Johann Mathias Butz von Rolsberg
Johann Mathias Baron Butz von Rolsberg, auch Matthias, (* 17. Januar 1712 in Zlabings; † 22. September 1803 in Olmütz, begraben in Kirchwiedern) war ein hoher geistlicher Würdenträger in Mähren aus der Familie Putz von Rolsberg.
Biographie
Der älteste Sohn des Matthias Heinrich, Herr auf Kirchwiedern und Maires, studierte von 1731 bis 1735 im Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum de Urbe (Germanicum) in Rom.[1] Weiters urkundlich erwähnt wurde er danach erstmals als Dechant von Katscher, das nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 an Preußen gefallen war, wo er 1745/46 eine neue Kirche in Knispel bauen ließ und betätigte sich sodann Dechant zu Müglitz (1746–1750).
Der Canonicus Curatus der königlichen Kollegiatkirche zu Brünn (Brno) wurde nach 1750 Dom- und Kapitularherr in Olmütz, Senior des Metropolitankapitels[2] sowie infulierter, d. h., ein praepositus mitratus, der das Recht hat, die Bischofsinsignien zu tragen, Olmützer Dompropst und Generalvikar, Rektor der theologischen Fakultät Olmütz.[3]
Er stand ab 1776, nach dem Tod von Bischof Hamilton, an der Spitze der Diözese Olmütz als Generalvikar. Er übte die Verwaltung über die Geistlichkeit ganz Mährens aus, auch war er maßgeblich an der bevorstehenden Gründung einer neuen Diözese in Brünn sowie der Ernennung des ersten Erzbischofs von Olmütz, Anton Theodor von Colloredo; beteiligt.[4]
Das 1786 auf zerstückten Meierhofsgründen von ihm angelegte Dorf Rolsberg bei Olmütz, führte seinen Namen. Heute ein Ortsteil von Olmütz erinnert immer noch ein Straßenname an ihn.[5]
Er vererbte alle Besitzungen seinem Bruder Maximilian Josef Franz, der den Stamm fortsetzte.
Literatur
- Deutsches Adelsarchiv, Deutscher Adelsrechtsausschuss: Genealogisches Handbuch des Adels. Band 120, Verlag C.A. Starke, 1999, S. 327.
- Gregor Wolny: Kirchliche Topographie von Mähren. 1. Abteilung, Olmützer Erzdiöcese. Bd. IV, Selbstverlag, Brünn 1862
- Maximilian Mayerhoffer: Stammtafel und Adelsnachweise der Familie Putz von Rolsberg. Tannheim 1951.
- Troppauer Heimatchronik. Folge 303, St. Otto-Verlag, Bamberg 1975.
Einzelnachweise
- Andreas Steinhuber (Kardinal): „Geschichte des Collegium Germanicum Hungaricum in Rom“, Bände 1–2, Herder'sche Verlagshandlung, Freiburg im Breisgau 1895, S. 299
- M. Gottlob Friedrich Krebel, Gottlieb Schuhmann: „Genealogisches Handbuch“ Verlag Johann Friedrich Gleditschen, Leipzig 1758, S. 215
- Gregor Wolny: Kirchliche Topographie von Mähren. 1. Abteilung, Olmützer Erzdiöcese. Bd. IV, Selbstverlag, Brünn 1862, S. 13 ff.
- Slavonice.cz, Stadt - Geschichte, Vor 200 Jahren - 22. September 1803, Druck 2003.
- Franz Joseph Schwoy: Topographie vom Markgrafthum Mähren: Prerauer-, Znaymer- und – Iglauer Kreis. Druck Joseph Hraschanzki, Wien 1794, S. 563.