Joseph Trumpeldor
Joseph Trumpeldor (geboren am 21. Novemberjul. / 3. Dezember 1880greg. in Pjatigorsk, Russisches Kaiserreich; gestorben am 1. März 1920 in Tel Chai; hebräisch יוסף טרומפלדור, russisch Иосиф Владимирович Трумпельдор) war ein früher Zionist, der für die Hilfe bei der Organisation der Jüdischen Legion bekannt war. Außerdem brachte er jüdische Einwanderer nach Palästina.
Leben
In Russland
Joseph Trumpeldors Vater, Wulf Trumpeldor, diente im Kaukasuskrieg als Kantonist und durfte sich als „nützlicher Jude“ außerhalb des Ansiedlungsrayons niederlassen. Ursprünglich in der Ausbildung zum Zahnarzt, ging Joseph Trumpeldor 1902 zur russischen Armee. Während des Russisch-Japanischen Krieges nahm er an der Belagerung von Port Arthur teil, wo er seinen linken Arm verlor und gefangen genommen wurde. Später erhielt er vier Tapferkeitsorden, die ihn zu dem am häufigsten ausgezeichneten jüdischen Soldaten in Russland machten. 1906 wurde er der erste jüdische Offizier in der Armee.
Auswanderung nach Palästina und Erster Weltkrieg
Im Jahre 1911 emigrierte er nach Palästina, wo er eine Zeit lang im Kibbuz Degania lebte. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wanderte er nach Ägypten aus, wo er zusammen mit Wladimir Zeev Jabotinsky die Idee des Kampfes der Jüdischen Legion zusammen mit Großbritannien gegen die gemeinsamen Feinde entwickelte. Daraus resultierend wurde 1915 das Zion Mule Corps gegründet, das als erste vereinigte jüdische Armee und gleichzeitig als Grundstein der Zahal betrachtet wird. Zusammen mit dem Zion Mule Corps kämpfte er in Gallipoli, wo er an der Schulter verwundet wurde. Kurz nach dem Transport des Corps nach Großbritannien wurde es aufgelöst.
Mitarbeit in der zionistischen Bewegung
Während seiner Rückkehr nach Russland gründete er Hechaluz, eine Jugendorganisation, welche Einwanderer auf die Alija („Hinaufzug ins gelobte Land“) vorbereitete. Er war einer der Gründer der zionistisch-sozialistischen Bewegung in Palästina.
Tod
1920 fragte man vom HaSchomer Trumpeldor, ob er bereit sei, die Verteidigung von Siedlungen im Obergaliläa zu organisieren. Der Zionist willigte ein und fuhr nach Tel Chai, wo er während einer Schlacht von Schiiten aus Dschabal Amil getötet wurde.
Nachleben
Nach seinem Tod wurde Trumpeldor das Symbol für die jüdische Selbstverteidigung. Sein Gedenktag am 11. Adar des Jüdischen Kalenders wird in Israel bis heute begangen. Seine letzten Worte, „Macht nichts, es ist gut, für unser Land zu sterben“ (ejn dawar; tow lamuth be'ad arzenu), wurden in Israel sehr berühmt. Die Stadt Kirjat Schmona („Siedlung der Acht“) ist nach Trumpeldor und den anderen sieben Männern, die bei der Verteidigung Tel Chais starben, benannt. Der Trumpeldor Friedhof in Tel Aviv erinnert ebenfalls an Joseph Trumpeldor.
Schriften
- Tagebücher und Briefe. Übersetzt aus dem Russischen. Jüdischer Verlag, Berlin 1925.
Literatur / Quellen
- Zwi Kanner: Josef Trumpeldor – ein jüdischer Held. Wien 1936.
- John F. Oppenheimer (Red.) u. a.: Lexikon des Judentums. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh u. a. 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 815.