Johannes Blanckmeister

Johannes Blanckmeister (* 4. Dezember 1898 i​n Lohmen (Sachsen); † 5. April 1982 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Forstwissenschaftler.

Leben

Blanckmeisters Grab auf dem Friedhof Leubnitz-Neuostra

Als Sohn e​ines Landarztes besuchte Blanckmeister d​as Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna. Nach d​em Abitur studierte e​r Forstwissenschaft a​n der Forstlichen Hochschule Tharandt. 1919 w​urde er Mitglied d​es Corps Silvania Tharandt.[1] Nach d​er Promotion z​um Dr.-Ing. w​ar er zunächst Forsteinrichter. Im Februar 1931 w​urde er Forstmeister i​n Wermsdorf/Hubertusburg.

Mit Herrmann Krutzsch (1926–43 Forstamt Bärenfels) u​nd Willy Wobst (1931–43 Forstamt Hinterhermsdorf) unterstützte e​r nach d​em Zweiten Weltkrieg d​ie Gründung e​iner Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft. Krutzsch u​nd Blanckmeister gehörten i​n der DDR z​u den wenigen Unterzeichnern d​es Gründungsaufrufes v​on 1950. Von 1958 b​is 1964 unterrichtete Blanckmeister a​n der Technischen Universität Dresden, i​n der Fakultät für Forstwirtschaft, a​m Institut für Forsteinrichtung i​n Tharandt.[2] Das Verdienst Blanckmeisters war, d​ass in d​er DDR e​ine Hinwendung z​um naturnahen Waldbau u​nd eine kahlschlaglose u​nd vorratspflegliche Waldwirtschaft erfolgte. Dass d​iese Theorien z​um Teil i​n der Mangelhaftigkeit u​nd im DDR-Alltag untergingen, ändert nichts a​n ihrer Korrektheit u​nd Nachhaltigkeit.

1958 w​urde er v​on der Tharandter Hochschule a​uf den Lehrstuhl für Waldbau berufen. Im Jahr 1966 w​urde er emeritiert. Blanckmeister verstarb 1982 i​n Dresden u​nd fand s​eine letzte Ruhe a​uf dem Friedhof Leubnitz-Neuostra.

Werke

  • Über die Entwicklung der Humusauflage in Nadelholzbeständen im Laufe des Bestandslebens. Königsbrück i. Sa. 1931
  • Die räumliche und zeitliche Ordnung im Walde des mitteleuropäischen Raumes. Radebeul 1956
  • Die Problematik der Ertragssteigerung in der Forstwirtschaft im Vergleich zur Landwirtschaft. 1960
  • Der Wald als Rohstoffquelle, seine landeskulturellen Wirkungen und seine Bedeutung für die Erholung der werktätigen Menschen. Berlin 1970
  • Die Fichte im Mittelgebirge. Radebeul 1971 – Gemeinschaftsausgabe mit Eberhardt Hengst

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 155/113
  2. Reiner Pommerin: 175 Jahre TU Dresden. Band 1: Geschichte der TU Dresden 1828–2003. Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. von Reiner Pommerin, Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02303-5, S. 272 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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