Julius Appelius
Carl Wilhelm Julius Appelius (* 20. September 1826 in Eisenach;[1] † 19. Oktober 1900 in Eisenach) war ein deutscher Jurist, Geheimer Justizrat sowie Großherzoglich Sächsischer Landgerichtspräsident und Präsident des Landtages im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Ehrenamtlich nahm er das Amt des Präsidenten der Landessynode wahr.
Leben
Appelius wurde 1826 als Sohn des nachmaligen Gerichtsdirektors und herzoglichen Hofadvokaten Carl Julius Emil Appelius und seiner Frau Carolina, geb. Röhlig, in Eisenach geboren. Er besuchte das Gymnasium in Eisenach, um danach an den Universitäten in Jena und Heidelberg Rechtswissenschaften zu studieren.
Appelius war fünfzig Jahre lang im juristischen Dienst des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen und des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach tätig. Er wirkte zunächst als Kreisgerichtsassessor und -rat in Arnstadt[2] und war danach 33 Jahre lang Leiter hoher Gerichtshöfe als Kreisgerichtsdirektor in Weida und Eisenach und hier auch Präsident des Landgerichts. Ehrenamtlich betätigte er sich in der Landessynode der evangelischen Kirche, deren erster Präsident er wurde. Dieses Amt führte er bis zu seinem Tode weiter.
Über 25 Jahre lang war er als Landtagsabgeordneter, Landtagsvizepräsident und zuletzt als Landtagspräsident im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach tätig. In den Landtag wurde er von den sogenannten „Tausendthalermännern“ gewählt. Nach dem 1852 beschlossenen Landtagswahlgesetz für das Großherzogtum wurden fünf Abgeordnete von denjenigen „Staatsunterthanen, welche aus anderen Quellen als dem Grundbesitz ein jährliches Einkommen von wenigstens eintausend Thaler beziehen“, gewählt.
1855 heiratete Appelius die Enkelin des Philosophen Christian Schreiber, Louise Reinhard,[3] die später als Hofdame auf der Wartburg ehrenamtlich mit den sozialen und karitativen Aufgaben des Großherzogtums betraut wurde. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne hervor, darunter der spätere Landtagspräsident Alfred Appelius. Julius Appelius war sehr eng befreundet mit dem Verleger Hermann Böhlau, der auch die Patenschaft für den Erstgeborenen des Ehepaars Appelius übernahm. Zwischen Böhlaus Tochter, der Schriftstellerin Helene Böhlau, und der Familie Appelius bestanden ebenfalls sehr enge Kontakte.
Ehrungen
- Verleihung des Komturkreuzes des Hausordens vom Weißen Falken durch den Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach
- Verleihung der Ehrendoktorwürde (Dr. jur. h. c.) durch die Universität Jena
- Ernennung zum Geheimen Rath durch den Großherzog
Quellen
- Julius Appelius: Tauf- und Trauurkunden
- Eisenacher Tagespost: Geheimer Rath Dr. Appelius †, 20. Oktober 1900
- Eisenacher Zeitung: Thüringische Nachrichten, Geheimer Rath Dr. jur. Appelius, Nachruf, 20. Oktober 1900
- Dr. Alfred Appelius, und Therese, geb. Sältzer: Familienstammbuch (Erbslöh-Archiv, Familienverband Julius Erbslöh, Wuppertal)
- Albert Andreas Erbslöh: 125 Jahre: Eisenach, Luisenstr. 2–4, Hauschronik 1874–1999, Springe 1999 (Stadtarchiv Eisenach, Sign. 6-123/453)
- Stadtarchiv Eisenach: Nachlassdepot Alfred Appelius, Nr. 40/2/11, 0036 und 0037
Einzelnachweise
- Taufregister des Ev.-luth. Oberpfarramtes zu Eisenach 1826/112/231
- Landes-Industrie-Comptoire: Staatshandbuch für das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach 1855. Weimar 1855, S. 156
- Trauregister des Ev. Pfarramtes zu Eisenach, 1855/199/6