Johanniskirche (Krummesse)
Die St.-Johanniskirche im lauenburgisch-lübschen Krummesse ist eine backsteingotische Dorfkirche. Sie ist die Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Krummesse im Sprengel Holstein-Lübeck der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche.
Geschichte und Baubeschreibung
Die Johanniskirche wurde ab 1230 auf dem hohen Ufer der Stecknitz erbaut, die dann im Mittelalter zunächst zum Stecknitzkanal und Ende des 19. Jahrhunderts zum Elbe-Lübeck-Kanal ausgebaut wurde. Der älteste Teil der Kirche ist ihr quadratischer Chor. Diese für den ländlichen Kirchenbau in Sachsen-Lauenburg typische Bauweise ist einer der Hauptunterschiede zu den etwas älteren Vizelinkirchen im Holsteiner Gebiet nördlich von Lübeck. Eine Besonderheit für vergleichbare Kirchen in Schleswig-Holstein stellt das zweischiffige Langhaus mit drei Jochen auf zwei mittigen Pfeilern dar. Der Turm wurde um 1400 vorgesetzt, so dass das ursprüngliche Außenportal seither Innentür ist. Die Rundbögen der Turmfenster sind für die Spätgotik untypisch.
Ausstattung
Das älteste Stück der Kirchenausstattung ist ein gotisches Weihwasserbecken. Die eindrucksvolle Triumphkreuzgruppe ist ein Werk der Spätgotik. Die Kanzel stammt aus dem 17. Jahrhundert, ihre Brüstungsfelder zeigen Christus, drei Jünger und Jakobs Kampf mit dem Engel. In der Barockzeit entstand der Altaraufsatz. Er ähnelt dem von Theodor Quellinus geschaffenen ehemaligen Hauptaltar des Lübecker Doms.[1]
Orgel
Um 1767 wurde die Orgel von Matthias Joachim Vogel eingebaut. Das Instrument verfügt über 21 Register, die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind. An den polygonalen Mittelturm schließen sich zwei doppelgeschossige Flachfelder an, die an den Seiten von Spitztürmen flankiert werden. Die reich profilierten Gesimse werden von Schnitzwerk bekrönt, das auch an den Seiten in Form sogenannter „Orgelohren“ das Instrument verziert. Nachdem die Firmen Marcussen und Kemper einige Stimmen ausgetauscht hatten, führte Klaus Becker im Jahr 1967 eine Renovierung durch. Knapp die Hälfte der Register sind noch original erhalten, darunter der Prinzipal 8′ im Prospekt, dessen Labien mit vergoldeten Masken bemalt sind.[2]
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- Anmerkungen:
- (K) = Register von Kemper
- (M) = Register von Marcussen
- (B) = Register von Becker (1967)
Weblinks
Einzelnachweise
- Dehio-Handbuch. Schleswig-Holstein Hamburg. 2009, S. 448f.
- Orgel in Krummesse, abgerufen am 13. Juli 2015.