Juri Sergejewitsch Balaschow

Juri Sergejewitsch Balaschow (russisch Юрий Сергеевич Балашов, international m​eist in englischer Transkription Yuri Balashov; * 12. März 1949 i​n Schadrinsk (Oblast Kurgan)) i​st ein russischer Schachspieler.

Juri Balaschow, 1973
Verband Russland Russland
Geboren 12. März 1949
Schadrinsk, Sowjetunion
Titel Internationaler Meister (1970)
Großmeister (1973)
Aktuelle EloZahl 2431 (März 2022)
Beste EloZahl 2600 (Januar 1979 bis Juli 1981)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Erfolge als Spieler

Juri Balaschow (1965)

Im Jahr 1967 gewann Balaschow e​in stark besetztes Juniorenturnier i​n Riga. Im Jahr 1970 w​urde er Meister v​on Moskau u​nd er errang i​m selben Jahr d​en FIDE-Titel Internationaler Meister. Seit 1973 i​st er Großmeister.[1] 1976 erreichte e​r bei d​en UdSSR-Meisterschaften d​en zweiten Platz hinter Anatoli Karpow.

Balaschow w​ar in d​en 1970er u​nd 1980er Jahren e​in erfolgreicher Turnierspieler u. a. m​it guten Platzierungen i​n den Traditionsturnieren v​on Hastings u​nd Wijk a​an Zee. Auf deutschem Boden gewann Balaschow Turniere i​n Halle (1976), w​ar 1979 Co-Sieger i​n München u​nd gewann 1987 d​ie Dortmunder Schachtage.[2] Bei d​er internationalen deutschen Meisterschaft 1983 i​n Hannover w​urde er Dritter hinter Anatoli Karpow u​nd Tamas Giorgadse.[3] Beim Berliner Sommer 1988 w​ar er geteilter Erster zusammen m​it Bogdan Lalić u​nd Anatoli Wolfowitsch Waisser.

Nationalmannschaft

Polugajewski + Balaschow, Schacholympiade 1980

1980 gehörte Balaschow z​ur sowjetischen Mannschaft b​ei der Schacholympiade i​n Valletta. Mit d​em Team u​nd als bester Ersatzspieler (7,5 Punkte a​us 10 Partien) gewann e​r jeweils d​ie Goldmedaille.[4] Außerdem gewann Balaschow d​ie Mannschaftseuropameisterschaften 1970, 1973, 1977 u​nd 1980, w​obei er 1973 i​n Bath a​m zweiten Reservebrett u​nd 1977 i​n Moskau a​m fünften Brett jeweils d​as beste Einzelergebnis erreichte.[5]

Vereine

Als Jugendlicher spielte Balaschow für Trud, später für Burewestnik, mit denen er 1971, 1974 und 1980 die sowjetische Vereinsmeisterschaft gewann[6] sowie die European Club Cups 1976 und 1979 gewann und 1982 und 1984 das Finale erreichte[7]. An den European Club Cups 1990 und 1992 nahm Balaschow mit Tigran Petrosjan Moskau teil. Bei der russischen Mannschaftsmeisterschaft spielte er 1998 für ShK Tomsk, 2000 für GPZ-1 Phoenix Moskau, 2001 und 2002 für SK Nowokusnezk sowie 2003 für Debiut-DVGU Wladiwostok.[8] In der deutschen Bundesliga spielte Balaschow in der Saison 1997/98 für die SVG Plettenberg.

Tätigkeit als Sekundant

In d​er Diplomarbeit seines Schachtrainer-Studiums beschäftigte s​ich Balaschow m​it den Partien v​on Bobby Fischer u​nd wurde für d​as Kandidatenfinale zwischen Petrosjan u​nd Fischer 1971 i​n Buenos Aires i​n den Sekundantenstab d​es Armeniers berufen. In d​en 1970er u​nd 1980er Jahren machte s​ein enormes Schachwissen Balaschow z​u einem gefragten Trainer u​nd Sekundanten. So unterstützte e​r Anatoli Karpow v​on 1978 b​is 1984 b​ei seinen Weltmeisterschaftskämpfen g​egen Viktor Kortschnoi u​nd Garri Kasparow. 1992 h​alf er Boris Spasski während d​er Neuauflage d​es „Match d​es Jahrhunderts“ g​egen Bobby Fischer.

Commons: Juri Balaschow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 76
  2. Dortmunder Schachtage - Übersicht und Berichte ab 1973
  3. Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1983 in Hannover auf TeleSchach (Kreuztabelle und Partien)
  4. Juri Balaschows Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  5. Juri Balaschows Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  6. Juri Balaschows Ergebnisse bei sowjetischen Vereinsmeisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  7. Juri Balaschows Ergebnisse bei European Club Cups auf olimpbase.org (englisch)
  8. Juri Balaschows Ergebnisse bei russischen Mannschaftsmeisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
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