John Bailey (Kameramann)
John Bailey (* 10. August 1942 in Moberly, Missouri) ist ein US-amerikanischer Kameramann.
Biografie
John Bailey besuchte 1962 die Loyola Universität in Chicago. In seiner Studienzeit besuchte er Innsbruck und Wien, um die deutsche Sprache und Kultur zu lernen. Danach besuchte er die Filmschule der University of Southern California. Sein Spezialgebiet war die Kameratechnik, 1968 machte er in diesem Fach seinen Universitätsabschluss.
Seine Karriere beim Film startete er als einfacher Kameratechniker für eine Dokumentation über den Musiker Joe Cocker. Alan Rudolph, ein Schüler Robert Altmans, engagierte Bailey dann in seinen Frühwerken. Bekannt wurde Bailey als Chef-Kameramann der Kino-Hits Ein Mann für gewisse Stunden und Eine ganz normale Familie. Besonders geschätzt wird er von dem extravaganten Regisseur Paul Schrader. Zwischen 1991 und 2000 führte Bailey bei vier Filmen Regie.
Das Mitglied der American Society of Cinematographers (ASC) wurde 1987 in die Jury des Internationalen Film-Festivals von Venedig berufen. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1985 wurde Bailey zusammen mit der japanischen Kostüm-Designerin Eiko Ishioka und dem Komponisten Philip Glass mit dem Best Artistic Contribution Award für den Film Mishima – Ein Leben in vier Kapiteln geehrt. Zudem wurde er 2001 mit dem President’s Award der „Society of Camera Operators“ ausgezeichnet.
Bailey fragte bei Panavision nach einem speziellen anamorphen Weitwinkel-Zoom nach. 2006 wurde die „AWZ2“ hergestellt und bekam den Spitznamen Bailey Zoom.
John Bailey ist seit 1972 mit Carol Littleton verheiratet, einer erfolgreichen Filmeditorin, die 1983 für den Oscar nominiert wurde und 2000 den Emmy gewann. Im August 2017 wurde er überraschend zum Präsidenten der Academy of Motion Picture Arts and Sciences gewählt, die unter anderem für die Verleihung der Oscars verantwortlich ist.[1] 2019 wurde David Rubin zu seinem Nachfolger gewählt.[2]
Filmografie (Auswahl)
Kamera-Assistent
- 1971: Asphaltrennen (Two-Lane Blacktop)
Kameramann
- 1976: Willkommen in Los Angeles (Welcome to L.A.)
- 1977: Die Katze kennt den Mörder (The Late Show)
- 1977: Robert Altmans 3 Frauen (3 Women)
- 1978: In der Glut des Südens (Days of Heaven)
- 1979: Philadelphia Clan (Winter Kills)
- 2007: Kill Bobby Z (The Death and Life of Bobby Z)
Chef-Kameramann
- 1976: Legacy
- 1978: Der Mafu-Käfig (The Mafu Cage)
- 1979: Boulevard des Todes (Boulevard Nights)
- 1980: Ein Mann für gewisse Stunden (American Gigolo)
- 1980: Eine ganz normale Familie (Ordinary People)
- 1981: Da steht der ganze Freeway Kopf (Honky Tonk Freeway)
- 1981: Zwei wie Katz und Maus (Continental Divide)
- 1982: Katzenmenschen (Cat People)
- 1982: Champions (That Championship Season)
- 1983: An einem Morgen im Mai (Without a Trace)
- 1983: Der große Frust (The Big Chill)
- 1984: Die Zeit verrinnt, die Navy ruft (Racing with the Moon)
- 1984: Der Pate von Greenwich Village (The Pope of Greenwich Village)
- 1984: Mishima – Ein Leben in vier Kapiteln (Mishima: A Life in Four Chapters)
- 1985: Silverado (Silverado)
- 1986: Crossroads – Pakt mit dem Teufel (Crossroads)
- 1987: Harte Männer tanzen nicht (Tough Guys Don’t Dance)
- 1988: Vibes – Die übersinnliche Jagd nach der glühenden Pyramide (Vibes)
- 1988: Die Reisen des Mr. Leary (The Accidental Tourist)
- 1990: Hollywoods Einzelgänger (Hollywood Mavericks)
- 1990: My Blue Heaven
- 1991: Eine kurze Geschichte der Zeit (A Brief History of Time)
- 1993: Und täglich grüßt das Murmeltier (Groundhog Day)
- 1993: In the Line of Fire – Die zweite Chance (In the Line of Fire)
- 1996: Extrem … mit allen Mitteln (Extreme Measures)
- 1997: Besser geht’s nicht (As Good as it Gets)
- 1998: Wachgeküßt (Living Out Loud)
- 1999: Schlaflos in New York (The Out-of-Towners)
- 2000: Via Dolorosa (Via Dolorosa) – Regie, Chef-Kameramann
- 2001: Startup (Antitrust)
- 2001: Beziehungen und andere Katastrophen (The Anniversary Party)
- 2003: Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen? (How to Lose a Guy in 10 Days)
- 2005: Eine für 4 (The Sisterhood of the Traveling Pants)
- 2005: The Producers
- 2007: Lizenz zum Heiraten (License to Wed)
- 2008: Mad Money
- 2008: Nur über ihre Leiche (Over Her Dead Body)
- 2009: Zeit der Trauer (The Greatest)
- 2010: Schwesterherzen – Ramonas wilde Welt (Ramona and Beezus)
- 2010: Country Strong
- 2012: Der Ruf der Wale (Big Miracle)
- 2013: Ganz weit hinten (The Way, Way Back)
- 2014: The Angriest Man in Brooklyn
- 2015: Picknick mit Bären (A Walk in the Woods)
- 2017: How to Be a Latin Lover
Regie
- 1994: China Moon
Weblinks
- John Bailey in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Variety: John Bailey Elected President of the Motion Picture Academy (8. August 2017)
- Facebook, Twitter, Show more sharing options, Facebook, Twitter: David Rubin elected president of the Academy of Motion Picture Arts and Sciences. 7. August 2019, abgerufen am 15. November 2020 (amerikanisches Englisch).