Johann Ludwig Betulius
Johann Ludwig Betulius (* 25. August 1587[1] in Eger; † Mai 1647 in Untersteinbach) war ein deutscher lutherischer Theologe, Pfarrer und Prediger.
Leben
Johann Ludwig Betulius wurde in Eger als Johann Ludewig Birgkner (= Birkner, später zu Betulius latinisiert) geboren.[2] Sein Vater war der Kantor in Eger und spätere Pfarrer in Frauenreuth Daniel Betulius, die Mutter die Egerer Ratsherrentochter Christina Codmann.[3] Nachdem er Theologie studiert hatte, zog er nach Neukirchberg, verließ Böhmen allerdings 1627/1628 aufgrund der Gegenreformation. Nachdem er kurz in Goldbach war, fand er in Waldenburg eine Stelle als Hofprediger. Als dieser kann er ab 1632 nachgewiesen werden. Ende 1634 rieten seine Kollegen ihm, wegen der Pest zu fliehen, und schließlich floh er mit seiner erkrankten Frau und sieben Kindern von Goldbach nach Hall. 1635 kam er nach Heilbronn, nachdem die Katholiken sein Geld sowie sein Eigentum beschlagnahmt hatten. Danach wurde er Pfarrer zu Untersteinbach. Anzumerken ist, dass Betulius Onkel des Sigmund von Birken ist und vier Frauen hatte. Mit Anna Maria Hofstetter, der Tochter des Pfarrers und Superintendenten in Eger, Johann Hofstetter (auch Hoffsteter), hatte er sich daselbst am 8. Januar 1617[4] verheiratet. Sie starb am 27. Oktober 1634 an der Pest in Waldenburg, die fünf Kinder verstarben auch am selben Tag. Aus der ersten Ehe überlebten zwei Kinder. Am 24. April 1635 heiratete er in Waldenburg die aus Velberg stammende Anna Abel, die wiederum am 30. Oktober 1636 in Untersteinbach verstarb. Ebenda heiratete er am 2. Mai 1637 Margarethe Seebach aus Michelbach, die bereits zwei Pfarrer überlebt hatte. Nachdem auch diese am 10. März 1641 verstorben war, heiratete er am 27. Juli desselben Jahres in Untersteinbach Katharina Eisenmerger aus Hall. Im Mai 1647 verstarb Betulius, der auch Superintendent gewesen war, in Untersteinbach.
Werke
- Capernaum Christianopolis. Eine Christliche Predigt Von den Worten, Matthäus 9. v. 1. Christus kam in seine Stadt, die da heist Capernaum, darauß gehandelt wird obiter Von der Welt- unnd Himmelsstadt, insonderheit aber von der Geistlichen Gnadenstadt der Christlichen Kirchen. Gehalten Zu Eger am XIX Sontage Trinitatis, deß 1624. Jahrs, zu Mittag in der Pfarrkirchen und folgends on Otio exilii beati an etlichen vermehret, und zum Druck verfertiget. Durch Johannem Ludovicum Betulium Egranum, gewesenen Pfarrern der Christlichen Gemein Newenkirchenberg (Nürnberg 1626)
- Schola Martyrum. Gläubiger Märtyrer Schule (Hall 1638)
Literatur
- Claus Bernet: Betulius, Johann Ludwig. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 113–114.
Weblinks
Einzelnachweise
- Taufbuch Nr. 1 (ev.-luth.) Eger, St. Nikolaus, S. 112.
- Alfred Eckert: Die deutschen evangelischen Pfarrer der Reformationszeit in Westböhmen A-G. Johannes-Mathesius-Verlag, Kirnbach 1974, S. 30–31.
- Trauung in Eger 14. August 1580 Traubuch St. Nikolaus Band 1 (1575–1643)
- Traubuch Nr. 1 Eger (1619–1643) St. Nikolaus, S. 132: 'der ehrwürdige und wohlgelarte Herr Johann Ludwig Betulius, Pfarrherr zu neuen Kirchberg, Sohn des weiland ehrwürd. Herrn Daniel Betulius, Pfarrherr zu Frauenreudt...