Johann Strauß (Schiff)
Die Johann Strauß war ein ehemaliges Dampfschiff der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft (DDGS).
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Geschichte
Die Johann Strauß wurde 1853 in der Schiffswerft Alt-Ofen (Obuda) in Budapest gebaut. Auftraggeber war die Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft. Das Schiff trug ursprünglich den Namen Carl Ludwig und zählte zusammen mit den Schwesterschiffen Hildegarde, Ferdinand Max, Elisabeth und Josef Carl zum größten Donauschiffstyp der damaligen Zeit[1] und war mit einem Fassungsvermögen von 1400 Personen und 11 Kabinen für den Linienverkehr vorgesehen. Die ursprüngliche Carl Ludwig war bis zu ihrer Verschrottung das letzte noch existente Schiff dieser frühen Flotte. Sie war 68,38 m lang, 15,85 m breit und hatte einen Tiefgang von maximal 1,20 m. Die Maße der Baureihe waren so bemessen, dass die Schiffe die Donau von Regensburg bis Sulina im Donaudelta befahren konnten. Der Antrieb erfolgte mittels einer Dampfmaschine mit 650 PS von Escher Wyß & Cp aus Zürich über zwei seitliche Schaufelräder.
Ab 1938 trug die Carl Ludwig den Namen Grein. Nachdem eine 1913 gebaute Johann Strauß im Jahr 1945 durch einen Bombentreffer zerstört worden war, baute man deren intakten Antrieb in die Grein ein, die nun über 740 PS aus einer liegenden Zweifach-Expansionsmaschine verfügte, und nannte das Schiff fortan Johann Strauß. Dieses Schiff wurde nach einem Bruch der Antriebswelle am 19. Juli 1972 im Jahr 1972 ausgemustert.
Nachnutzung
Danach wurde sie als Restaurant und als Partyschiff genutzt, wofür wesentliche Teile ausgebaut und das Schiff stark umgestaltet wurde. 1974 kaufte der Gastwirt Ronesch das Schiff, aber seine Bemühungen, es auf Stromkilometer 1921 als Restaurant zu betreiben, scheiterten. Nachmaliger Eigner war die Firma Brandner in Wallsee. Diese verkaufte das Schiff 1979 an die Brauerei zum Kuchlbauer, welche es zwischen 1980 und 1985 in Regensburg unweit der Eisernen Brücke als Restaurant nutzte. Durch die Wigast gelangte das Schiff 1985 wieder nach Wien, wo es ab dem 27. Februar 1986 am rechten Ufer des Donaukanals (km 6,150) lag, später unter wechselnden Besitzern und Pächtern.
Ende November 2017 wurde publik, dass die Stadt Wien dem Eigentümer eine Frist gesetzt habe, das Schiff zu entfernen und dass diese Frist schon verstrichen sei. Norbert Weber, Ex-Copa-Cagrana-Pächter und nunmehr namens Norbert Michael Waldenburg gab an, nicht mehr unmittelbarer Eigner zu sein. Die Stadt Wien beabsichtigte, Schlot und Ruderhaus abzubauen, um das Schiff unter Brücken durchschleppen zu können, rechnete mit 100.000 € Kosten und kündigte an, das Schiff zu versteigern, wenn der Eigner dafür nicht aufkommt.[2][3] Im Dezember 2017 wurde das Schiff in den Hafen Freudenau verlegt.[4] Eine für 1. März 2018 geplante Versteigerung wurde wegen Einwendungen gegen das Exekutionsverfahren verschoben. Bei der am 4. Mai 2018 durchgeführten Versteigerung war der Ausrufpreis 22.150 Euro. Schlussendlich wurde das Schiff zwecks Verschrottung in der Slowakei um 22.568 Euro ersteigert.[5]
Trivia
Die Schiffahrten des Films Sissi[6] sowie einige Szenen des Films Before Sunrise wurden am Schiff gedreht.
Weblinks
- Johann Strauß auf donau-schiffahrt.at von Sonnburg Events
Fußnoten
- Historische Flottenliste der DDGS (Memento des Originals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Letzte Fahrt für Partyschiff orf.at, 30. November 2017, abgerufen 30. November 2017.
- Wertgutachten vom 9. Mai 2016
- orf.at: Partyschiff aus Donaukanal abgeschleppt. Artikel vom 15. Dezember 2017, abgerufen am 15. Dezember 2017.
- Partyschiff wird endgültig versteigert orf.at, 4. Mai 2018, abgerufen 4. Mai 2018.
- Michael Hille: Weihnachtsklassiker "Sissi": An diesen Drehorten wurde die Trilogie gedreht. In: TV Spielfilm. BurdaForward, 23. Dezember 2021, abgerufen am 25. Dezember 2021.