Johann Klingenberg († 1356)

Johann Klingenberg (* i​n Lübeck; † 3. März 1356 ebenda) w​ar Ratsherr d​er Hansestadt Lübeck.

Grabplatte des Johann Klingenberg (Zeichnung von Carl Julius Milde aus dem Jahr 1853)

Leben

Johann Klingenberg w​ar Sohn d​es 1308 erwähnten Lübecker Bürgers Eberhard Klingenberg. Seit 1337 i​st er a​ls Ratsherr i​n Lübeck belegt. 1341 w​urde er Vorsteher d​es Heiligen-Geist-Hospitals. 1343 vertrat e​r die Stadt a​ls Gesandter b​ei König Magnus II. v​on Schweden. 1345 w​ar er Kämmereiherr d​er Stadt. Er machte s​ich um d​as Kloster Rehna s​o verdient, d​ass seine Tochter d​ort als Nonne e​ine Freistelle erhielt.

Johann Klingenberg bewohnte erst das Haus Sandstraße 3, dann das Haus Königstraße 77 in Lübeck. Er wurde in der Petrikirche unter einer großen Messinggrabplatte vor dem Hauptaltar bestattet. Der Lübecker Ratsherr Johann Klingenberg († 1371) war sein Sohn.[1]

Messinggrabplatte

Seine i​n Flandern gefertigte monumentale Messingrabplatte m​it Vollbild[2] w​urde beim Luftangriff a​uf Lübeck 1942 zerstört, m​it Ausnahme einiger größerer u​nd kleinerer Fragmente,[3] d​ie im Magazin d​es St.-Annen-Museums verwahrt wurden u​nd ab 2015 i​m Europäischen Hansemuseum gezeigt werden.

Literatur

  • Gustav Schaumann, Friedrich Bruns (Bearbeiter): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Hrsg. von der Baudeputation. Band 2, Teil 1: St. Petri. Nöhring, Lübeck 1906 (Digitalisat im Internet Archive), S. 67–69.
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 349
  • Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg 1100–1600, Jan Thorbeke Verlag, Stuttgart 1999, S. 494–495 (LÜMU5)
  • Ursula Wolkewitz: Die gravierten Messinggrabplatten des 13. und 14.Jahrhunderts im Bereich der norddeutschen Hanse - ihre Herkunft und ihre Bedeutung: Erinnern - Mahnen - Belehren, kassel university press, Kassel 2015, S. 56–59 (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Fehling, Ratslinie Nr. 398
  2. Fotos beim Bildindex der Kunst und Architektur
  3. Bruchstücke der Grabplatte beim Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg
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