Joseph Rott

Joseph Rott (* 21. Mai 1821 i​n Loiting, h​eute Ortsteil v​on Hohenpolding; † 1897) w​ar ein deutscher Klassischer Philologe u​nd Fachautor.

Leben

Joseph Rott w​urde als Sohn e​ines „Söldners“[1] u​nd „Landmanns“ i​n Loiting i​m Isar-Kreis – h​eute Ortsteil v​on Hohenpolding, Kreis Dorfen i​n Oberbayern – geboren. Nach Schulzeit u​nd Abitur a​m Gymnasium i​n Landshut[2] studierte e​r Klassische Philologie, w​urde zum Schuljahr 1846/47 a​ls Assistent u​nd Lehrer für Arithmetik d​er Lateinschule a​n die Königliche Studienanstalt i​n Eichstätt versetzt[3] u​nd zum Schuljahr 1849/50 h​ier zum Studienlehrer befördert.[4] Auf eigenen Antrag w​urde er i​m Frühjahr 1851 a​n die Lateinische Schule d​es Maximiliansgymnasiums i​n München versetzt.[5] Im Mai 1855 folgte d​ie Ernennung z​um Gymnasialprofessor i​n Kempten,[6][7] i​m April 1862 d​ie Versetzung n​ach Passau u​nd 1866 d​ie Übertragung d​er Rektorenstelle i​n Eichstätt,[8] d​ie er b​is zum Ruhestand 1891 innehatte.[9] Zusätzlich unterrichtete e​r Latein u​nd Griechisch i​n der Gymnasialstufe. Nach seinem Amtsantritt z​u Beginn d​es Schuljahres 1866/67 n​ahm er e​ine Neuaufstellung d​es umfangreichen Bibliotheks-Bestandes d​er Schule i​n Angriff. Er l​egte die h​eute noch gültige Nummerierung d​er Bücher f​est und erstellte e​in erstes Nummernrepertorium. 1881 schloss e​r den „Fachkatalog für d​ie Gymnasialbibliothek“ ab.[10]

Veröffentlichungen

Joseph Rott veröffentlichte literatur- u​nd sprachwissenschaftliche Arbeiten s​owie Überlegungen z​u prähistorischen Zusammenhängen, darunter:

  • De interpolationibus Theogoniæ Hesiodeæ. K. Brönner, Eichstätt 1850. OCLC 162497941 Online
  • Griechisches Vocabularium in etymologischer Ordnung zum Auswendiglernen. J.G.Wölfle, Landshut 1855. OCLC 163341498 Online
  • Versuch über das Verhaeltniss der semitischen und indogermanischen Sprachen, in: Programm zum Jahresbericht über die Kgl. Studien-Anstalt zu Kempten, 1857/5. Koesel, Kempten 1858. OCLC 57129757 Online
  • Über die Nationalität der Kelten, in: Jahresbericht über das k. Lyceum, Gymnasium und die lateinische Schule zu Passau für das Studienjahr 1865/66. Druck: J. Bucher, Passau 1866. OCLC 634424001 Online

Literatur

  • Eduard Mushacke (Hrsg.): Deutscher Universitäts- und Schulkalender auf die Zeit vom 1. Oktober 1870 bis 30. September 1871. XX. Jahrgang. 1. Theil. Wilhelm Schultze, Berlin 1871, S. 281–282. Online

Einzelnachweise

  1. Jahres-Bericht über die Kgl. Studien-Anstalt Landshut. Band 1835/36. Landshut 1836, S. 27 (bsb-muenchen.de).
  2. Jahres-Bericht über die Kgl. Studien-Anstalt Landshut. Band 1839/40. Landshut 1840, S. 7 (bsb-muenchen.de).
  3. Jahres-Bericht der K. Studienanstalt Eichstätt. Band 1846/47. Eichstätt 1847, S. 48 (bsb-muenchen.de).
  4. Regierungsblatt für das Königreich Bayern. Band 1850, 17 (23. März 1850). München 1850, S. Sp. 257 (bsb-muenchen.de).
  5. Jahresbericht über das Maximilians-Gymnasium in München. Band 1851/52. München 1852, S. 26–27 (bsb-muenchen.de).
  6. Jahresbericht über das Maximilians-Gymnasium in München. Band 1855/56. München 1856, S. 29 (bsb-muenchen.de).
  7. Regierungsblatt für das Königreich Bayern. Band 1855, 41 (1. September 1855). München 1855, S. Sp. 1002 (bsb-muenchen.de).
  8. Jahresbericht über das Königliche Lyceum, Gymnasium und die Lateinische Schule zu Passau. Band 1866/67. Passau 1867, S. 28 (bsb-muenchen.de).
  9. Jahres-Bericht der K. Studienanstalt Eichstätt. Band 1866/67. Eichstätt 1867, S. 1 (bsb-muenchen.de).
  10. Konrad Kögler: Bibliothek des Willibald-Gymnasiums (Eichstaett). In: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Österreich und Europa (Fabian-Handbuch). Bernhard Fabian, 1993, abgerufen am 27. März 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.