Johann Hiller von Gaertringen (Diplomat)

Johann Hiller v​on Gaertringen (* 26. Februar 1658 i​n Herrenberg; † Ende März 1715 i​n Regensburg) w​ar ein württembergischer Oberregierungsrat (1686), Reichsadel (1703), Geheimer Legationsrat (1704), Wirklicher Geheimer Rat (1709) u​nd nach 1686 a​ls Diplomat u​nd Gesandter i​m Dienst d​es Herzogtums Württemberg.

Leben und berufliche Laufbahn

Johann Hiller v​on Gaertringen studierte v​on 1671 b​is 1677 Rechtswissenschaft i​n Tübingen, w​o er 1678 z​um Dr. jur. promovierte. Ab 1678 Studium i​n Altdorf, Leipzig u​nd Straßburg, verbunden m​it einer Reise n​ach Frankreich u​nd andere Länder.

Am 23. Oktober 1683 heiratete e​r Regina Katharina Bardili (* 11. Juni 1665), Tochter d​es Konsistorialdirektors Andreas Bardili u​nd seiner Ehefrau Anna Katharina (geb. Wild) u​nd begann m​it der Verwaltung seiner v​om Onkel ererbten Güter. 1685 t​rat er i​n den Staatsdienst ein, w​urde 1686 Mitglied d​es Kriegsrats u​nd war a​b 1708 Mitglied d​es Geheimen Rats.

Nach 1686 agierte e​r als Gesandter zunächst i​n der Schweiz i​n den evangelischen Städten Zürich u​nd Schaffhausen u​nd wurde a​b 1697 a​ls Komitialgesandter für d​as Herzogtum Württemberg z​um Immerwährenden Reichstag n​ach Regensburg entsandt. Dort vertrat e​r ab 1708 a​uch Nassau-Dillenburg, Nassau-Dietz u​nd ab 1711 b​is zu seinem Tod a​uch Ostfriesland.

Seine Ehefrau Regina Catharina starb bereits am 13. Juli 1709 in Regensburg bei der Geburt eines Sohnes der ebenfalls bei der Geburt verstarb. Beide wurden auf dem südlichen Gesandtenfriedhof etwas westlich entfernt vom Südportal der Dreieinigkeitskirche in einer Grabstätte unter einer liegenden Grabplatte begraben, die noch heute in gutem Zustand mit teilweise lesbarer Inschrift erhalten ist. Nach dem Tod des Ehemannes und Gesandten Ende Februar 1715 wurde auch er in der Gruft seiner Ehefrau begraben.[1] Heute befindet sich die Grabplatte nicht mehr liegend am ursprünglichen Liegeort, sondern nur wenig südlich entfernt und senkrecht aufgerichtet an der Mauer unmittelbar westlich neben dem großen Epitaph des Gesandten Augustin Strauch. Am ursprünglichen Liegeort der Grabplatte liegt eine schmucklose Betonplatte mit den Namen des Ehepaares und dem Namen des Schwiegersohnes Moses von Mortaigne (*16. März. 1674, † 24. Juni 1719), der als Gesandter der niederländischen Generalstaaten in Regensburg mit der Tochter Johanna Regina (* 16. Aug. 1684, † 22. März 1724) des Ehepaares Hiller von Gärtringen verheiratet war. Die originale Grabplatte wurde im Gegensatz zu anderen liegenden Grabplatten, die erst später aufgerichtet wurden, schon vor 1930 aufgerichtet, entweder um Trittschäden zu vermeiden, oder weil die ursprünglich kleine Grabstätte durch die weiteren Begräbnisse vergrößert worden war.[2]

Einzelnachweise

  1. Albrecht Klose, Klaus-Peter Rueß: Die Grabinschriften auf dem Gesandtenfriedhof in Regensburg (= Regensburger Studien, 22). Stadtarchiv Regensburg, Regensburg 2015, ISBN 978-3-943222-13-5, S. 52f., 21
  2. Klaus-Peter Rueß: Begräbnisse und Grabdenkmäler auf dem „Kirch-Hoff zur Heyligen Dreyfaltigkeit“ bei der Dreieinigkeitskirche in Regensburg. Edition der Begräbnisse im handschriftlichen Begräbnisverzeichnis 1641–1787 für den Gesandtenfriedhof in Regensburg. Staatliche Bibliothek Regensburg, Regensburg 2015, S. 83f, 132f.
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