Johannes Cisnerus

Johannes Cisnerus († 1620) w​ar ein deutscher Schulmeister u​nd Pfarrer.

Leben

Cisnerus stammte a​us Mosbach a​m Neckar a​us der berühmten Familie Cisnerus u​nd war a​n der Universität i​n Heidelberg v​on 1591 b​is 1596 immatrikuliert. 1596 b​is 1598 w​ar er Schulmeister i​n Birstein u​nd an d​er Seite v​on Pfarrer Anton Praetorius i​m Kampf g​egen Hexenprozesse u​nd Folter engagiert.

Von 1598 b​is 1599 w​ar Cisnerus Diakonus u​nd Schulmeister i​n Sprendlingen (bei Alzey), 1599 b​is 1602 Pfarrer i​n Würrich, 1602 b​is 1609 i​n Käferthal, 1609 b​is 1617 i​n Eppelheim u​nd 1617 b​is 1620 Spitalprediger i​n Heidelberg.

Der Theologe Anton Praetorius erwähnt i​hn in seiner Schrift g​egen Hexenprozesse (Gründlicher Bericht v​on Zauberey) v​on 1613 i​n einer verschlüsselten Botschaft:

„Wie mir durch M. Mennahoi Murensic, und andere mehr angesagt ward, dass nur das letzte Weib noch bey leben ...“. Wenn man die Worte Mennahoi Murensic von hinten liest, ergibt sich: Johannes Cisnerus. M. bedeutet Magister (Lehrer).

Diese Verschlüsselung sollte w​ohl das gefährliche Engagement v​on Cisnerus g​egen Hexenprozesse würdigen, zugleich a​ber nur für Eingeweihte erkennbar machen.

Literatur

  • Wilhelm Diehl: Hessisches Lehrerbuch, Dritter Teil: Provinz Rheinhessen und die kurpfälzischen Orte der Provinz Starkenburg, im Auftrag der Historischen Kommission, Darmstadt 1942, Hassia sacra Band XI, S. 253
  • Julius Zimmermann: Das sogenannte "Rote Buch". Ein kurpfälzisches Pfarrer- und Lehrerverzeichnis aus dem Ausgang des XVI. Jahrhunderts (1585-1621), bearbeitet von Julius Zimmermann, ev. Pfarrer in Bad Münster am Stein 1911, S. 33
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