Julius Goerdeler
Julius Goerdeler (* 14. August 1844 in Hamm; † 9. März 1928)[1] war ein deutscher Richter und Parlamentarier.
Leben
Julius Goerdeler wuchs in Schneidemühl und Marienwerder auf und besuchte das Königliche Gymnasium zu Marienwerder. Er studierte an der Universität Leipzig und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin Rechtswissenschaft. Er wurde Mitglied der Corps Guestphalia Leipzig (1865) und Guestphalia Berlin (1867).[2] Nachdem er als Kriegsfreiwilliger und Reserveoffizier aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 heimgekehrt war, heiratete er Adelheid Roloff, eine Tochter des Appellationsgerichtsrats Carl Roloff in Marienwerder. Aus dieser Ehe gingen die vier Söhne Gustav, Franz, Carl Friedrich und Fritz und die Tochter Else hervor. Nach der Geburt von Carl Friedrich gab Julius Goerdeler seine Tätigkeit als Rechtsanwalt in Schneidemühl auf, um Amtsrichter in Marienwerder und Syndikus der Westpreußischen Landschaft zu werden. Er war Geh. Regierungsrat und saß von 1899 bis 1918 für die Freikonservative Partei im Preußischen Landtag, wo er als Abgeordneter den Wahlkreis Marienwerder 1 (Stuhm – Marienwerder) vertrat.[3] Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurden seine Söhne Carl Friedrich und Fritz von den Nationalsozialisten hingerichtet. Seine Enkel waren der Wirtschaftsprüfer Reinhard Goerdeler und der Politiker Ulrich Goerdeler.
Einzelnachweise
- Gerhard Ringshausen: Widerstand und christlicher Glaube angesichts des Nationalsozialismus, Lit, 2007, S. 233.
- Kösener Corpslisten 1930, 92/134; 4/149
- Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 147 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 140–143.