Juan Manuel Márquez
Juan Manuel Márquez Méndez (* 23. August 1973 in Mexiko-Stadt) ist ein mexikanischer Profiboxer, ehemaliger WBA-, IBF- und WBO-Weltmeister im Federgewicht, ehemaliger WBC-Weltmeister im Superfedergewicht, ehemaliger WBA- und WBO-Weltmeister im Leichtgewicht und ehemaliger WBO-Weltmeister im Halbweltergewicht.
Juan Manuel Márquez | |
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Daten | |
Geburtsname | Juan Manuel Márquez Méndez |
Geburtstag | 23. August 1973 |
Geburtsort | Mexiko-Stadt |
Nationalität | Mexikanisch |
Gewichtsklasse | Weltergewicht |
Stil | Linksauslage |
Größe | 1,70 m |
Kampfstatistik als Profiboxer | |
Kämpfe | 64 |
Siege | 56 |
K.-o.-Siege | 40 |
Niederlagen | 7 |
Unentschieden | 1 |
Er ist nach Erik Morales und Jorge Arce der erst dritte mexikanische Boxer, der Weltmeistertitel in vier Gewichtsklassen erkämpfen konnte.
Privates
Juan Márquez wurde in der mexikanischen Hauptstadt als Sohn eines ehemaligen Boxers und einer Hausfrau geboren. Er hat zwei Brüder und fünf Schwestern. Sein Bruder Rafael Márquez ist ebenfalls Boxweltmeister. Bis ins Jahr 2000 arbeitete er als Buchhalter. Seit 1996 ist er verheiratet und Vater von zwei Söhnen und einer Tochter. Zudem besitzt er einige Mietobjekte und eine Sportbar in Mexiko-Stadt.
Boxkarriere
Márquez begann laut eigener Aussage im Alter von acht Jahren mit dem Boxen und nahm mit 13 erstmals an einem Turnier teil. Er bestritt 36 Amateurkämpfe, von denen er 35 gewann. Nachdem er aufgrund einer Wirbelsäulenverletzung eine längere Zeit kurieren musste, wechselte er erst 1993 im Alter von 19 Jahren ins Profilager. Sein Profidebüt am 29. Mai 1993 in Mexiko-Stadt verlor er jedoch aufgrund eines Kopfstoßes durch Disqualifikation in der ersten Runde gegen Javier Durán (Bilanz: 1-0).
Bis zu seiner ersten WM-Chance gewann er jeden seiner folgenden 29 Kämpfe, davon 22 vorzeitig. Neben einer Reihe von Aufbaugegnern besiegte er auch unter anderem den ehemaligen WBA-Weltmeister Julio Gervacio (30-4), die WM-Herausforderer Freddy Cruz (50-9), Juan Cabrera (32-3), Enrique Jupiter (31-8) und Wilfredo Vargas (23-11), den späteren WBO-Weltmeister Agapito Sánchez (20-5) und den ehemaligen WBO-Weltmeister Alfred Kotey (22-5).
Am 11. September 1999 boxte er in Las Vegas gegen Freddie Norwood (35-0) um die Weltmeisterschaft der WBA im Federgewicht, unterlag dem Titelträger jedoch einstimmig nach Punkten. Nach zehn folgenden Siegen gegen teils starke Gegner wie Remigio Molina (35-3), Ex-WBO-Weltmeister Daniel Jiménez (28-8), Reynante Jamili (43-6) und den späteren IBF-Weltmeister Robbie Peden (20-1) konnte er am 1. Februar 2003 um die IBF-Weltmeisterschaft im Federgewicht gegen den mehrfachen Weltmeister Manuel Medina (60-12) antreten. Márquez hatte seinen Kontrahenten in den Runden 2 und 7 am Boden, ehe der Ringrichter nach Rücksprache mit dem Ringarzt noch in der siebenten Runde den Kampf zu Gunsten von Márquez abbrach und diesen zum Sieger durch t.K.o. erklärte. Nach einem vorzeitigen Sieg gegen Marcos Licona (21-3) gewann er am 1. November 2003 auch den WBA-Weltmeistertitel vorzeitig gegen Derrick Gainer (39-5). Der WBA-WM-Titel wurde aufgrund seines Besitzes des IBF-Titels zum Super-WM-Titel aufgewertet.
Am 8. Mai 2004 boxte er erstmals gegen Manny Pacquiao (38-2). In dem spannenden Duell ging Márquez bereits in der ersten Runde dreimal zu Boden, konnte jedoch den weiteren Kampfverlauf ausgeglichener gestalten und immer wieder mit guten Konterattacken punkten, ehe der Kampf nach den vollen zwölf Runden mit einem Unentschieden endete. Er behielt somit seine beiden WM-Titel, die er anschließend noch gegen Orlando Salido (23-8) und Victor Polo (37-4) verteidigte. 2005 wurde ihm schließlich der IBF-Titel aberkannt, da kein Promoter bereit war, die Mindestkampfbörse für seine Titelverteidigung gegen Fahprakorb Rakkiatgym zu zahlen. Durch den Verlust des IBF-Titels wurde auch sein WBA-Super-WM-Titel zum regulären WM-Titel abgewertet. Doch auch diesen Titel verlor er am 4. März 2006 durch eine Punktniederlage an Chris John (36-0), wobei dazu auch zwei Punktabzüge gegen Márquez aufgrund von Tiefschlägen beitrugen.
Im August 2006 gewann Márquez dann den Interim-Titel der WBO. Nachdem der amtierende Titelträger Scott Harrison eine für den Dezember 2006 angesetzte Pflichtverteidigung absagte, wurde dem Schotten der Titel aberkannt und Márquez zum WBO-Weltmeister ernannt.
Am 17. März 2007 gewann Márquez gegen seinen Landsmann Marco Antonio Barrera nach Punkten und errang damit den WBC-Weltmeistertitel im Halbleichtgewicht. Dieser Kampf wurde allerdings etwas durch die siebte Runde überschattet; in diesem schlug Barrera kurz vor Rundenende Márquez zu Boden, der Ringrichter wertete dies jedoch nicht als Niederschlag und gab stattdessen Barrera einen Punktabzug wegen Nachschlagens. Allerdings waren die Punkterichter in ihrem Urteil so eindeutig, dass selbst eine Wertung als Niederschlag das Kampfresultat nicht verändert hätte.
Nach einer erfolgreichen Titelverteidigung gegen Rocky Juarez kam es am 15. März 2008 zum Rückkampf gegen Manny Pacquiao. Der Kampf ging erneut über die volle Distanz, und Márquez musste wiederum zu Boden. Die Wertungen der Punktrichter nach den zwölf Runden waren so knapp, dass der Niederschlag in der dritten Runde den Kampf letztlich zu Gunsten Pacquiaos entschied; ohne diesen Vorteil wäre das Duell erneut unentschieden ausgegangen.
Nach der Niederlage gegen Manny Pacquiao wechselte Márquez ins Leichtgewicht. Am 13. September 2008 trat er dort gegen den Kubaner Joel Casamayor an. Nachdem Márquez zwei Niederschläge in der elften Runde gelangen, wurde der Kampf vom Ringrichter vorzeitig zu Gunsten Márquez' abgebrochen.
Seinen nächsten Kampf bestritt er am 28. Februar 2009 gegen Juan Díaz. Díaz, ehemaliger Titelträger der WBA, WBO und IBF, hatte seine Titel im Jahr zuvor an den US-Amerikaner Nate Campbell verloren. Da Campbell allerdings in seiner ersten Titelverteidigung der Gewichtslimit nicht einhalten konnte, wurden ihm die Titel aberkannt und vakant erklärt. Márquez gewann die Gürtel der WBA und WBO gegen Díaz durch technischen K. o. in der neunten Runde.
Daraufhin trat Márquez am 19. September 2009 im Weltergewicht gegen Floyd Mayweather Jr. an, der nach einer zweijährigen Ringpause zurückkehrte. Márquez ging in der zweiten Runde zu Boden und verlor den Kampf deutlich nach Punkten.
Márquez kehrte ins Leichtgewicht zurück und trat noch einmal gegen Juan Díaz an. Er schlug Diaz dieses Mal einstimmig nach Punkten und konnte so seine Titel erneut verteidigen. Nach dem Sieg gegen Díaz trat Márquez gegen den Pflichtherausforderer Michael Katsidis an, den er in Runde neun K. o. schlug. Nach dem Kampf kündigte Márquez an, ein drittes Mal gegen Manny Pacquiao antreten zu wollen. Márquez verlor seine Titel und stieg zunächst ins Superleichtgewicht auf, um dort einen Kampf zu absolvieren, bevor er für Pacquiao noch einmal ins Weltergewicht aufstieg. Der Kampf gegen Pacquiao fand am 12. November 2011 in Las Vegas statt und ging auch dieses Mal über die volle Distanz. Márquez verlor auch den dritten Kampf nach Punkten, das Urteil war jedoch äußerst umstritten, und die Presse sah überwiegend Márquez als den Sieger des Kampfes.[1]
Nach der erneuten Niederlage gegen Pacquiao stieg Márquez wieder im Gewicht ab, kehrte aber nicht ins Leichtgewicht zurück, sondern bestritt im Superleichtgewicht einen Kampf gegen den Ukrainer Serhij Fedtschenko, den er in einem einseitigen Kampf nach Punkten bezwang. In diesem Kampf gewann er den Interimstitel der WBO. Da der reguläre Weltmeister Timothy Bradley ins Weltergewicht aufstieg, um seinerseits gegen Pacquiao anzutreten, wurde Márquez am 27. Juni 2012 zum Weltmeister erklärt und holte somit einen Weltmeistertitel in der vierten Gewichtsklasse.[2]
Am 8. Dezember 2012 kam es schließlich zum vierten Aufeinandertreffen mit Manny Pacquiao. Márquez schlug Pacquiao in der dritten Runde erstmals zu Boden und erlitt in der fünften Runde selbst einen Niederschlag, bevor ihm in der sechsten Runde mit einer rechten Gerade der K. o. gelang; Pacquiao führte zu diesem Zeitpunkt auf den Punktzetteln.[3]
Am 12. Oktober 2013 boxte er in Las Vegas gegen Timothy Bradley (30-0) und verlor umstritten durch geteilte Punktrichterentscheidung (1:2). Im Mai 2014 gewann er nach Punkten gegen Mike Alvarado (34-2).
Weblinks
- Juan Manuel Márquez in der BoxRec-Datenbank
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Johnny Tapia | Boxweltmeister im Federgewicht (IBF) 1. Februar 2003 – 2005 | Valdemir Pereira |
Derek Gainer | Boxweltmeister im Federgewicht (WBA) 1. November 2003 – 2005 | Chris John |
Scott Harrison | Boxweltmeister im Federgewicht (WBO) 6. Dezember 2006 – 1. April 2007 | Steven Luevano |
Marco Antonio Barrera | Boxweltmeister im Superfedergewicht (WBC) 17. März 2007 – 15. März 2008 | Manny Pacquiao |
Nate Campbell | Boxweltmeister im Leichtgewicht (WBA) seit 28. Februar 2009 | – |
Nate Campbell | Boxweltmeister im Leichtgewicht (WBO) seit 28. Februar 2009 – 26. Januar 2012 | Ricky Burns |
Timothy Bradley | Boxweltmeister im Halbweltergewicht (WBO) seit 27. Juni 2012 – 12. Oktober 2013 | Timothy Bradley |
Einzelnachweise
- Judges KO Pacquiao foe, nydailynews.com, vom 13. November 2011
- JM Marquez gets title in 4th weight division (Memento des Originals vom 2. Februar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , fightnews.com, vom 27. Juni 2012
- Marquez gewinnt vierten Kampf gegen Pacquiao mit spektakulärem K. o. in der 6. Runde, boxen.de, vom 9. Dezember 2012