstelle der Staubfäden ist kahl.
Die Sammelfrucht enthält 25 bis 30 Nüsschen. Die Nüsschen besitzen einen Durchmesser von 20 bis 25 mm und einen sehr kurzen anliegenden Schnabel.
Der Kärntner Berg-Hahnenfuß ist diploid mit einer Chromosomenzahl von 2n = 16.[1]
Vorkommen
Der Kärntner Berg-Hahnenfuß ist in Europas Bergen verbreitet. Er kommt in Nordspanien, in den Pyrenäen, den Alpen, im Jura und auf der Balkanhalbinsel bis Herzegowina und Bulgarien vor. In Mitteleuropa gedeiht er auf Kalk in subalpinen und alpinen Steinrasen, in Seslerietalia-Gesellschaften, in Halbtrockenrasen, auch in Gesellschaften der Verbände Erico-Pinion oder Poion alpinae. In den Alpen bevorzugt er die Höhenlagen zwischen 800 und 2500 m, steigt aber auf der Schwäbischen Alb bis 550 m herab. Auf der Schwäbischen Alb gedeiht er im Gentiano-Brometum des Mesobromion-Verbands und im Polygono vivipari-Genistetum sagittalis aus dem Verband Violion caninae.[1]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+ (frisch), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[2]
In Baden-Württemberg sind die Vorkommen durch Eutrophierung von Halbtrockenrasen stark gefährdet; hier befinden sich die nördlichsten Vorkommen innerhalb des Areals.[3]
Systematik
Die Erstbeschreibung von Ranunculus carinthiacus erfolgte 1826 durch David Heinrich Hoppe in Jakob W. Sturm: Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen ..., Abteilung 1, Heft 46, fol. 10. Das Artepitheton carinthiacus bedeutet kärntnerisch und bezieht sich darauf, dass diese Art in Kärnten zuerst entdeckt wurde. Synonyme für Ranunculus carinthiacus Hoppe sind Ranunculus montanus subsp. carinthiacus (Hoppe) Hegi und Ranunculus montanus var. tenuifolius DC.
Quellen
- Jürgen Damboldt, Walter Zimmermann: Ranunculaceae. In: Karl Heinz Rechinger, Jürgen Damboldt (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete Auflage. Band III. Teil 3: Angiospermae: Dicotyledones 1 (Nymphaeaceen, Ceratophyllaceen, Magnoliaceae, Paeoniaceen, Ranunculaceen). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1974, ISBN 3-446-10432-1, S. 284–285 (erschienen in Lieferungen 1965–1974).
- Thomas Gaskell Tutin, J. R. Akeroyd: Ranunculus. In: T. G. Tutin, N. A. Burges, A. O. Chater, J. R. Edmondson, V. H. Heywood, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. 2., überarbeitete Auflage. Volume 1: Psilotaceae to Platanaceae. Cambridge University Press, Cambridge/New York/Melbourne 1993, ISBN 0-521-41007-X, S. 275 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
- Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe. 8. Nymphaeaceae to Ranunculaceae. Akateeminen Kirjakauppa, Helsinki 1989, ISBN 951-9108-07-6, S. 132.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 412.
- Ranunculus carinthiacus Hoppe In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 31. März 2021.
- Martin Nebel: Ranunculaceae. In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta). 2., ergänzte Aufl., Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3322-9, S. 235–322.
Weblinks
- Kärntner Berg-Hahnenfuß. FloraWeb.de
- Kärntner Berg-Hahnenfuß. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.}
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)