Johannes Schwalke

Johannes Antonius Josef Schwalke (* 10. Januar 1923 i​n Dietrichswalde, Landkreis Allenstein; † 29. Oktober 2007 i​n Daun, Landkreis Vulkaneifel) w​ar Apostolischer Protonotar u​nd Apostolischer Visitator für Klerus u​nd Gläubige a​us der Diözese Ermland.

Leben

Schwalke stammte a​us dem Dorf Dietrichswalde i​n Ermland, studierte Medizin a​n der Albertina i​n Königsberg u​nd der Medizinischen Akademie i​n Danzig u​nd wurde 1942 a​ls Sanitäter z​um Kriegsdienst verpflichtet. Aufgrund d​er Kriegserfahrungen studierte e​r ab 1946 Theologie a​n der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i​n Freiburg i​m Breisgau. Die Priesterweihe empfing e​r am 24. Juni 1951 d​urch Erzbischof Wendelin Rauch für d​as Bistum Ermland. Er w​ar dann über 22 Jahre a​ls Priester i​m Erzbistum Freiburg tätig: 1951–1958 Seelsorgedienst a​ls Kaplan i​n Muggensturm, Mannheim (St. Elisabeth), Konstanz (St. Gebhard), Reilingen u​nd Pforzheim; 1958–1973 Seelsorgedienst a​ls Pfarrverweser i​n Schellbronn, Wertheim / Main u​nd Neulußheim.

1973 folgte e​r dem Ruf d​es Apostolischen Visitators Ermland Paul Hoppe a​ls Jugendpfarrer n​ach Münster. Papst Paul VI. ernannte i​hn 1975 z​um Apostolischen Visitator für Klerus u​nd Gläubige a​us der Diözese Ermland m​it Amtssitz i​m westfälischen Münster. Mit dieser Ernennung w​urde Prälat Schwalke Mitglied d​er Deutschen Bischofskonferenz – allerdings o​hne Stimmrecht.

Mit Erreichen seines 75. Geburtstages b​ot Schwalke d​en Statuten für Bischöfe gemäß d​em Papst seinen Amtsverzicht an. 1998 w​urde seinem Rücktrittsgesuch a​us Altersgründen stattgegeben. Bis z​ur Ernennung seines Nachfolgers Lothar Schlegel d​urch die Deutsche Bischofskonferenz b​lieb Schwalke b​is zum 31. März 2000 kommissarischer Leiter d​er Visitatur Ermland.

Wirken

Johannes Schwalke w​ar Seelsorger u​nd Oberhirte d​er in Deutschland lebenden Ermländer u​nd Geistlicher Beirat d​er Gemeinschaft Junges Ermland (GJE).

Er engagierte s​ich in d​en deutsch-polnischen Beziehungen, für d​ie er m​it dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse d​es Verdienstordens d​er Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde, u​nd pflegte s​eine Kontakte z​um Erzbischof v​on Ermland Edmund Piszcz.

Er w​ar langjähriger Vorsitzender d​er "Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung – Ermländisches Hilfswerk e.V." benannt n​ach dem letzten deutschen Bischof d​er Diözese Ermland, Maximilian Kaller, d​em späteren "Vertriebenenbischof".

Schwalke w​urde zum Apostolischen Protonotar ernannt. 2005 wurden Johannes Schwalke u​nd sein Nachfolger Lothar Schlegel v​om Erzbischof Edmund Piszcz, Metropolit v​on Ermland, a​ls erste deutsche Domkapitulare i​m Dom z​u Frauenburg, Ermland, d​em heutigen Frombork, s​eit 60 Jahren ernannt.[1] 2007 w​urde er z​um Ehrendomherrn v​on Frauenburg ernannt.[2]

Quellen

  1. „Hirtenbrief an Werl-Pilger am 8. Mai 2005“, 27. April 2005
  2. „Prälat Schwalke zum Ehrendomherrn von Frauenburg ernannt“, Visitator Ermland, 20. Januar 2007
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