Johann Michael Müller (Architekt)
Johann Michael Müller (auch Ioannes Michael Mullerus, Joannes Michael Mullerus sowie Johannes Michael Mullerus genannt;[1] * 1. Juli 1723 in Allendorf (Lumda); † 30. Juli 1777 in Göttingen)[2] war ein deutscher Architekt und kurhannoverscher Baumeister, Hochschullehrer,[3] Oberbaukommissar, Bautechniker und Mathematiker in Göttingen.[1]
Leben
Johann Michael Müller studierte von 1740 bis 1744 Mathematik an der Universität Göttingen.[2]
1750 wurde Müller zum Aufseher über die Gebäude im Gebiet des ehemaligen Fürstentums Göttingen bestallt. Im Folgejahr erhielt er die Erlaubnis, an der Göttinger Universität Vorlesungen abzuhalten.[3] Ab 1753 lehrte Müller als Magister sowohl zur bürgerlichen als auch zur militärischen Baukunst, der Feldmesskunst sowie der reinen und angewandten Mathematik. Bis zu seinem Tod im Alter von 54 Jahren las Müller zudem zur Bautheorie, zu Landbaukunst, Stadtbaukunst, zum Maschinenbau und auch zum Bauzeichnen.[3]
Infolge der im Siebenjährigen Krieg gemachten Erfahrungen sollten Teile der Stadtbefestigung Göttingens demoliert werden. Dazu erhielt Baukommissar Müller ebenso wie der Göttinger Oberkommissar Johann Friedrich Unger den Auftrag, gemeinsam mit dem von der kurfürstlichen Kriegskanzlei aus Hannover mit der Planung der Entfestigungsarbeiten bestellten Leutnant Schrick zu überlegen, ob der Göttinger Wall in seiner bisherigen Höhe erhalten oder wenigstens in Teilen abgetragen werden solle. Kurze Zeit später kündigte die Kriegskanzlei dann jedoch an, die Demolierungen in eigener Regie durchführen zu wollen, obgleich die Arbeiten hierzu schon begonnen hatten.[4]
Werke (Auswahl)
- 1752 – 1753: Reformierte Kirche in der Unteren Karspüle, erbaut mit Rücksicht auf die Konfession des aus der Schweiz stammenden Mediziners Albrecht von Haller sowie der erwarteten Studenten reformierten Bekenntnisses[5]
Literatur
- Iris Manso: Der Architekt: Johann Michael Müller in dies.: „Gott dem Erlöser und den Gottesdiensten der Reformierten gewidmet 1753“. Die spätbarocke Evangelisch-Reformierte Kirche in Göttingen. Zugleich Dissertation 2007 an der Universität Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-28000-3, S. 87–94[6][2]
Weblinks
Einzelnachweise
- Vergleiche die Angaben im Datensatz zur gemeinsamem Normdatei im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 26. April 2018
- Vergleiche die Angaben der Library of Congress
- Stefan Amt: Die hannoverschen Landbaubedienten, in: Das Landbauwesen Kurhannovers im 18. Jahrhundert ( = Schriften des Instituts für Bau- und Kunstgeschichte der Universität Hannover, Bd. 13), zugleich Dissertation 1998 an der Universität Hannover, Hannover: Institut für Bau- und Kunstgeschichte, 1999, ISBN 978-3-931585-10-5 und ISBN 3-931585-10-7; als PDF-Dokument von der Seite vom Büro für historische Bauforschung
- Jens-Uwe Brinkmann, Rainer Rohrbach: Göttingen im achtzehnten Jahrhundert. Eine Stadt verändert ihr Gesicht, Texte und Materialien zur Ausstellung im Städtischen Museum und im Stadtarchiv Göttingen vom 26. April bis 30. August 1987, Göttingen : Goltze, 1987, S. 261; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Hartmut Boockmann: Göttingen. Vergangenheit und Gegenwart einer europäischen Universität, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1997, ISBN 978-3-525-36234-1 und ISBN 3-525-36234-X, S. 26; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Vergleiche die Angaben nebst Inhaltsverzeichnis im Katalog der DNB