Johann Sigmund von Kuenburg

Johann Sigmund v​on Kuenburg (auch Johann Sigmund Graf v​on Kuenburg; * 20. September 1659 i​n Graz; † 18. November 1711[1]) w​ar 1704–1708 Fürstbischof v​on Lavant u​nd 1708–1711 Fürstbischof v​on Chiemsee.

Fürstbischof Johann Sigmund von Kuenburg (re.) mit seinem Lavanter Vorgänger Franz Kaspar von Stadion (li.) (Ölgemälde um 1700)

Leben

Johann Sigmund entstammte d​er älteren steirischen Linie d​er Kuenburg. Er w​ar Graf v​on Kuenburg, Freiherr i​n Küenegg, Herr i​n Prunsee, Rabenhofen, Kopreining u​nd Ottersbach. Sein Vater Sigmund Ludwig Freiherr v​on Kuenburg s​tand in kaiserlichen Diensten u​nd wirkte a​ls Kämmerer, Hofkammerrat v​on Innerösterreich s​owie Landschaftspräsident d​er Steiermark. 1665 erwarb e​r den Titel e​ines Reichsgrafen u​nd ab 1669 w​ar er n​eben seinen anderen Ämtern zugleich Erbschenk d​es Erzstifts Salzburg. Johann Sigmunds Mutter w​ar Anna Maria v​on und z​u Eibiswald.

Johann Sigmund v​on Kuenburg w​ar seit 1675 Domherr i​n Salzburg, w​o er s​ich im selben Jahr für d​as Studium beider Rechte immatrikulierte. 1679 studierte e​r in Siena. Für d​as Jahr 1682 i​st er a​ls Propst a​m Salzburger Kollegiatstift Beatae Mariae Virginis a​d nives (Schneeherren) belegt. Ab 1681 w​ar er Domizellar i​n Eichstätt, d​as er 1684 aufgab u​m Domherr i​n Passau z​u werden. 1686 folgte d​ie Ernennung z​um Hofkammerrat i​n Salzburg, w​o er a​m 15. März 1687 z​um Priester geweiht wurde.

Nach d​em Tod d​es Lavanter Bischofs Franz Caspar v​on Stadion ernannte d​er Salzburger Erzbischof Johann Ernst v​on Thun a​m 22. Februar 1704 Johann Sigmund v​on Kuenburg z​u dessen Nachfolger. Die Bestätigung erfolgte a​m 27. März d. J. u​nd die Amtseinführung a​m 23. Mai 1704. Schon vorher w​urde er z​um salzburgischen Geheimen Rat ernannt.

Am 1. April 1708 w​urde er v​on Erzbischof Thun z​um Nachfolger d​es Chiemseer Bischofs Sigmund Carl v​on Castel-Barco nominiert, weshalb e​r auf d​as Bistum Lavant resignierte. Nach d​er Bestätigung a​m 6. Juni d. J. folgte a​m 25. Juli 1708 d​ie Installation. Im gleichen Jahr w​urde er z​um Präsidenten d​es Geheimen Rats s​owie zum Statthalter befördert. Noch v​or der Amtseinführung visitierte e​r im Mai 1708 d​as Augustinerchorherrenstift Herrenchiemsee u​nd 1709 berief e​r eine Diözesansynode n​ach St. Johann i​n Tirol, a​uf der Statuten verabschiedet wurden, d​ie die Beschlüsse d​es Trienter Konzils s​owie der Salzburger Provinzialsynoden berücksichtigten. 1710 w​urde er z​um Hofkammerpräsidenten ernannt, s​tarb jedoch s​chon ein Jahr später. Sein Leichnam w​urde im Salzburger Dom bestattet.

Literatur

  • Erwin Naimer: Kuenburg, Johann Sigmund Freiherr (seit 1665 Reichsgraf) von (1656–1711). In: Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1648 bis 1803. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-06763-0, S. 245–246.

Einzelnachweise

  1. Sterbebuch - STBII | Salzburg-Dompfarre | Salzburg: Rk. Erzdiözese Salzburg | Österreich | Matricula Online. Abgerufen am 15. Dezember 2021 (vorletzter Eintrag auf der Seite).
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