Johannes Muntau

Johannes Muntau (* 29. Oktober 1876 i​n Mehlsack, Ostpreußen; † 22. März 1963 i​n Celle) w​ar ein deutscher Justizbeamter (Gefängnisdirektor) u​nd Politiker (CSVD).

Leben und Wirken

Muntau studierte Rechtswissenschaft a​n der Albertina i​n Königsberg u​nd wurde 1897 Mitglied d​es Corps Baltia, 1950 a​uch des Nachfolgecorps Albertina Hamburg.[1] Nach seinem Studium arbeitete e​r als Staatsanwalt i​n Königsberg. Seit 1910 w​ar Muntau i​m Strafvollzugsdienst tätig, i​n dem e​r es schließlich b​is zum Leiter d​er Strafvollzugsanstalt Celle brachte.

1925 gründete Muntau d​ie Schwarzes Kreuz Christliche Straffälligenhilfe. Im selben Jahr w​urde er Vorsitzender d​es Verbandes d​er Deutschen Schutzvereine für entlassene Gefangene. Von 1927 b​is 1933 übte e​r außerdem d​en Vorsitz über d​en Reichszusammenschluss für Gerichtshilfe u​nd Gefangenenhilfe aus. Sein Engagement i​n der Kirche führte Muntau darüber hinaus i​n den Christlich-Sozialen Volksdienst, für d​en er b​ei der Reichstagswahl 1930 erfolgreich für d​en Reichstag kandidierte. Ihm gehörte e​r bis z​u den Juliwahlen 1932 a​ls Abgeordneter an.

Am 26. August 1933 w​urde Muntau vorzeitig i​n den Ruhestand versetzt. Dennoch w​urde ihm b​ald darauf d​ie Leitung e​iner Strafvollzugsanstalt i​n Sachsen-Anhalt übertragen, d​ie er k​napp sechs Jahre l​ang führte, bevoer e​r am 1. August 1939 abermals – u​nd diesmal endgültig – i​n den Ruhestand versetzt wurde.

Schriften

  • Stimmen aus der Christlichen Gefangenhilfe, 1926.
  • John Howard. Der Wegweiser vom Mittelalterlichen zum Modernen Strafvollzug, 1928. (Mit Helmut Rahne)
  • D. Theodor Fliedner : Aus s. Leben u. Wirken, 1928. (Mit Theodor Just)
  • Elisabeth Fry. Die Freundin der Gefangenen in England, 1928. (mit Helmut Rahne)
  • Hol' über!. Bilder aus Der Arbeit in einem Übergangsheim für Strafentlassene, 1930. (Mit Heinrich Strohm)
  • Strafvollzug und Gefangenenfürsorge im Wandel der Zeit, 1961.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 84, 228; 58, 101

Literatur

  • Johannes Muntau der feurige Puritaner. In: O.B. Server: Matadore der Politik; Universitas Deutsche Verlags-Aktiengesellschaft, Berlin, 1932; S. 59 ff.
  • Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919–1945 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 222). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, ISBN 3-7752-6022-6, S. 256.
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