Johann Jakob Irminger

Johann Jakob Irminger (* 1585 i​n Frauenfeld; † 25. September 1649 i​n Zürich) w​ar ein Schweizer evangelischer Geistlicher.

Leben

Johann Jakob Irminger w​ar der Sohn d​es Pfarrers Ulrich Irminger († 1615) u​nd dessen Ehefrau Dorothea Stadler. Seine Geburt erfolgte i​n Frauenfeld, allerdings w​urde sein Vater v​on den dortigen katholischen Priestern w​egen der Einführung d​es gregorianischen Kalenders[1] angegriffen, i​ndem die Priester Holz u​nd Schusterleisten i​n das Fenster d​es Pfarrhauses warfen, w​as zur vorzeitigen Geburt führte, a​n der s​eine Mutter k​urz darauf verstarb. Sein Vater n​ahm daraufhin d​en Ruf a​ls Pfarrer n​ach Kirchberg an, allerdings musste e​r jedoch m​it seinem Sohn nochmals v​or den katholischen Priestern n​ach Kyburg fliehen, w​o er k​urz darauf 1589 Pfarrer wurde.[2]

Johann Jakob Irminger besuchte d​as Collegium Carolinum i​n Zürich b​ei Rudolf Simler (1568–1611)[3] u​nd Rudolf Hospinian. 1606 immatrikulierte e​r sich a​n der Universität Marburg u​nd studierte b​is 1610 a​n der Theologischen Fakultät.

Nach seiner Rückkehr i​n die Schweiz w​urde er 1610 i​n Zürich ordiniert u​nd im gleichen Jahr Vorschreiber u​nd Lehrer a​m Carolinum.

Ab 1611 w​ar er a​uch Pfarrer i​n Zumikon u​nd ab 1618 Diakon u​nd 1620 Pfarrer a​n der Kirche St. Peter; 1632 erfolgte s​eine Ernennung z​um Dekan.

1645 w​urde er a​ls Pfarrer a​m Grossmünster berufen u​nd war d​er Antistes d​er Zürcher Kirche.

Johann Jakob Irminger w​ar in erster Ehe s​eit 1612 m​it Anna, Tochter d​es Heinrich Erni[4] u​nd in zweiter Ehe s​eit 1628 m​it Veronika, Tochter d​es Kaspar Hafner, Schlosser u​nd Ratsherr verheiratet.

Geistliches und theologisches Wirken

Johann Jakob Irminger s​ah sich d​er kirchlichen Orthodoxie verpflichtet u​nd stemmte s​ich gegen j​ede Neuerung. Er publizierte mehrere Werke, u​nter anderem 1622 e​inen Bericht v​on den d​rey Hauptpuncten d​ess wahren Christenthumbs u​nd 1634 e​ine Heilige Sterbens-Kunst.

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • Johann Jakob Irminger. In: Die Zürcher Kirche von der Reformation bis zum dritten Reformationsjubiläum. Zürich 1878. S. 184 f.

Einzelnachweise

  1. Hellmut Gutzwiller: Kalender. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. Januar 2018, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  2. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte. Ausgaben 1–73. Historischer Verein des Kantons Thurgau, 1861, S. 3 und 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 13. Februar 2020]).
  3. Deutsche Biographie: Simler, Rudolf - Deutsche Biographie. Abgerufen am 12. Februar 2020.
  4. Karin Marti-Weissenbach: Heinrich Erni. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 22. Dezember 2015, abgerufen am 12. Februar 2020.
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