Kägi fret
Das Kägi fret (international: Kägi) ist eine mit Schokolade überzogene Waffelspezialität aus dem Toggenburg, einer Region in der Ostschweiz. Die Riegel, die es auch in weiteren Geschmacksrichtungen gibt, werden in Lichtensteig im Kanton St. Gallen von der Kägi Söhne AG, Toggenburger Waffeln- & Biscuitfabrik hergestellt.
Geschichte
Der Gründer Otto Kägi Senior kaufte 1934 in Lichtensteig die Wirtschaft und Konditorei «Zum Hecht» und stellte in der «Wirtschaft & Bäckerei zum Hecht» Gebäck und Waffelprodukte her. Legendär wurde sein Fahrrad, mit dem er seine Backwaren verteilte und sie damit auch bekannt machte. Seine Söhne Otto, Eugen und Alfred übernahmen in den 1950er-Jahren den Betrieb mit nunmehr zwölf Mitarbeitern, der umbenannt wurde in Kägi Söhne AG und in ein neues, noch heute bestehendes Fabrikgebäude umzog. 1956 exportierte das Unternehmen erstmals Biscuitprodukte.[1] 1958 wurde das «Kägi fret» auf den Markt gebracht, das als Neuerung zu den vorherigen Produkten mit Schokolade überzogen wurde. Der Name entstand, indem die Unternehmensgründer ihren Nachnamen mit einem Teil des französischen Wortes für Waffel («gaufrette») kombinierten.[2]
Seit 1960 stellt der Betrieb in Lichtensteig die Schokolade selber her durch den Einsatz eigener Längsreiber-Conchen. An der Rezeptur des Produktes soll sich seither auch nichts mehr verändert haben.[3] Die Waffelriegel bestehen aus drei Schichten Waffeln mit Crèmefüllung, die von Milchschokolade umgeben sind.[4]
Im Jahr 2009 wurde Kägi fret in 19 Länder exportiert, insgesamt verliessen 37 Prozent der Produktion die Schweiz.[5] 2016 war die Rede von 27 Ländern und 50 Prozent Inland-Anteil. Hauptmärkte im Ausland sind der arabische Raum und China, dementsprechend unterhält das Unternehmen je ein Büro in Dubai und eines in Hongkong.
Im deutschsprachigen Raum wurde der Name «Kägi fret» beibehalten, während das Produkt international inzwischen als «Kägi» vermarktet wird, zuvor als «Toggi».[6][7][8]
Bis 1996 befand sich die Waffelfabrik in Familienbesitz. Dann wurde das Unternehmen an den Konsumgüterkonzern und Kioskbetreiber Valora verkauft. Im April 2008 ging Kägi an die Beteiligungsgesellschaft Argos Soditic über. im Jahr 2010 wurde sie an die WM15 Holding in Baar verkauft[9], die wiederum Teil des Unternehmens Burger Söhne Holding GmbH ist.[10]
Produktvarianten
Neben der normalen Standardpackung mit 50 g gibt es ein «Kägi fret mini» mit 6,4 g. Daneben werden verschiedene Geschmacksrichtungen mit dunkler Schokolade, Haselnuss, Cappuccino, Rum, Kokosnuss und weitere angeboten.[11]
Siehe auch
Weblinks
- Website der Kägi Söhne AG
- Kägi fret auf schoko-riegel.com
- The secret of a Swiss sweet success, Swissinfo, 18. September 2009
- Exportschlager Kägifret, Schweiz aktuell, 16. August 2002, 12.00 Uhr
Einzelnachweise
- Kägi-fret – weltweit in aller Munde. 20 Minuten, 10. September 2009 (abgerufen am 21. August 2013).
- 75 Jahre Tradition aus Lichtensteig (Memento vom 16. September 2016 im Internet Archive), St. Galler Tagblatt, 27. August 2009.
- Gerhard Herr: Kägi-fret – die süsse Verführung aus dem Toggenburg. In: Golfen rund um den Bodensee, April 2012, S. 120f.
- Produktinformationen Kägi fret, abgerufen am 3. Februar 2015.
- Die Schokolade ist das Geheimnis der Kägi-fret. Berner Zeitung, 14. Dezember 2009 (abgerufen am 21. August 2013).
- Hans Strohmaier: Grosse Backleidenschaft im Herzen Toggenburgs. In: SG Sweet Global Network: Internationales Fachmagazin für die Süsswarenwirtschaft, 6/2014, S. 28f.
- Kägi will im Ausland wachsen. Abgerufen am 3. Februar 2015.
- Eugen Stamm: Blühende Geschäfte im Wüstenstaat. In: NZZ Equity, 5. Juni 2014, S. 36.
- Im Doppel: der Siegeszug des Kägi fret (Memento des Originals vom 16. September 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Coop-Zeitung, 30. August 2016-09-06
- Blick: Waffeln: Kägi-Fret geht erneut in neue Hände über – Blick. (blick.ch [abgerufen am 18. November 2016]).
- Produkte von Kägi. Abgerufen am 2. Februar 2019.