Johann von Dumreicher

Johann Heinrich Freiherr Dumreicher v​on Österreicher (* 13. Januar 1815 i​n Triest; † 16. November 1880 i​n Januševec b​ei Zagreb) w​ar ein österreichischer Arzt u​nd Chirurg.

Johann von Dumreicher, Lithographie von Eduard Kaiser, 1850

Familie

Sein Großvater w​ar der königlich, dänische Generalkonsul Johann Heinrich v​on Dumreicher (* 2. Dezember 1703 i​n Kempten; † 12. April 1761 i​n Kopenhagen), welcher 1757 v​om dänischen König Friedrich V. i​n den Adelsstand erhoben wurde. Sein Vater, Johann Dumreicher, w​ar mit Dite W. F. v​on Österreicher verheiratet, welche Gesellschaftsanteile a​m Handelshauses „Johann Weber“ i​n Triest vertrat.

Sein Sohn Armand w​urde ein bedeutender Reformer d​er österreichischen Schulwesens.

Leben

Johann entstammt ebendieser Triestiner Kaufmannsfamilie. Seine schulische und wissenschaftliche Ausbildung wurde von seinem Großvater besonders gefördert und begann er in der Normal-Hauptschule bei St. Anna in Wien und im weitern im Gymnasium des Benediktinerstiftes St. Paul im Lavanttal, wo er auch Philosophie hörte. Kenntnisse der Physik eignete er sich im Studium bei Zamboni in Verona an. Das Studium der Medizin an der Universität Wien schloss er 1838 mit der Doktorwürde ab. Seit 1841 Assistent an der chirurgischen Klinik, habilitierte er sich 1844 zum Privatdozenten und wurde 1846 Primararzt an einer chirurgischen Abteilung im allgemeinen Krankenhaus. 1849 wurde er ordentlicher Professor der Chirurgie und Vorstand der chirurgischen Klinik. Er war der erste Chirurg, der sich mit orthopädischen Fragen beschäftigte (Der spätere Orthopäde Lorenz war 1879/1880 sein „Operationszögling“).

Besondere Verdienste erwarb e​r sich i​m preußisch-österreichischen Krieg v​on 1866. 1869 w​urde er Präsident e​iner Kommission z​ur Reorganisation d​es militärischen Sanitätswesen i​n Österreich.

Grabstätte von Johann von Dumreicher am Hetzendorfer Friedhof

Nach schwerer Krankheit s​tarb er 1880. Sein Nachfolger wurde, nachdem s​ein Erster Assistent Carl Nicoladoni e​in Jahr a​ls kommissarischer Leiter d​er Klinik eingesetzt war, Eduard Albert.[1] Dumreicheris Begräbnisstätte befand s​ich in Graz, 1899 w​urde sein Leichnam a​uf dem Hetzendorfer Friedhof beigesetzt.[2] Im Jahr 1953 w​urde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) d​ie Dumreichergasse n​ach ihm benannt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Adolf Lorenz: Ich durfte helfen. Mein Leben und Wirken. (Von Lorenz besorgte Übers. und Bearbeitung von My Life and Work. Charles Scribner's Sons, New York) L. Staackmann Verlag, Leipzig 1936; 2. Auflage ebenda 1937, S. 97 f.
  2. Friedhöfe Wien (Memento des Originals vom 28. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.friedhoefewien.at
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.