Johann Jakob Stehlin der Ältere
Johann Jakob Stehlin (* 20. Januar 1803 in Basel; † 18. Dezember 1879 ebenda) war ein Schweizer Politiker. Er war zwischen 1858 und 1868 Bürgermeister von Basel und vertrat dazu den Kanton Basel-Stadt im Nationalrat und Ständerat.
Leben
Er war 1858/59 und 1867/68 Präsident des Nationalrates. In der Schweizer Armee erreichte er den Rang eines Oberstleutnants.
Stehlin wurde am 11. Juli 1855 als Nachfolger des verstorbenen Josef Munzinger, einer der ersten Bundesräte, in den Bundesrat gewählt, anstelle des Zürchers Casimir Pfyffer, welcher das absolute Mehr verpasste. Stehlin lehnte die Wahl aber am folgenden Tag ab. Am 14. Juli 1855 wurde dafür Josef Martin Knüsel gewählt. Stehlin war damit der erste von fünf gewählten Bundesräten, die ihre Wahl ausgeschlagen haben.
Das 1852 von Stehlin erworbene Schlossgut in Bipp befindet sich heute noch in Familienbesitz.
Familie
Stehlin heiratete 1825 Catharina Margaretha, geborene Hagenbach. Sie war die Tochter von Karl Friedrich Hagenbach und die Schwester von Karl Rudolf Hagenbach.
Stehlins Tochter Margaretha (1829–1906) war ab 1849 mit dem musikliebenden Bankier Friedrich Riggenbach-Stehlin (1821–1904) verheiratet. Das Ehepaar war eng mit Clara Schumann, Johannes Brahms und Theodor Kirchner befreundet.
Zwei seiner Söhne erlangten ebenfalls Bekanntheit: Karl Rudolf Stehlin vertrat den Kanton Basel-Stadt im Ständerat, Johann Jakob Stehlin der Jüngere war ein bekannter Architekt, der viele Bauwerke in Basel erbauen liess.
Literatur
- Rose Marie Schulz-Rehberg: Architekten des Klassizismus und Historismus. Bauen in Basel 1780–1880. Basel 2015, S. 79–88
Weblinks
- Eintrag bei der Webpräsenz der Schweizerischen Bundesversammlung
- Romana Anselmetti: Stehlin, Johann Jakob. In: Historisches Lexikon der Schweiz.