Johann Mithlinger
Johann Mithlinger (* 31. Juli 1898 in Wien;[1] † 7. Juni 1944 ebenda) war ein österreichischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Leben
Mithlinger arbeitete als kaufmännischer Angestellter bei der Firma Brown Boveri in Wien und war während der Zeit des Nationalsozialismus einer der Führer der illegalen Aktivitäten in der Arbeitersiedlung Rasenstadt im Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Mithlinger, der bereits 1934 wegen Teilnahme an der Februarrevolte festgenommen und schließlich wegen Betätigung für die Sozialdemokratische Partei mit Arrest bestraft worden war, wurde 1942 an seinem Arbeitsplatz von der Gestapo verhaftet und zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Freilassung setzte er seine politische Tätigkeit fort. Als man Mithlinger am 16. Dezember 1942 neuerdings verhaftete, wurde er am 29. September 1943 vom Volksgericht Berlin wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ sowie wegen „Wehrmachtzersetzung“ zum Tode verurteilt. Am 7. Juni 1944 wurde er im Landesgericht Wien enthauptet.
Unmittelbar nach Kriegsende wurde am 4. August 1945 als erste Gedenkstätte für Opfer des österreichischen Widerstandes gegen das NS-Regime die städtische Wohnhausanlage Rasenstadt in Johann-Mithlinger-Siedlung umbenannt. Bürgermeister Theodor Körner enthüllte am Eingang der Siedlung eine Gedenktafel, die an Mithlinger und zwölf weitere Bewohner erinnert, die ebenfalls Opfer des NS-Regimes wurden.
Sein Grab befindet sich auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf.
Weblinks
- Homepage der Miethlingersiedlung (Rasenstadt)
- Johann Mithlinger. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
- Gedenken und Mahnen in Wien. (Memento vom 25. Februar 2012 im Internet Archive) Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
- Ehrung eines Freiheitskämpfers. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. August 1945, S. 3 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
Einzelnachweise
- German Vogt: Nationalsozialismus im Kanton Solothurn 1939–1945. In: Jahrbuch für solothurnische Geschichte. Band 78, 2005 (Digitalisat), S. 7–240, hier: S. 50.