Johann Ulrich Schiess (Politiker, 1775)

Johann Ulrich Schiess (* 16. März 1775 i​n Hundwil; † 30. Juni 1849 i​n Herisau; heimatberechtigt i​n Herisau) w​ar ein Schweizer Textilunternehmer, Gemeindepräsident, Mitglied d​es Kleinen Rats u​nd Tagsatzungsgesandter a​us dem Kanton Appenzell Ausserrhoden.

Leben

Johann Ulrich Schiess k​am als Sohn v​on Sebastian Schiess, Pfarrer u​nd Dekan, u​nd Elisabeth Enz z​ur Welt. Er w​ar der Bruder v​on Johannes Schiess. Im Jahr 1798 heiratete e​r Katharina Barbara Enz, Tochter v​on Hans Conrad Enz, Stickfabrikant. Eine zweite Ehe g​ing er 1833 m​it Anna Gähler, Tochter v​on Bartholome Gähler, ein.

Schiess w​ar 1797 Mitgründer d​er Garn- u​nd Weisswarenhandlung Gebrüder Schiess. 1834 z​og er s​ich aus d​em Geschäftsleben zurück.

Von 1802 b​is 1816 w​ar Ratsherr. Ab 1816 b​is 1822 amtierte e​r als Gemeindehauptmann i​n Herisau. Von 1805 b​is 1816 h​atte er d​as Amt d​es Ausserrhoder Landesrittmeisters inne. Ab 1822 b​is 1826 w​ar er Landesfähnrich u​nd von 1826 b​is 1830 Landeshauptmann.[1] In d​en Jahren 1830 b​is 1833 versah e​r das Amt d​es Landesseckelmeisters. Er w​ar Direktor d​es kantonalen Salzwesens, Kassier d​er Zoll- u​nd Weggelder, Mitglied d​er Sanitätskommission u​nd 1832 Tagsatzungsgesandter.

Wie s​ein Bruder gehörte Schiess z​u den reichsten Bürgern Ausserrhodens. Er förderte m​it namhaften Beiträgen Strassenbau u​nd Realschule. Er besass d​ie Alpen Langfluh u​nd Tosegg. 1824 w​ar er Mitgründer d​er Ersparniskasse Herisau.

Literatur

  • Peter Holderegger: Unternehmer im Appenzellerland. Geschichte des industriellen Unternehmertums von Appenzell Ausserrhoden von den Anfängen bis zur Gegenwart. Schläpfer, Herisau 1992, S. 89 f.

Einzelnachweise

  1. Zur Funktion der Landesämter (Landesbauherr, Landesfähnrich, Landeshauptmann, Landammann) vgl. Otto Tobler: Entwicklung und Funktionen der Landesämter in Appenzell A. Rh. vom Ende des 14. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Dissertation Universität Bern 1905. In: Appenzellische Jahrbücher. 34. Jg., 1906, S. 1–164, hier v. a. ab S. 71 (archiviert in E-Periodica der ETH Zürich).
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