Justizvollzugsanstalt Wiesbaden

Die Justizvollzugsanstalt Wiesbaden i​st eine Justizvollzugsanstalt i​n Hessen m​it dem Schwerpunkt Jugendstrafrecht. Sie d​ient vor a​llem dem Vollzug d​er Strafhaft v​on männlichen Heranwachsenden zwischen d​em 20. u​nd dem 24. Lebensjahr. Daneben d​ient sie d​er Untersuchungshaft v​on männlichen Heranwachsenden b​is zum 21. Lebensjahr u​nd der Auslieferungs- u​nd Durchlieferungshaft v​on Jugendlichen.[1] Übergeordnete Behörde i​st das Justizministerium d​es Landes Hessen.

BW
Informationen zur Anstalt
Name Justizvollzugsanstalt Wiesbaden
Bezugsjahr 1963
Haftplätze 280
Mitarbeiter 185
Anstaltsleitung Michaela Wasemüller

Geschichte

Im Jahr 1768 w​urde am Wiesbadener Michelsberg d​as Criminalgericht errichtet. Dieses Gebäude umfasst zunächst a​uch ein Zucht- u​nd das Korrektionshaus. Mit d​er Neuordnung d​es Gerichtswesens i​m Herzogtum Nassau w​urde das Strafgefängnis n​ach Diez verlegt. In Wiesbaden verblieb n​ur noch d​as sogenannte Criminalgefängnis.[2]

1873/74 wurde in Wiesbaden ein Kreisgerichtsgefängnis in der Albrechtstraße erbaut. Dieses Gefängnis war mit dem 1893 bis 1897 errichteten ehemalige Amts- und Landgerichtsgebäude verbunden. Das zuletzt nur noch als Untersuchungshaftanstalt genutzte Gebäude wurde 1971 aufgegeben. Das Gebäude wurde 1994 wegen Baufälligkeit abgerissen.[3] Die heutige Justizvollzugsanstalt befindet sich an der Holzstraße im Stadtteil Dotzheim. Sie wurde von 1959 bis 1963 als erster Neubau einer Jugendstrafanstalt in der Bundesrepublik Deutschland errichtet. In den 1980er Jahren wurde sie erweitert und neben Jugendlichen auch mit Strafgefangenen bis zum 24. Lebensjahr belegt. Die Sporthalle wurde 1984 fertiggestellt. Im Jahr 1990 erfolgte eine Erweiterung und ein Umbau, der verstärkt das Leben in Wohngruppen ermöglichte.[4]

Leiter

  • 2006–heute Hadmut Birgit Jung-Silberreis
  • 1980–2006 Gernot Kirchner
  • 1963–1974 Max Ernst Busch

Beschreibung

Das fast 8 ha große Areal der Anstalt umfasst fünf Hafthäuser sowie einen Sportplatz mit Sporthalle, ein Werkstattgebäude, ein Schulgebäude, ein Wirtschaftsgebäude sowie das Verwaltungsgebäude. Die Belegschaft zählt in allen Bereichen zusammengenommen etwa 185 Personen. Die Justizvollzugsanstalt bietet heute Raum für 280 Gefangene. Es besteht die Möglichkeit, verschiedene Schulabschlüsse nachzuholen. Daneben bildet die JVA in den Berufsrichtungen Bäcker, Elektroniker, Fachkraft im Gastgewerbe, Fachkraft Lagerwirtschaft, Fachkraft Garten- und Landschaftsbau, Gebäudereiniger, Koch, Maler und Lackierer, Metallbauer und Tischler aus. Zusätzlich bietet die JVA, unterstützt durch den Verein Förderverein JVA Holzstraße e.V., verschiedene Kulturangebote.[5]

Einzelnachweise

  1. Offizieller hessischer Vollstreckungsplan (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vollstreckungsplan-hessen.de
  2. Werner Schultze, Rolf Faber; Landgericht Wiesbaden (Hrsg.): Die Gerichtsgebäude in Wiesbaden – Im alten Schloss (Zugegriffen 26. August 2015)
  3. Werner Schultze, Rolf Faber; Landgericht Wiesbaden (Hrsg.): Die Gerichtsgebäude in Wiesbaden – Das neue Gefängnis in der Albrechtstraße (Zugegriffen 26. August 2015)
  4. Ewald Hetrodt: Weder Sanatorium noch Zuchthaus in Frankfurter Allgemeine vom 6. September 2013 (Zugegriffen 26. August 2015)
  5. Hessischer Landtag: Kleine Anfrage betreffend der kulturellen Angebote in hessischen Justizvollzugsanstalten Drucksache 18/6323 (Zugegriffen 26. August 2015)

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