Joseph Noulens

Joseph Noulens (* 29. März 1864 in Bordeaux; † 9. September 1944 in Sorbets, Gers) war in der Dritten Französischen Republik ein Staatsmann und Diplomat.

7. November 1910, Staatssekretär Joseph Noulens (2. v.l.) im Kabinett Briand
Ernährungsminister Joseph Noulens 1919
Finanzminister Joseph Noulens im Kabinett Viviani

Ämter und Wirken

Der Jurist Joseph Noulens repräsentierte das Département Gers 1902–1919 als Abgeordneter und 1920–1924 als Senator. Im Winter auf das Jahr 1911 war er in der Regierung von Aristide Briand Staatssekretär im Kriegsministerium. In den Jahren 1913 bis 1920 war Noulens als Minister – jeweils für ein paar Monate – in drei Regierungen tätig. Als Vertreter der linksbürgerlichen Parti radical war er im ersten Halbjahr 1914 Kriegsminister im Kabinett Gaston Doumergue, im Sommer 1914 Finanzminister im Kabinett René Viviani und im zweiten Halbjahr 1919 Minister für Landwirtschaft und Ernährung im Kabinett Georges Clemenceau.

Nach der Februarrevolution 1917 wurde Joseph Noulens im Mai in der Nachfolge Maurice Paléologues von Alexandre Ribot als Botschafter Frankreichs nach Petrograd geschickt. Anfang Dezember – also kurz nach der Oktoberrevolution – von Clemenceau ausgesandt – sprach er ein einziges Mal mit Leo Trotzki, einem der damaligen Machthaber Sowjetrusslands. Zu einer Annäherung kam es in der Unterredung nicht. Dieses Entgegenkommen war wohl von beiden Seiten auch nicht gewollt.[1]

Werke

  • Mon ambassade en Russie soviétique, 1917–1919. Henri Plon, Paris 1933 (2 Bde., französisch)

Literatur

  • Leo Trotzki: Mein Leben. Versuch einer Autobiographie. Aus dem Russischen übertragen von Alexandra Ramm. 543 Seiten. Dietz Verlag, Berlin 1990 (Lizenzgeber: S. Fischer, Frankfurt am Main). ISBN 3-320-01574-5

Einzelnachweise

  1. Trotzki: Mein Leben, S. 310, 15. Z.v.o., siehe auch das Kapitel An der Macht in MIA
VorgängerAmtNachfolger
Eugène ÉtienneKriegsminister von Frankreich
9. Dezember 1913 bis 9. Juni 1914
Théophile Delcassé
Étienne ClémentelFinanzminister von Frankreich
13. Juni 1914 bis 26. August 1914
Alexandre Ribot
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.