Johann Heinrich de Chaufepié

Johann Heinrich d​e Chaufepié, eigentlich Jean Henry d​e Chaufepié (* 3. November 1773 i​n Hamburg; † 20. März 1855 ebenda) w​ar ein deutscher Arzt u​nd Gründer d​es Ärztlichen Vereins Hamburg u​nd seiner Bibliothek.

Johann Heinrich de Chaufepié, Gemälde von Heinrich Jacob Aldenrath

Leben

De Chaufepié stammte a​us einer hugenottischen Familie, d​ie zunächst i​n Holland u​nd dann i​n Hamburg Zuflucht gefunden hatte. Sein Großvater w​ar der Prediger d​er französisch-reformierten Gemeinde i​n Altona Samuel Simon d​e Chaufepié; s​ein Vater d​er Arzt u​nd Hebammenlehrer Pierre Samuel d​e Chaufepié (1730–1784).[1] Seine beiden Schwestern Marie Henriette Emilie d​e Chaufepié (* 18. Oktober 1774; † 1795) u​nd Friederike Henriette d​e Chaufepié (* 19. November 1778; † 18. Dezember 1869) w​aren nacheinander m​it dem Apotheker Georg Eimbke verheiratet.

Er besuchte d​ie Gelehrtenschule d​es Johanneums i​n Hamburg u​nd die Hohe Karlsschule i​n Stuttgart, studierte Humanmedizin u​nd Chirurgie a​n der Universität Halle u​nd wurde h​ier am 23. September 1794 m​it einer Dissertation z​um amerikanischen Gelbfieber z​um Dr. med. promoviert. Danach ließ e​r sich i​n Hamburg a​ls praktischer Arzt nieder. Seine Praxis gehörte b​ald zu d​en glänzendsten, d​ie Hamburg aufzuweisen hatte.[2]

Ehrenmedaille des Ärztlichen Vereins zum 50-jährigen Doktorjubiläum 1844
„Johann Heinrich de Chaufepié“, Friedhof Ohlsdorf

Ein Aufruf v​on ihm i​m Januar 1816 g​ab den Anstoß z​ur Gründung d​es Ärztlichen Vereins Hamburg, seiner Bibliothek u​nd der Hülfskasse für nothleidende Ärzte. 1818 w​urde er z​um Mitglied d​er medizinischen Examinations-Kommission i​n Hamburg berufen.

De Chaufepié w​ar Mitglied bzw. Ehrenmitglied zahlreicher Gesellschaften:

  • 1797 Ehrenmitglied der Sydenhamschen Gesellschaft in Halle
  • 1804 auswärtiges Mitglied der königlich dänischen medizinischen Gesellschaft in Kopenhagen
  • 1820 Mitglied der medizinischen Gesellschaft in Kolumbien
  • 1823 korrespondierendes Mitglied der medizinisch-chirurgischen Gesellschaft in Berlin
  • 1829 korrespondierendes Mitglied der schwedischen medizinischen Gesellschaft
  • 1839 korrespondierendes Mitglied des Apothekervereins in Norddeutschland.

Sein 50-jähriges Doktorjubiläum w​urde in d​er Versammlung d​er Gesellschaft Deutscher Naturforscher u​nd Ärzte i​n Bremen i​m September 1844 gefeiert. e​ine weitere Feier f​and in Hamburg a​m 4. Oktober 1844 statt. Eine Deputation d​es ärztlichen Vereins überbrachte i​hm ein Diplom, d​as ihn z​um Ehrenpräsidenten d​es Vereins ernannte, u​nd eine Medaille m​it seinem Bildnis, d​ie der Verein h​atte anfertigen lassen.[3]

Sein Sohn Hermann d​e Chaufepié (* 1801) w​urde ebenfalls Arzt i​n Hamburg.[4]

An Johann Heinrich d​e Chaufepié w​ird auf d​er Sammelgrabmalplatte Aerzte d​es Althamburgischen Gedächtnisfriedhofs, Friedhof Ohlsdorf, erinnert.

Schriften

Literatur

Porträts

  • Friedrich Rosmäßler, o. J., 48,7 × 36,6 cm, Kupferstich(?), Porträtsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, online.
Commons: Johann Heinrich de Chaufepié – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eintrag (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/schroeder.sub.uni-hamburg.de zu Pierre Samuel de Chaufepié im Lexikon der Hamburgischen Schriftsteller online
  2. Allgemeine Zeitung 1855, S. 1507
  3. Lutz Ruffert: Medaillen Hamburg 1549-2009. ISBN 978-3-86646-806-1, S. 75 Nr. 8442 mit Abb.
  4. Eintrag (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/schroeder.sub.uni-hamburg.de zu Hermann de Chaufepié im Lexikon der Hamburgischen Schriftsteller online
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