Johann Klingenberg († 1356)
Leben
Johann Klingenberg war Sohn des 1308 erwähnten Lübecker Bürgers Eberhard Klingenberg. Seit 1337 ist er als Ratsherr in Lübeck belegt. 1341 wurde er Vorsteher des Heiligen-Geist-Hospitals. 1343 vertrat er die Stadt als Gesandter bei König Magnus II. von Schweden. 1345 war er Kämmereiherr der Stadt. Er machte sich um das Kloster Rehna so verdient, dass seine Tochter dort als Nonne eine Freistelle erhielt.
Johann Klingenberg bewohnte erst das Haus Sandstraße 3, dann das Haus Königstraße 77 in Lübeck. Er wurde in der Petrikirche unter einer großen Messinggrabplatte vor dem Hauptaltar bestattet. Der Lübecker Ratsherr Johann Klingenberg († 1371) war sein Sohn.[1]
Messinggrabplatte
Seine in Flandern gefertigte monumentale Messingrabplatte mit Vollbild[2] wurde beim Luftangriff auf Lübeck 1942 zerstört, mit Ausnahme einiger größerer und kleinerer Fragmente,[3] die im Magazin des St.-Annen-Museums verwahrt wurden und ab 2015 im Europäischen Hansemuseum gezeigt werden.
Literatur
- Gustav Schaumann, Friedrich Bruns (Bearbeiter): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Hrsg. von der Baudeputation. Band 2, Teil 1: St. Petri. Nöhring, Lübeck 1906 (Digitalisat im Internet Archive), S. 67–69.
- Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 349
- Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg 1100–1600, Jan Thorbeke Verlag, Stuttgart 1999, S. 494–495 (LÜMU5)
- Ursula Wolkewitz: Die gravierten Messinggrabplatten des 13. und 14.Jahrhunderts im Bereich der norddeutschen Hanse - ihre Herkunft und ihre Bedeutung: Erinnern - Mahnen - Belehren, kassel university press, Kassel 2015, S. 56–59 (Digitalisat)
Einzelnachweise
- Fehling, Ratslinie Nr. 398
- Fotos beim Bildindex der Kunst und Architektur
- Bruchstücke der Grabplatte beim Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg